Diese Arbeit versucht, den Leser für die Philosophie von Immanuel Kant an Hand der Darstellung seines bis heute zu verzeichnenden gesellschaftspolitischen Einflusses, welcher gegenwärtig im Besonderen durch die Veröffentlichungen der Internetplattform WikiLeaks zum Ausdruck gebracht wird, zu interessieren und zu sensibilisieren. Nicht nur das Denken von Immanuel Kant findet durch ausgewählte Schriften eine explizite Erläuterung, sondern ebenfalls die Vorgehensweise und die damit verbundenen Zielsetzungen der Internetplattform WikiLeaks werden im Hinblick auf ihre Vereinbarkeit mit dem Kantischen Öffentlichkeitsmodell kritisch hinterfragt. Die Medien als anscheinender Hüter über die Gewährleistung der Meinungs- und Pressefreiheit nehmen in diesem Konflikt eine hervorgehobene Schlüsselposition ein. Damit diese auch zukünftig die verantwortungsvolle Aufgabe der Kontrolle von Regierungsinstitutionen zum Wohle der Bürger übernehmen können, ist allerdings ein Transformationsprozess innerhalb der Medienwelt nötig, welcher untrennbar mit einer Veränderung des staatlichen Handelns bezüglich der sich rasant verändernden technischen Möglichkeiten des Internets verbunden scheint.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Öffentlichkeit und Publizität: Begriff und Modelle
- 2.1. Begriffsdefinitionen
- 2.2. Die Entwicklung des Öffentlichkeitsbegriffs und der Publizität
- 2.2.1. Die repräsentative Öffentlichkeit und Publizität
- 2.2.2. Die bürgerliche Öffentlichkeit und Publizität
- 2.2.3. Die Öffentlichkeit und Publizität im 20. Jahrhundert
- 2.2.4. Die Öffentlichkeit und Publizität im 21. Jahrhundert
- 2.2.5. Der Öffentlichkeits- und Publizitätsbegriff bei Kant
- 3. Öffentlichkeit und Publizität bei Kant
- 3.1. Die Öffentlichkeit und Publizität im Rahmen der Schrift: „Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?“
- 3.2. Die Öffentlichkeit und Publizität im Rahmen der Geschichtsphilosophie
- 3.3. Die Öffentlichkeit und Publizität im rein normativen Rahmen der Menschenrechte und der Menschenwürde
- 3.3.1. Die Menschenwürde
- 3.3.2. Der Kategorische Imperativ
- 3.4. Die Grenzen des Rechtsstaates und der bürgerlichen Rechte bei Kant
- 3.5. Kants Verständnis von Öffentlichkeit und Publizität als Voraussetzung für den republikanischen Staat
- 4. Die Internetplattform WikiLeaks
- 4.1. Die Entstehungsgeschichte von WikiLeaks
- 4.2. Vorgehensweise und Ziele der Veröffentlichungen von WikiLeaks
- 4.3. WikiLeaks und die Medien
- 4.4. Die Veröffentlichungen von WikiLeaks
- 4.4.1. Die Macht von WikiLeaks auf die Politik und Wirtschaft
- 4.4.2. Die Grenzen von WikiLeaks auf die Politik und Wirtschaft
- 4.4.3. Die Folgen der Veröffentlichungen - WikiLeaks als „Staatsfeind“!?
- 4.5. Zusammenfassung
- 5. WikiLeaks: Eine kritische Würdigung im Spiegel des Kantischen Öffentlichkeitsbegriffs
- 5.1. Die Pressefreiheit im Rahmen der Menschenwürde
- 5.2. Die Grenzen der Pressefreiheit und der Publizität
- 5.2.1. Der Schutz der Privatsphäre
- 5.2.2. Das staatliche Geheimhaltungsrecht
- 5.3. Das Recht der Öffentlichkeit auf Publizität – Die Kontrolle der staatlichen Geheimhaltung
- 5.3.1. Kontrolle durch Transparenz von Regierungshandeln
- 5.3.2. Die Einbeziehung anderer Staatsinstitutionen
- 5.3.3. Die Revision
- 5.3.4. Die Umgehungsstrategie
- 5.3.5. Zusammenfassung
- 5.4. Exkurs: Der Wandel der Öffentlichkeit und der Publizität durch zivilen Ungehorsam
- 5.5. Die Philosophie von Kant – Rechtfertigung für WikiLeaks?
