Die Geschichte der Bundesrepublik ist eng mit einem äußerst lebhaften Migrationgeschehen verbunden. Insgesamt zogen seit den 1950er Jahren mehr als 30 Millionen Personen ins Land, weitaus die meisten verließen es wieder. Viele aber ließen sich dauerhaft in der Bundesrepublik nieder, die dem zu Folge de facto seit ihrer Gründung ein Einwanderungsland war. 1997 waren von 82 Millionen in der Bundesrepublik wohnhaft Gemeldeten nur rund 66 Millionen Personen im Inland geboren und gleichzeitig immer deutsche Staatsbürger gewesen. Je nach wirtschaftlicher Situation in der Bundesrepublik und der politischen „Großwetterlage“ der Welt wurden diese Personen aus unterschiedlichen Motiven zu unterschiedlichen Bedingungen aufgenommen. Erst in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre aber setzte sich in der politischen Diskussion des Landes die Erkenntnis durch, dass es einer umfassenden Regelung bedarf, um die Migration nach Deutschland und den Aufenthalt der hier lebenden Ausländer regeln und steuern zu können.
Diese Arbeit zielt darauf, Determinanten, Kontroversen und Konzepte bezüglich der Migration in die Bundesrepublik in historischer und aktueller Perspektive zu skizzieren. Flucht und Vertreibung ehemaliger Staatsangehöriger des deutschen Reiches zwischen 1945 und 1949 wird dabei kein Gegenstand der Ausführungen sein, ebenso wenig wie die Übersiedelung von Personen aus der Deutschen Demokratischen Republik zwischen 1949 und 1990.
Geschildert wird im ersten Abschnitt die Migration von ausländischen Arbeitskräften, Aussiedlern, Flüchtlingen und Asylbewerbern. Den Mittelabschnitt bildet in aller Kürze eine Zusammenfassung des ersten Schrittes in eine neue Richtung der Ausländerpolitik, die Neuregelung des Staatsangehörigkeitsrechts. Der dritte und letzte Teil der Arbeit skizziert das Ringen um ein neues Konzept: die Diskussion um das geplante Zuwanderungsgesetz der Bundesregierung. Die Frage, ob und inwieweit sich die Migranten, die den genannten Gruppen zugerechnet werden in die bundesrepublikanische Aufnahmegesellschaft integrieren konnten, würde allein schon wegen der kontrovers diskutierten Frage, was unter Integration verstanden
werden soll und wie diese gemessen werden kann, den Rahmen dieser Arbeit sprengen und wird somit außen vor gelassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Migration in die Bundesrepublik Deutschland nach 1949
- Arbeitsmigration
- Die Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte (1955-1973)
- Arbeitsmigration nach 1973
- ,,Neue\" Gastarbeiter
- (Spät-)Aussiedler - Migration von Personen (volks-) deutscher Herkunft
- Flüchtlinge und Asylsuchende
- Illegal Eingewanderte
- Arbeitsmigration
- Das deutsche Staatsbürgerschaftsrecht
- Die Einwanderungsdebatte: Kontroverse um ein neues Konzept
- Gesetzesentwurf der Bundesregierung
- Kritikpunkte der Union
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Migration in die Bundesrepublik Deutschland, insbesondere mit den Determinanten, Kontroversen und Konzepten, die diese Migration in historischer und aktueller Perspektive prägen. Der Fokus liegt dabei auf der Einwanderung nach 1949 und schließt Flucht und Vertreibung ehemaliger Staatsangehöriger des deutschen Reiches zwischen 1945 und 1949 sowie die Übersiedelung von Personen aus der Deutschen Demokratischen Republik zwischen 1949 und 1990 aus.
- Die verschiedenen Formen der Migration nach Deutschland, einschließlich Arbeitsmigration, Aussiedlermigration, Flüchtlings- und Asylbewerbermigration sowie illegaler Einwanderung
- Die Entwicklung des deutschen Staatsbürgerschaftsrechts im Kontext der Einwanderung
- Die Kontroverse um ein neues Konzept der Einwanderungspolitik und die Debatte um das geplante Zuwanderungsgesetz der Bundesregierung
- Die Bedeutung der Integration von Migranten in die bundesrepublikanische Aufnahmegesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung der Einwanderung in die Bundesrepublik Deutschland nach 1949. Hierbei wird insbesondere auf die Arbeitsmigration, die Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte (1955-1973) sowie die Arbeitsmigration nach 1973 und die ,,Neuen\" Gastarbeiter eingegangen. Daneben werden auch die (Spät-)Aussiedlermigration von Personen (volks-)deutscher Herkunft, die Migration von Flüchtlingen und Asylbewerbern und die illegale Einwanderung in Deutschland thematisiert.
Im zweiten Kapitel wird das deutsche Staatsbürgerschaftsrecht im Kontext der Einwanderung beleuchtet.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Einwanderungsdebatte und der Kontroverse um ein neues Konzept. Hierbei werden insbesondere der Gesetzesentwurf der Bundesregierung und die Kritikpunkte der Union beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Migration, Einwanderung, Bundesrepublik Deutschland, Arbeitsmigration, Aussiedler, Flüchtlinge, Asylsuchende, Staatsbürgerschaftsrecht, Einwanderungsdebatte, Zuwanderungsgesetz, Integration, Aufnahmegesellschaft.
- Citation du texte
- Holger Rupprecht (Auteur), 2003, Zuwanderung in die Bundesrepublik Deutschland - Hisorischer Verlauf und aktuelle Entwicklungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18405