Menschen kommunizieren, leben und arbeiten zusammen. Dass es hierbei unterschiedliche Sichtweisen zu Situationen und Begebenheiten gibt, ist selbstverständlich. Prallen jedoch zu unterschiedliche Zielsetzungen oder Wertesysteme aufeinander, kann es zu Streitereien oder mehr oder weniger schwer wiegenden Konflikten kommen. Mediation als strukturiertes (Kommunikations-)verfahren bietet Unterstützung zur nachhaltigen Konfliktlösung, indem im Prozess idealerweise gegenseitiges Verständnis generiert wird sowie unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse berücksichtigt werden.
Dem Kommunikationsprozess kommt im Verlauf der Mediation eine Schlüsselstellung zu. In den letzten Jahren hat sich in der Medien- und Kommunikationslandschaft sehr viel gewandelt. Wo vor kurzem überwiegend im persönlichen Gespräch, über Telefon und E-Mail kommuniziert wurde, kommen nach und nach andere Medien zum Einsatz – gerade auch im wirtschaftlichen Umfeld. Dazu gehört beispielsweise die Video-Konferenz oder Tele-Präsenzsysteme, die das Gefühl vermitteln sollen, wir säßen trotz räumlicher Distanz im selben Raum und könnten uns austauschen – Sichtkontakt inklusive. Aber auch Collaboration- und Groupware-Tools, wie beispielsweise virtuelle Besprechungs-räume mit der Möglichkeit, zeitgleich Präsentationen zu betrachten, Stichpunkte dazu zu notieren und das Sitzungsprotokoll zu erstellen, sind keine Zukunftsmusik mehr, sondern bereits Realität.
Was einerseits das Arbeitsleben erleichtern soll – sofern Technik und Nutzer mitspielen – kann andererseits der Ursprung von Missverständnissen und Streitigkeiten sein. Die Weiterentwicklung von technischen Hilfsmitteln und Kommunikationsmethoden ermöglicht daher neue Formen in der Konfliktvermittlung – und der Konfliktentstehung. Dieser Zusammenhang wird in Abbildung 1 skizziert.
Auch weitere technologische Entwicklungen, wie Automatisierung und Robotik, das Zu-sammenspiel von Maschinen sowie von Maschinen und Menschen bieten so ein weites Feld von Konfliktmöglichkeiten, die teilweise jedoch noch weiter in der Zukunft liegen mögen.
Die vorliegende Arbeit fokussiert auf den Bereich der Wirtschaftsmediation. Es geht hier um eine möglichst neutrale Darstellung der Chancen und Herausforderungen, die der Einsatz technischer Hilfsmittel mit sich bringt. Am Ende werden mögliche Einsatzgebiete herausgearbeitet und dargestellt, was ein Mediator beachten sollte, wenn er sich für Online-Mediation entscheidet.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Teil I - Kommunikation und Mediation
- Verbale und non-verbale Kommunikation
- Konflikt und Konfliktkosten
- Konfliktpotenziale durch neue Medien
- Ausgangspunkt Mediation
- Was ist Mediation?
- Gesellschaftliche, wirtschaftliche und technische Entwicklungen
- Abhängigkeiten der dargestellten Entwicklungen untereinander
- Einfluss der beschriebenen Entwicklungen auf Mediation bzw. Online-Mediation
- Teil II-Online-Mediation
- Spielarten der Online-Mediation
- Online-Mediation ist nicht gleich Online-Mediation!
- Wie kann optimale Online-Mediation aussehen? – Auswertung eines Fragebogens
- Fazit
- Die Technik
- Eine potenzielle Sitzung per Online-Mediation
- Sicherheitsmechanismen
- Kostenstruktur
- Welche Zusatzqualifikationen sollte der Mediator besitzen
- Teil III - Ausblick
- Zusammenfassung und Fazit
- Abschluss
- Teil IV-Anhang
- Glossar verwendeter Abkürzungen und Fachbegriffe
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Rolle von Kommunikation und neuen Medien bei der Entstehung und Lösung von Konflikten im Rahmen der Mediation. Sie analysiert die Chancen und Herausforderungen, die der Einsatz technischer Hilfsmittel in der Wirtschaftsmediation mit sich bringt, und beleuchtet die spezifischen Anforderungen an die Online-Mediation.
- Die Bedeutung von Kommunikation in der Mediation
- Der Einfluss neuer Medien auf Konfliktentstehung und -lösung
- Die verschiedenen Formen der Online-Mediation
- Die technischen Voraussetzungen und Herausforderungen der Online-Mediation
- Die notwendigen Qualifikationen für Online-Mediatorinnen und Mediatoren
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die Bedeutung von Kommunikation und Mediation im Kontext von Konflikten. Sie stellt die Rolle neuer Medien und Technologien in diesem Zusammenhang dar und skizziert den Fokus der Arbeit auf die Wirtschaftsmediation.
Teil I befasst sich mit den Grundlagen der Kommunikation und Mediation. Er beleuchtet die Bedeutung verbaler und nonverbaler Kommunikation, die Entstehung und Kosten von Konflikten sowie die Herausforderungen, die neue Medien für die Konfliktlösung mit sich bringen. Der Abschnitt behandelt auch die grundlegenden Prinzipien der Mediation und ihre Bedeutung für die Konfliktlösung.
Teil II widmet sich der Online-Mediation. Er analysiert verschiedene Formen der Online-Mediation, die technischen Voraussetzungen und Herausforderungen sowie die notwendigen Qualifikationen für Online-Mediatorinnen und Mediatoren. Der Abschnitt beleuchtet auch die Kostenstruktur und Sicherheitsaspekte der Online-Mediation.
Teil III bietet einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung der Online-Mediation und fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Kommunikation, Mediation, Online-Mediation, Konfliktlösung, neue Medien, Technologie, Wirtschaftsmediation, Konfliktpotenziale, Sicherheitsmechanismen, Qualifikationen, Kostenstruktur.
- Citar trabajo
- Dr. Anette Kübler (Autor), 2010, Die Rolle von Kommunikation und neuen Medien bei Konfliktentstehung und Konfliktlösung durch Mediation, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/183947