- 6. Ergebnis und Ausblick – WikiLeaks: Eine Gefahr oder Chance für den modernen Rechtsstaat?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die Relevanz von Immanuel Kants Philosophie der Öffentlichkeit und Publizität im Kontext der Veröffentlichungen von WikiLeaks. Die Arbeit zielt darauf ab, Kants Gedankenwelt zu erläutern und kritisch zu hinterfragen, inwiefern WikiLeaks' Vorgehen mit dem Kantischen Modell vereinbar ist. Die Rolle der Medien als Mittler zwischen Staat und Bürger wird dabei besonders hervorgehoben.
- Kants Konzept von Öffentlichkeit und Publizität
- Die Funktionsweise und die Ziele von WikiLeaks
- Die Rolle der Medien im Konflikt zwischen staatlicher Geheimhaltung und öffentlichem Informationsrecht
- Die Vereinbarkeit von WikiLeaks' Handlungen mit Kants Philosophie
- Die Auswirkungen von WikiLeaks auf den modernen Rechtsstaat
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Diese Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und beschreibt den Fokus auf die Verbindung zwischen Kants Öffentlichkeitsbegriff und den Aktivitäten von WikiLeaks. Sie skizziert den Forschungsansatz und die methodische Vorgehensweise der Untersuchung.
2. Öffentlichkeit und Publizität: Begriff und Modelle: Dieses Kapitel definiert die Begriffe Öffentlichkeit und Publizität und zeichnet deren historische Entwicklung nach, von der repräsentativen über die bürgerliche Öffentlichkeit bis hin zu den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Es gipfelt in einer Darstellung des Öffentlichkeitsverständnisses bei Kant, welches als theoretischer Bezugsrahmen für die spätere Analyse dient.
3. Öffentlichkeit und Publizität bei Kant: Dieses Kapitel analysiert Kants Schriften zur Aufklärung, Geschichtsphilosophie und Moraltheorie, um sein Verständnis von Öffentlichkeit und Publizität zu rekonstruieren. Es untersucht die Bedeutung der Menschenwürde und des kategorischen Imperativs im Kontext der öffentlichen Meinungsbildung und der staatlichen Kontrolle. Die Grenzen des Rechtsstaates und die Voraussetzungen für einen republikanischen Staat im Kantischen Sinne werden beleuchtet.
4. Die Internetplattform WikiLeaks: Dieses Kapitel beschreibt die Entstehungsgeschichte, die Vorgehensweise und die Ziele von WikiLeaks. Es analysiert die Methoden der Plattform, ihre Auswirkungen auf Politik und Wirtschaft sowie die kontroversen Reaktionen auf ihre Veröffentlichungen. Die Rolle der Medien und die Frage nach WikiLeaks' Positionierung als „Staatsfeind“ werden kritisch diskutiert.
5. WikiLeaks: Eine kritische Würdigung im Spiegel des Kantischen Öffentlichkeitsbegriffs: Dieses Kapitel bildet den Kern der Arbeit. Es setzt Kants Theorie in Bezug zu WikiLeaks und untersucht, inwieweit die Plattform als Rechtfertigung oder Verletzung des Kantischen Öffentlichkeitsmodells betrachtet werden kann. Es analysiert die Pressefreiheit im Kontext der Menschenwürde, die Grenzen der Pressefreiheit und Publizität und die staatliche Geheimhaltung. Die Frage nach dem Recht der Öffentlichkeit auf Zugang zu Informationen und die Kontrolle staatlicher Macht werden im Detail erörtert.
Schlüsselwörter
Immanuel Kant, Öffentlichkeit, Publizität, WikiLeaks, Pressefreiheit, Menschenwürde, Kategorischer Imperativ, Rechtsstaat, Transparenz, Meinungsfreiheit, Informationsfreiheit, Zivilgesellschaft, Staat, Medien, Geheimhaltung, Republikanismus, Aufklärung.
