Im Kindes- und Jugendalter treten zahlreiche Belastungen auf, die zu Bewältigungsproblemen
führen können. Die heutige Kindheit verläuft weder stressfrei noch sorglos
und Kinder versuchen, Stresssituationen auf unterschiedlichste Art und Weise zu
begegnen.
Die Allgemeinmeinung über Jugendliche wird oft bestimmt von einem Bild von
„Jugend als Krise“. Alkohol- und Drogenmissbrauch, Disziplinprobleme, verfrühter
Abbruch der Ausbildung, Aggressivität und provozierendes Verhalten der Jugendlichen
drückt sich in dieser Allgemeinmeinung aus. Die Lebensphase, in der sich die
Jugendlichen befinden, verlangt ihnen anspruchsvolle Bewältigungsstrategien ab, die
sie oft noch nicht beherrschen. Ihr gesamtes Leben verändert sich in nur wenigen
Jahren grundlegend, was eine hohe Anpassungs- und Koordinierungsleistung erfordert.
Manchmal können diese Umstrukturierungen nicht geleistet werden, z.B. dann
wenn eine Häufung von Problemen auftritt und Hilfestellungen der Umwelt ausbleiben.
Kinder und Jugendliche, die Gewalt ausüben, zerstören das Leben anderer und
gleichzeitig ihr eigenes. Sie werden von anderen Kinder zurückgewiesen, man verweigert
ihnen Freundschaft und Partnerschaft und oft bleibt auch der Bildungserfolg
aus. Kinder, die Gewalt erleben, werden in ihrer persönlichen Entfaltung erheblich
gestört und verlieren oft die Lust am Schulbesuch.
Die meisten der gewalttätigen Kinder versuchen Gründe für ihr Fehlverhalten vorzubringen,
die ihre Reaktion vor Erwachsenen rechtfertigen. Dabei wollen die Kinder
darauf aufmerksam machen, dass sie nur in diesem einen Fall auf Gewalt zurückgegriffen
haben und dass ihr Verhalten in dieser speziellen Situation deshalb gerechtfertigt
sei. Sie sind im Kindes- und Jugendalter allerdings nicht nur zu der Auffassung
gelangt, Gewalt könne jederzeit und ohne Vorbehalt eingesetzt werden. Die überwiegende
Mehrheit der Jugend verabscheut jedoch nach wie vor Gewalt als Mittel
der täglichen Auseinandersetzung.
Inhaltsverzeichnis
- Gewaltausübende Kinder und ihre Opfer
- Faktoren, die Gewalt begünstigen
- Fehlverhalten von Erzieher/innen
- Beeinflussung der Allgemeinmeinung über Gewaltzunahme durch die Medien
- Langzeitvergleiche der Polizei
- Dunkelfelderhebungen
- Gründe für kriminelle Handlungen
- Warum sollte man Kinder nicht als kriminell bezeichnen?
- Täterkategorien nach Moffitt
- Persistent Delinquente
- Jugenddelinquente
- Prävention
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beleuchtet das Phänomen von Gewalt und Delinquenz bei Kindern und Jugendlichen. Sie analysiert die Ursachen und Faktoren, die zur Gewaltausübung beitragen, und untersucht die Rolle von Erziehern und Medien in diesem Kontext. Außerdem werden präventive Maßnahmen und Lösungsansätze diskutiert.
- Ursachen und Faktoren für Gewalt bei Kindern und Jugendlichen
- Rolle von Erziehern in der Prävention von Gewalt
- Einfluss der Medien auf die Wahrnehmung von Gewalt
- Soziokulturelle Bedingungen, die Delinquenz begünstigen
- Präventive Maßnahmen und Strategien
Zusammenfassung der Kapitel
1. Gewaltausübende Kinder und ihre Opfer
Dieses Kapitel beleuchtet die Folgen von Gewaltausübung im Kindes- und Jugendalter, sowohl für die Täter als auch für die Opfer. Es werden die Auswirkungen von Gewalt auf die persönliche Entfaltung, soziale Beziehungen und Bildungserfolg beschrieben. Darüber hinaus wird die Rechtfertigung von Gewalttätigkeit durch Kinder und Jugendliche beleuchtet.
2. Faktoren, die Gewalt begünstigen
Dieses Kapitel analysiert verschiedene Faktoren, die die Entstehung von Gewalt bei Kindern und Jugendlichen begünstigen. Dazu gehören die veränderte Situation von Jugendlichen in der modernen Gesellschaft, familiäre Konflikte und Gewalterfahrungen, schulische Misserfolge und mangelnde Anerkennung, sowie soziale Ausgrenzung und Armut.
3. Fehlverhalten von Erzieher/innen
Dieses Kapitel thematisiert die Rolle von Erziehern in der Prävention von Gewalt. Es wird auf inkonsistente Erziehung, fehlendes Konfliktmanagement und die Bedeutung von Fortbildungsmöglichkeiten für Erzieher eingegangen.
Schlüsselwörter
Gewalt, Delinquenz, Kinder, Jugendliche, Prävention, Erzieher, Medien, Soziokulturelle Faktoren, Familienverhältnisse, Schulische Misserfolge, Soziale Ausgrenzung, Dunkelfelderhebungen, Täterkategorien, Persistent Delinquente, Jugenddelinquente.
- Citar trabajo
- Kathrin Morawietz (Autor), 2003, Gewalt und Delinquenz bei Kindern, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18393