"Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt."
Der Artikel 1 Abs.1 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland, von dem anzunehmen ist, dass er jedem deutschen Bundesbürger bekannt ist, erhebt die Menschenwürde zum ranghöchsten Wert unserer Gesellschaftsordnung. Doch kann jener deutsche Bundesbürger , der das Konzept der Menschenwürde kennt und unterstüzt, auf Anhieb auch sagen, was der Begriff der Menschenwürde bedeutet oder worauf sich die Idee des Würdekonzepts stüzt? Obwohl viele den Menschenwürdebegriff heute für selbstverständlich halten und ihn häufig gebrauchen, ist der Begriff nicht klar und eindeutig definiert, zumal es seit Jahrhunderten immer wieder neue Ansätz hierfür gab. Der Satz der Menschenwürde ist nämlich mit zweieinhalbtausend Jahren Philosophiegeschichte belastet.1 In der Geschichte des abendländischen Denkens wurden verschiedene Vorstellungen davon entwickelt - griechisch-römische, christlich-metaphysische, humanistisch-aufklärerische und vernunftsphilosophische. Die Interpretationsvielfalt des Würdebegriffs ist genauso vielfältig wie es philosophische Lehren und Strömungen gibt und der Vielfaltigkeit der damit verbundenen Menschenbilder sind keine Grenzen gesetzt.2
Im Folgenden sei der Frage nach der Bedeutung der Menschenwürde nachgegangen und der Versuch ergriffen, einen Überblick über die ideengeschichtliche Entwicklung darzulegen. Dabei sei unterschieden zwischen der Würdevorstellung der Antike, der vom Christentum geprägten Spätantike und Mittelater , der humanistischen Renaissance und der Zeit der Aufklärung des ausgehenden 18. Jahrhunderts und schließlich dem 20.Jahrhundert, der Epoche in der die Menschenwürde endlich Eintritt in die Rechtstexte findet, im Anschluss an die Zeit der sozialistischen Arbeiterbewegungen im 19.Jahrhundert.
Inhaltsverzeichnis
- A. EINLEITUNG
- B. PHILOSOPHISCHE BEGRIFFSGESCHICHTE
- 1. Antike
- 1.1 Frühantike
- 1.2 Stoa und Cicero
- 2. Spätantike und Mittelalter
- 2.1 Spätantike
- 2.2 Frühmittelalter
- 2.3 Spätmittelalter
- 3. Humanismus und Renaissance
- 4. Zeitalter der Aufklärung
- 5. 19. Jahrhundert
- 6. 20. Jahrhundert
- 6.1 Aktuelle Entwicklungen
- 7. Rückblick
- 1. Antike
- C. VERFASSUNGSGESCHICHTE
- 1.Deutsche Verfassungsgeschichte
- 1.1 Weimarer Republik
- 1.2 Nationalsozialismus
- 1.3 Bundesrepublik Deutschland
- 1.4 Deutsche Demokratische Republik
- 2.Inter- und supranationale Verfassungsgeschichte
- 2.1 Vereinte Nationen
- 2.1.1 Charta der Vereinten Nationen
- 2.1.2. Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
- 2.2 Europäische Union
- 2.2.1 Europäisches Gemeinschaftsrecht
- 2.2.2 Grundrechtcharta der Europäischen Union
- 2.2.3 Vertrag über eine Verfassung für Europa
- 2.1 Vereinte Nationen
- 1.Deutsche Verfassungsgeschichte
- D. FAZIT
- E. LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den rechtsphilosophischen Grundlagen der Menschenwürde. Sie verfolgt das Ziel, die historische Entwicklung des Menschenwürdebegriffs aufzuzeigen und seine Bedeutung in der heutigen Zeit zu beleuchten. Dabei werden die verschiedenen philosophischen Strömungen und ihre Beiträge zum Verständnis der Menschenwürde analysiert. Die Arbeit untersucht auch die Verankerung der Menschenwürde in Verfassungen und internationalen Rechtsdokumenten.
- Die Entwicklung des Menschenwürdebegriffs in der Geschichte
- Die philosophischen Grundlagen der Menschenwürde
- Die Bedeutung der Menschenwürde in der heutigen Zeit
- Die Verankerung der Menschenwürde in Verfassungen und internationalen Rechtsdokumenten
- Die Herausforderungen und Chancen der Menschenwürde im 21. Jahrhundert
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Menschenwürde ein und stellt die Relevanz des Begriffs in der heutigen Zeit heraus. Sie beleuchtet die Vielschichtigkeit des Begriffs und die Notwendigkeit, seine ideengeschichtliche Entwicklung zu betrachten.
Das Kapitel "Philosophische Begriffsgeschichte" untersucht die Entwicklung des Menschenwürdebegriffs von der Antike bis zum 20. Jahrhundert. Es werden die verschiedenen philosophischen Strömungen und ihre Beiträge zum Verständnis der Menschenwürde analysiert. So wird die Bedeutung der Stoa und Ciceros für die Entwicklung eines universalistischen Verständnisses der Menschenwürde hervorgehoben. Auch die Rolle des Christentums und der Aufklärung für die Entwicklung des Menschenwürdebegriffs wird beleuchtet.
Das Kapitel "Verfassungsgeschichte" befasst sich mit der Verankerung der Menschenwürde in Verfassungen und internationalen Rechtsdokumenten. Es werden die Entwicklungen in der deutschen Verfassungsgeschichte, insbesondere die Weimarer Republik, der Nationalsozialismus und die Bundesrepublik Deutschland, betrachtet. Auch die Rolle der Vereinten Nationen und der Europäischen Union für die Entwicklung und Durchsetzung der Menschenwürde wird beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Menschenwürde, die Rechtsphilosophie, die Geschichte des Menschenwürdebegriffs, die Antike, die Stoa, Cicero, das Christentum, die Aufklärung, die Verfassungsgeschichte, die Weimarer Republik, der Nationalsozialismus, die Bundesrepublik Deutschland, die Vereinten Nationen, die Europäische Union und die Grundrechte.
- Citar trabajo
- Baris Bilgin (Autor), 2009, Rechtsphilosophische Grundlagen der Menschenwürde, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/183876