Ein neuer Typus von Arbeitskraft in flexiblen Erwerbsstrukturen erregt breite Aufmerksamkeit am Arbeitsmarkt sowie in den Unternehmen. Neue betriebliche Ansprüche an die Selbstorganisation der Arbeitnehmer stellen neue Anforderungen an die Erwerbspersonen und deren Vermarktung der eigenen Arbeitskraft. Der Arbeitsmarkt befindet sich in einem grundlegendendem Strukturwandel, der sich auch auf alle Lagen der Gesellschaft auswirkt. Unternehmen reagieren mit Verschiebung der Verantwortung und Einräumung von Spielräumen bei den Mitarbeitern. Gewohnte Strukturen werden aufgelöst und den Arbeitnehmern selbst überlassen. Dies bedeutet, dass Mitarbeiter gefordert sind, eigene Strukturen für ihre Arbeit/ihr Erwerbsleben herzustellen. Es werden keine wirklich neuen Freiheiten hergestellt, sondern Spielräume innerhalb klarer Grenzen. Der Leistungsdruck der Mitarbeiter wird hier deutlich erhöht. Mitarbeiter erhalten klare Ziele, wie das Ziel zu erreichen ist, ist deren selbst überlassen – somit wird klar gestellt, das Ergebnis ist wichtiger als der Prozess. Hierbei wird auch das Verhältnis zwischen Betrieb und Arbeit grundlegend geändert. Statt einer engen Zusammenarbeit in Form eines unbefristeten Beschäftigungsverhältnisses werden temporäre auftragsbezogenen Beziehungen gebildet. Als Folge verändert sich auch die Einstellung der eigenen Arbeitskraft der Arbeitnehmer kontinuierlich. Aus dem bisherigen Arbeitnehmer wird ein Unter-nehmer der eigenen Arbeitskraft. In dieser Studie wird keine exponiert ausgewählte Gruppe untersucht, die dem Arbeitskraftunternehmertypus entspricht. Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit sind berufsbegleitend Studierende des Management Centers Innsbruck im Bereich Wirtschaft und Management. Ziel dieser Arbeit ist, festzustellen, ob sich berufsbegleitend Studierende als Arbeitskraftunternehmer am Arbeitsmarkt erleben. Ebenso werden die Erwartungen aufgrund der Weiterbildungsmaßnahme an das Unternehmen und die Entwicklung von Kompetenzen während des Studiums untersucht. Anhand der Forschungsmethode, des standardisierten Fragebogens, werden die ausgewählten Bereiche - derzeitige berufliche Tätig-keit/Berufsleben, Kompetenzentwicklung während des Studiums, Erwartungen aufgrund der Weiterbildungsmaßnahme an das Unternehmen bezogen auf die berufsbegleitend Studierenden des Management Centers Innsbruck im Bereich Wirtschaft und Management untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Aktuelle Ausgangssituation
- 1.2 Zielsetzung und Zielerreichung der Diplomarbeit
- 1.3 Aufbau der Arbeit
- 1.4 Vorgehensweise/Methode
- 1.5 Das Management Center Innsbruck
- 2. Theoretische Auseinandersetzung
- 2.1 Gesellschaftliche Wandlungsprozesse
- 2.1.1 Erwerbsbiografien im Wandel
- 2.1.2 Soziodemographische Entwicklung in Österreich
- 2.1.2.1 Alterspyramide
- 2.1.2.2 Mortalität/Geburtenrate
- 2.1.2.3 Fertilität
- 2.1.2.4 Migration
- 2.2 Der Arbeitskraftunternehmer
- 2.2.1 Definition von Arbeitskraft
- 2.2.2 Definition Arbeitskraftunternehmer
- 2.2.3 Definition verberuflichter Arbeitnehmer
- 2.2.4 Unterschiede Arbeitskraftunternehmer – verberuflichter Arbeitnehmer
- 2.2.4.1 Qualität der Arbeitskraft
- 2.2.4.2 Kontrolle
- 2.2.4.3 Arbeitsbeziehung
- 2.2.4.4 Zeitperspektive
- 2.2.4.5 Karriere
- 2.2.4.6 Identität, Bewusstsein
- 2.2.4.7 Lebensführung
- 2.2.5 Historische Entwicklung des Arbeitskraftunternehmers
- 2.2.6 Erwerbsorientierung
- 2.2.6.1 Leistungsorientierung – Bereich Arbeitsfeld
- 2.2.6.2 Berufsbiographische Orientierungen - Erwerbsperspektive
- 2.2.6.3 Lebensführung – Elastizitätsmuster im Verhältnis von Arbeit und Privatleben
- 2.2.7 Entgrenzung und Subjektivierung
- 2.2.8 Merkmale des Typus Arbeitskraftunternehmer
- 2.2.8.1 Verstärkte Selbst-Kontrolle der Arbeitskraft
- 2.2.8.2 Erweiterte Selbst-Ökonomisierung der Arbeitskraft
