Unter Anleitung des Teams um Frau G. und Herrn L. durfte ich in diesen Tagen mehr mitnehmen als nur Wissenswertes über das Judentum. Aber dazu später noch mehr. Zunächst wurde den Schülern (7. Kl.) der Film „Willi wills wissen – Das Judentum -“ im Kino gezeigt, um sie an das Thema Judentum heranzuführen. Die Atmosphäre unter den Schülern war sehr hektisch und unruhig. Herr L. ergänzte den Film noch um einige Details. Anschließend konnten die Schüler fragen stellen. Dies geschah zu meiner Überraschung sehr munter. Die Schüler gaben sich neugierig, beobachtend, erstaunt, offen für Neues, fragend, diskutierend, verwundert. Es wurden sachlich korrekte Fragen gestellt, aber auch banale, wie etwa, ob die Vorhaut nach der Beschneidung nachwachsen würde. Ein Beispiel für eine korrekte Frage ist: „Gibt es in Familien eine Tora?“. Diese Frage wurde mit „Nein“ beantwortet, weil eine Tora ca. 15000 Euro kostet, oder je nach Größe auch mehr. Den Schülern wurde dann auf spielerisch/entdeckender Weise das Judentum nähergebracht, dies geschah auf pädagogisch wertvollem Wegen, wie dem Singen/Tanzen jüdischer Tänze und Lieder, dem Schreiben des eigenen Namens in hebräischer Schrift, dem Entdecken des Pessach-Festes und dem Basteln des jüdischen Tempels. Ich denke, dass diese Formen der Lehrinhaltevermittlung sehr fruchtbar sind, weil die Schüler sich auch innerlich mit dem Thema auseinandersetzen mussten, und die Sinne der Schüler beim Lernen angesprochen wurden. Beim Tanzen und Singen geschah dies vor allem über die Bewegungsseite. Besonders beliebt war das Basteln, dabei waren die Schüler sehr ruhig und wollten es unbedingt in der Zeit schaffen, den Tempel in Partnerarbeit zu „erbauen“. Es hat ihnen sichtlich Spaß gemacht. Die Unruhe im Klassenraum war spürbar geringer, als beim Tanzen oder Chanukka. Ich selbst habe an den Workshops „Tanzen und Singen“ und „Basteln“ teilgenommen (also beobachtend, anleitend, korrigierend, leitend). Den Workshop „Chanukka“ habe ich selbst geleitet. Dabei ging es darum, den Schülern der Klassen 7-8 nahezubringen, warum es dieses Fest überhaupt gibt, was es bedeutet und wie es gefeiert wird. Nun, es wird gefeiert aufgrund der Opferbereitschaft einiger jüdischer Kinder, die die Einwohner vor griechischen Eroberern 165 v. Chr. gewarnt haben.
Inhaltsverzeichnis
- Bericht über die jüdischen Projekttage in H. vom 26.-28.10.2009.
- Der Film „Willi wills wissen - Das Judentum -“
- Spielerisch/entdeckendes Lernen
- Workshop „Chanukka“
- Abschlusssitzung
- Die Geschichte der Erna van de Vries
- Innere und äußere Zustände der Person Erna van de Vries
- Die Bedeutung von Menschlichkeit
- Der Glaube als Kraftquelle
- Menschlichkeit gegen eine bösartige Ideologie
- Die Schülerfragen
- Die Lektionen der Projekttage
- Persönliche Erfahrungen und Reflexionen
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Bericht schildert die Erfahrungen des Autors während der jüdischen Projekttage in H. vom 26.-28.10.2009. Die Projekttage hatten zum Ziel, Schülern der 7. und 8. Klasse das Judentum näherzubringen und sie für die Geschichte der Judenverfolgung zu sensibilisieren.
- Das Judentum als Religion und Kultur
- Das Chanukka-Fest und seine Bedeutung
- Die Geschichte der Judenverfolgung durch die Nazis
- Die Bedeutung von Menschlichkeit und Empathie
- Die Rolle des Glaubens in schwierigen Zeiten
Zusammenfassung der Kapitel
Der Bericht beginnt mit der Einführung des Themas Judentum durch den Film „Willi wills wissen - Das Judentum -“. Die Schüler zeigten sich neugierig und stellten viele Fragen. Anschließend wurden ihnen das Judentum auf spielerisch-entdeckende Weise nähergebracht, z.B. durch Singen und Tanzen jüdischer Lieder, Schreiben des eigenen Namens in hebräischer Schrift und Basteln des jüdischen Tempels.
Der Autor leitete den Workshop „Chanukka“ und erklärte den Schülern die Geschichte und Bedeutung des Festes. Er betonte die Opferbereitschaft jüdischer Kinder, die die Einwohner vor griechischen Eroberern gewarnt haben, und die Bedeutung des Chanukka-Festes als Symbol für die Widerstandsfähigkeit des jüdischen Volkes.
Der Höhepunkt der Projekttage war die Vorführung des Films „Ich wollte noch einmal die Sonne sehen“ über die Geschichte der Überlebenden aus dem KZ Auschwitz-Birkenau, Erna van de Vries. Der Film schildert die Leidensgeschichte der Frau de Vries und ihre Erfahrungen mit der Judenverfolgung durch die Nazis.
Der Autor analysiert die inneren und äußeren Zustände der Person Erna van de Vries und zeigt, wie sie trotz der schrecklichen Erfahrungen ihre Menschlichkeit und ihren Glauben bewahrt hat. Er betont die Bedeutung von kleinen Gesten der Menschlichkeit, die Erna in den dunkelsten Stunden Mut gemacht haben.
Der Bericht endet mit einer Reflexion des Autors über seine persönlichen Erfahrungen während der Projekttage. Er beschreibt, wie die Begegnung mit den Schülern und die Geschichte von Erna van de Vries seinen Berufswunsch des Lehrers wiederbelebt hat.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Judentum, Chanukka, Judenverfolgung, Nazi-Regime, Erna van de Vries, KZ Auschwitz-Birkenau, Menschlichkeit, Glaube, Widerstand, Erinnerungskultur, Bildung, Sozialverhalten, Lehrerberuf.
- Citation du texte
- Christoph Reisbrenner (Auteur), 2009, Bericht jüdische Projektage, Erfahrungen einer Betroffenen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/184073