Existiert ein Bewegungsmangel unter Kindern und Jugendlichen? Oder besser ausgedrückt: Leidet die derzeitige „Generation Kind“ unter Bewegungsmangel? Oder sind es wir, die Erwachsenen, die wir schon ein, zwei Generationen weiter sind, die an einer verzerrten Wahrnehmung leiden? In zahlreichen Studien, von denen viele den Inhalt der hier folgenden Ausführungen bilden, wird die motorische Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen untersucht, und zumeist in Querschnittsuntersuchungen miteinander verglichen. Dabei werden sowohl Verschlechterungen, als auch Verbesserung herausgefunden. Können wir aber von diesen Ergebnissen auf einen Bewegungsmangel schließen? Es gibt unterschiedliche Interpretationsansätze für die verschiedenen Forschungsergebnisse, die ich exemplarisch an der Person des Hamburger Sportdidaktikers und Erziehungswissenschaftlers PROF. JÜRGEN KRETSCHMER auf der einen Seite, und den Leiter des Instituts für Sport und Sportwissenschaft der Universität Karlsruhe, PROF. DR. KLAUS BÖS auf der anderen Seite festmachen möchte. Aus diesem Grund bilden diese beiden Pole, denen sich viele weitere Sportwissenschaftler zuordnen lassen, auch das Zentrum der vorliegenden Arbeit und der Ausgangsfrage (und seiner Zusammenhänge): Gibt es einen Rückgang der motorischen Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen, weisen die Kinder und Jugendlichen gesundheitliche Defizite auf und können wir auf einen Bewegungsmangel schließen, oder nicht?
Inhaltsverzeichnis
- Kap. 1. Einleitung
- Kap. 2. Studien zur motorischen Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen
- 2.1 Forschungsfeld Kindheit - Einzelstudien und Analysen
- 2.2 Übersichtsstudien (1 - 4)
- 2.3 Gibt es einen Rückgang der motorischen Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen? Ein ausführlicher Blick aus Sicht von zwei konträr argumentierenden Forscher(gruppen)
- 2.3.1 Standpunkt 1: Bös et al.
- 2.3.2 Standpunkt 2: Kretschmer
- Kap. 3. Zusammenfassung und vertiefende Überlegungen
- Kap. 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem aktuellen Diskurs über die veränderte Kindheit und der Frage, ob es einen Rückgang der motorischen Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen gibt. Der Verfasser analysiert verschiedene Forschungsstudien und kontrastiert die Perspektiven von Prof. Jürgen Kretschmer und Prof. Klaus Bös, um die komplexen Zusammenhänge zwischen der veränderten Kindheit und dem Bewegungsmangel zu beleuchten.
- Veränderte Sozialisationsbedingungen von Kindern
- Entwicklung der motorischen Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen
- Einfluss der Medienkultur auf die Kindheit
- Kritik an vereinfachten Ursache-Wirkung-Beziehungen im Bezug auf Bewegungsmangel
- Die Rolle der Sportwissenschaft in der Kindheitsforschung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in das Thema ein und stellt die zentralen Fragestellungen der Arbeit vor. Es wird die Problematik des „Bewegungsmangels“ in den Medien und der öffentlichen Diskussion beleuchtet und der Anspruch auf eine differenzierte Analyse der Forschungsergebnisse im Bereich der Sportwissenschaft hervorgehoben.
Kapitel 2 bietet eine umfassende Übersicht über Studien zur motorischen Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen. Es werden sowohl Einzelstudien als auch Übersichtsstudien analysiert und die unterschiedlichen Standpunkte von Prof. Kretschmer und Prof. Bös beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen Kindheit, Bewegungsmangel, motorische Leistungsfähigkeit, Sportwissenschaft, Sozialisation, Medienkultur, Kindheitsforschung, Querschnittsuntersuchungen, Prof. Jürgen Kretschmer, Prof. Klaus Bös.
- Quote paper
- Ralf Koch (Author), 2011, Wer spricht denn von Bewegungsmangel?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/184173