- 2.2.8.3 Selbst-Rationalisierung der Arbeitskraft und Verbetrieblichung der Lebensführung
- 2.2.9 Psychologischer Vertrag
- 2.2.10 Employability
- 2.2.11 Weiterbildung
- 2.2.11.1 Definition von Weiterbildung
- 2.2.11.2 Formen von Weiterbildung
- 2.2.11.3 Lebenslanges Lernen - Life long learning - education permanente
- 2.2.11.4 Qualifikation und Kompetenz
- 2.2.11.4.1 Definition Qualifikation
- 2.2.11.4.2 Definition und Abgrenzung Kompetenz
- 2.3 Zusammenfassung
- 3. Praktische Auseinandersetzung
- 3.1 Ziel der Befragung
- 3.2 Hypothesen
- 3.3 Befragung
- 3.3.1 Stichprobe und Durchführung
- 3.3.2 Repräsentativität
- 3.3.3 Erhebungsmethode
- 3.3.4 Pretest
- 3.3.5 Rücklaufquote
- 3.3.6 Aufbau Fragebogen
- 4. Ergebnisse
- 4.1 Soziodemographische Daten
- 4.1.1 Geschlechterverteilung
- 4.1.2 Altersverteilung
- 4.1.3 Familienstand
- 4.1.4 Kinder die im gemeinsamen Haushalt leben
- 4.1.5 Verteilung der Probanden in den Semestern
- 4.1.6 Verteilung der Probanden in den Vertiefungsrichtungen/Spezialisierungen
- 4.1.7 Verteilung der Teilnehmer nach der höchsten abgeschlossenen Schulausbildung
- 4.1.8 Berufstätigkeit der Befragten
- 4.1.9 Verteilung der Befragten nach Arbeitsstunden pro Woche
- 4.1.10 Verteilung der Probanden in den Berufsgruppen
- 4.1.11 Unterscheidung hinsichtlich Arbeitsvertrags
- 4.1.12 Dauer der Berufstätigkeit im derzeitigen Beruf bzw. im derzeitigen Unternehmen
- 4.1.13 Position im Unternehmen
- 4.1.14 Annahme eines attraktiven Jobangebotes eines anderen Unternehmens
- 4.2 Darstellung der Ergebnisse zum Thema Arbeitskraftunternehmer
- 4.3 Darstellung der Ergebnisse zum Thema Kompetenzentwicklung
- 4.4 Darstellung der Ergebnisse zum Thema Erwartungen an das Unternehmen aufgrund der Weiterbildungsmaßnahme (berufsbegleitendem Studium)
- 4.5 Hypothesenprüfung
- 5. Zusammenfassung der Ergebnisse
- 6. Diskussion und Ausblick für die Zukunft
- Erleben von Berufsbegleitenden Studierenden als Arbeitskraftunternehmer
- Erwartungen an Weiterbildungsmaßnahmen
- Kompetenzentwicklung während des Studiums
- Zusammenhang zwischen Weiterbildung und beruflicher Tätigkeit
- Analyse soziodemografischer Daten der Stichprobe
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht, inwieweit sich berufsbegleitend Studierende des Management Centers Innsbruck als Arbeitskraftunternehmer erleben. Die Arbeit analysiert die Erwartungen dieser Studierenden an die Weiterbildung und deren Auswirkungen auf die berufliche Tätigkeit. Methodisch basiert die Untersuchung auf einem standardisierten Fragebogen.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der Diplomarbeit ein, beschreibt den aktuellen Arbeitsmarkt und die damit verbundenen Herausforderungen für Arbeitnehmer. Es definiert die Zielsetzung, den Aufbau und die Methodik der Arbeit sowie das Management Center Innsbruck als Untersuchungsort.
2. Theoretische Auseinandersetzung: Dieses Kapitel beleuchtet die gesellschaftlichen Wandlungsprozesse und deren Auswirkungen auf Erwerbsbiografien. Es definiert den Arbeitskraftunternehmer, vergleicht ihn mit dem verberuflichten Arbeitnehmer und untersucht Unterschiede in Aspekten wie Kontrolle, Arbeitsbeziehung und Karriere. Die historische Entwicklung des Arbeitskraftunternehmertypus wird ebenso betrachtet, wie Erwerbsorientierung, Entgrenzung, Subjektivierung und der psychologische Vertrag. Schließlich werden Weiterbildung, Qualifikation und Kompetenz im Kontext des Arbeitskraftunternehmers definiert und eingeordnet.
3. Praktische Auseinandersetzung: Dieses Kapitel beschreibt die Methodik der empirischen Untersuchung. Es definiert die Ziele der Befragung, formuliert Hypothesen, erläutert die Stichprobenauswahl, die Durchführung und die Repräsentativität der Untersuchung. Die Erhebungsmethode (Fragebogen) wird detailliert vorgestellt, inklusive Pretest und Rücklaufquote. Der Aufbau des Fragebogens wird ebenfalls dargestellt.