FAQ: Masterarbeit - WikiLeaks und der Kantische Öffentlichkeitsbegriff
Was ist der Gegenstand dieser Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht die Relevanz von Immanuel Kants Philosophie der Öffentlichkeit und Publizität im Kontext der Veröffentlichungen von WikiLeaks. Sie analysiert, inwiefern WikiLeaks' Vorgehen mit dem Kantischen Modell vereinbar ist und beleuchtet die Rolle der Medien als Mittler zwischen Staat und Bürger.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Kants Konzept von Öffentlichkeit und Publizität, die Funktionsweise und Ziele von WikiLeaks, die Rolle der Medien im Konflikt zwischen staatlicher Geheimhaltung und öffentlichem Informationsrecht, die Vereinbarkeit von WikiLeaks' Handlungen mit Kants Philosophie und die Auswirkungen von WikiLeaks auf den modernen Rechtsstaat.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Begriffsbestimmung von Öffentlichkeit und Publizität (inkl. historischer Entwicklung und Kants Position), detaillierte Analyse von Kants Verständnis von Öffentlichkeit und Publizität, Darstellung von WikiLeaks (Entstehung, Vorgehen, Auswirkungen), kritische Würdigung von WikiLeaks im Lichte Kants Philosophie (inkl. Pressefreiheit, Geheimhaltungsrecht, Öffentlichkeitsrecht) und abschließende Ergebnis- und Ausblickssektion.
Was wird unter „Öffentlichkeit und Publizität“ verstanden?
Die Arbeit definiert die Begriffe „Öffentlichkeit“ und „Publizität“ und verfolgt deren historische Entwicklung von der repräsentativen über die bürgerliche Öffentlichkeit bis ins 21. Jahrhundert. Besonderes Augenmerk liegt auf Kants Verständnis dieser Begriffe.
Welche Rolle spielt Kant in dieser Arbeit?
Kants Philosophie der Öffentlichkeit und Publizität dient als theoretischer Bezugsrahmen. Die Arbeit analysiert seine Schriften zur Aufklärung, Geschichtsphilosophie und Moraltheorie, um sein Verständnis von Öffentlichkeit und Publizität zu rekonstruieren und dessen Relevanz für die Bewertung von WikiLeaks zu untersuchen.
Wie wird WikiLeaks in der Arbeit dargestellt?
Die Arbeit beschreibt die Entstehungsgeschichte, die Vorgehensweise und die Ziele von WikiLeaks. Sie analysiert die Methoden der Plattform, ihre Auswirkungen auf Politik und Wirtschaft sowie die kontroversen Reaktionen auf ihre Veröffentlichungen. Die Rolle der Medien und die Frage nach WikiLeaks' Positionierung als „Staatsfeind“ werden kritisch diskutiert.
Welche zentralen Fragen werden in der Arbeit untersucht?
Zentrale Fragen sind: Ist WikiLeaks mit Kants Öffentlichkeitsbegriff vereinbar? Wie verhält sich die Pressefreiheit zur Menschenwürde und zum staatlichen Geheimhaltungsrecht? Welches Recht hat die Öffentlichkeit auf Zugang zu Informationen und Kontrolle staatlicher Macht? Stellt WikiLeaks eine Gefahr oder eine Chance für den modernen Rechtsstaat dar?
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Das letzte Kapitel fasst die Ergebnisse zusammen und gibt einen Ausblick auf die zukünftige Relevanz der diskutierten Themen. Es bewertet, ob WikiLeaks eine Gefahr oder eine Chance für den modernen Rechtsstaat darstellt.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Immanuel Kant, Öffentlichkeit, Publizität, WikiLeaks, Pressefreiheit, Menschenwürde, Kategorischer Imperativ, Rechtsstaat, Transparenz, Meinungsfreiheit, Informationsfreiheit, Zivilgesellschaft, Staat, Medien, Geheimhaltung, Republikanismus, Aufklärung.
- Quote paper
- Susanne Lossi (Author), 2011, Öffentlichkeit und Publizität bei Immanuel Kant, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/183973