4. Ergebnisse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der durchgeführten Befragung. Es werden soziodemografische Daten der Stichprobe (Geschlecht, Alter, Familienstand, etc.) präsentiert und die Ergebnisse zu den zentralen Forschungsthemen – dem Erleben als Arbeitskraftunternehmer, der Kompetenzentwicklung und den Erwartungen an das Unternehmen – dargestellt und anhand der zuvor aufgestellten Hypothesen geprüft.
5. Zusammenfassung der Ergebnisse: Dieses Kapitel fasst die wichtigsten Ergebnisse der Untersuchung zusammen und stellt die zentralen Erkenntnisse der Arbeit dar, ohne jedoch die Schlussfolgerungen vorwegzunehmen.
Schlüsselwörter
Arbeitskraftunternehmer, berufsbegleitendes Studium, Weiterbildung, Kompetenzentwicklung, Employability, Erwerbsbiografie, soziodemografische Entwicklung, Fragebogen, Management Center Innsbruck.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Arbeitskraftunternehmer im berufsbegleitenden Studium
Was ist das Thema der Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht, inwieweit sich berufsbegleitend Studierende des Management Centers Innsbruck als Arbeitskraftunternehmer erleben. Sie analysiert deren Erwartungen an die Weiterbildung und deren Auswirkungen auf die berufliche Tätigkeit. Die Methodik basiert auf einem standardisierten Fragebogen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf folgende Punkte: das Erleben von Berufsbegleitenden Studierenden als Arbeitskraftunternehmer, Erwartungen an Weiterbildungsmaßnahmen, Kompetenzentwicklung während des Studiums, den Zusammenhang zwischen Weiterbildung und beruflicher Tätigkeit sowie die Analyse soziodemografischer Daten der Stichprobe.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung (aktuelle Situation, Zielsetzung, Methodik, MCI), Theoretische Auseinandersetzung (gesellschaftliche Wandlungsprozesse, Arbeitskraftunternehmer, Weiterbildung), Praktische Auseinandersetzung (Methodik der Befragung, Hypothesen, Stichprobe), Ergebnisse (soziodemografische Daten, Ergebnisse zu den Forschungsthemen), Zusammenfassung der Ergebnisse und Diskussion/Ausblick.
Was wird unter dem "Arbeitskraftunternehmer" verstanden?
Die Arbeit definiert den Begriff "Arbeitskraftunternehmer" und vergleicht ihn mit dem "verberuflichten Arbeitnehmer". Es werden Unterschiede in Aspekten wie Kontrolle, Arbeitsbeziehung, Karriere, Erwerbsorientierung, Entgrenzung, Subjektivierung und dem psychologischen Vertrag untersucht. Die historische Entwicklung dieses Typs wird ebenfalls beleuchtet.
Welche Rolle spielt Weiterbildung in der Arbeit?
Die Bedeutung von Weiterbildung, Qualifikation und Kompetenz im Kontext des Arbeitskraftunternehmers wird eingehend untersucht. Verschiedene Formen von Weiterbildung und das Konzept des lebenslangen Lernens ("Life long learning") werden definiert und diskutiert.
Welche Methodik wurde angewendet?
Die empirische Untersuchung basiert auf einem standardisierten Fragebogen. Die Arbeit beschreibt detailliert die Stichprobenauswahl, die Durchführung der Befragung, die Repräsentativität der Untersuchung, die Erhebungsmethode, den Pretest, die Rücklaufquote und den Aufbau des Fragebogens.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Das Kapitel "Ergebnisse" präsentiert soziodemografische Daten der Stichprobe (Geschlecht, Alter, Familienstand etc.) und die Ergebnisse zu den zentralen Forschungsthemen: Erleben als Arbeitskraftunternehmer, Kompetenzentwicklung und Erwartungen an das Unternehmen. Die Ergebnisse werden anhand der aufgestellten Hypothesen geprüft.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Arbeitskraftunternehmer, berufsbegleitendes Studium, Weiterbildung, Kompetenzentwicklung, Employability, Erwerbsbiografie, soziodemografische Entwicklung, Fragebogen, Management Center Innsbruck.
Wo wurde die Studie durchgeführt?
Die Studie wurde am Management Center Innsbruck (MCI) durchgeführt.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für alle, die sich mit den Themen berufsbegleitendes Studium, Kompetenzentwicklung, Arbeitsmarkt und den Herausforderungen für Arbeitnehmer im Kontext gesellschaftlicher Wandlungsprozesse beschäftigen.
- Citar trabajo
- Viktoria Haider (Autor), 2011, Erleben sich berufsbegleitend Studierende als Arbeitskraftunternehmer?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/183976