Der Einfluss makroökonomischer Indikatoren auf die Renditen der Aktienmärkte ist Bestandteil vieler wissenschaftlicher Arbeiten, die zu teils sehr unterschiedlichen Ergebnissen gelangen (vgl. Rapach et al., 2004 S. 4). So wurden beispielsweise der Einfluss verschiedener Makrovariablen, wie etwa der Inflationsrate (vgl. Bodie, 1976; Jaffe und Mandelker, 1976; Nelson, 1976; Fama and Schwert, 1977; Fama, 1981; Siklos und Kwok, 1999), der gesamtwirtschaftlichen Produktion (Cutler et al., 1989; Balvers et al., 1990; Marathe und Shawky, 1994), der Arbeitslosenrate (Boyd et al., 2001) oder des Zinsniveaus (Campbell, 1987, 1990; Hodrick, 1992; Ang und Bekaert, 2001) auf die Aktienrenditen untersucht(vgl. Rapach et al., 2004 S. 4). Ziel dieser Arbeit ist es, mit Hilfe von Daten zur industriellen Produktion in Deutschland und des DAX geeignete Modelle zu entwickeln, um die Renditen des DAX zu prognostizieren.
Die vorliegende Arbeit ist in vier Abschnitte unterteilt: Die Einleitung bildet Abschnitt Eins. Abschnitt Zwei behandelt zwei theoretische Ansätze, die erklären, wie sich Aktienrenditen durch die industrielle Produktion erklären lassen. Zunächst wird das Modell von Balvers et al. betrachtet, welches den Zusammenhang zwischen industrieller Produktion und Aktienrenditen durch das Bedürfnis der Konsumenten erklärt, sich auf eine erwartete schlechte wirtschaftliche Lage durch die Anpassung ihres Konsums vorzubereiten.
Im Anschluss an das Modell von Balvers et al. wird der Ansatz von Chen behandelt: Er erklärt den Zusammenhang zwischen Aktienrenditen und industrieller Produktion sowohl durch die Risikoaversion der Investoren, welche die Risikoprämie des Marktes beeinflusst, als auch durch das Argument, dass Aktien einen Anteil an der zukünftigen Produktion darstellen und dementsprechend eine hohe erwartete zukünftige Produktion auch hohe Renditen erwarten lässt. Abschnitt Drei analysiert den Zusammenhang zwischen industrieller Produktion und Aktienrenditen in Deutschland im Zeitraum 1999 bis 2010 anhand zweier Modelle und vergleicht deren Resultate mit den Ergebnissen die sich ergeben wenn Daten der USA verwendet werden. Im weiteren werden die Ergebnisse bei Verwendung von Realtime-Daten mit denen bei Verwendung von Nicht-Realtime Daten verglichen. Abschnitt Vier fasst die Ergebnisse zusammen und zieht ein Fazit.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretische Erklärungsansätze
- 2.1 Der ,,consumtion smoothing“-Ansatz von Balvers, Cosimano und McDonald
- 2.1.1 Das repräsentative Unternehmen
- 2.1.2 Der repräsentative Konsument
- 2.1.3 Das Allgemeine Gleichgewichtsmodell
- 2.1.4 Verwendete Daten, Methodik und Ergebnisse
- 2.2 Risikoaversion und zukünftige industrielle Produktion - Das Modell von Chen
- 2.2.1 Risikoaversion und Aktienrenditen
- 2.2.2 Zukünftige industrielle Produktion und Aktienrenditen
- 2.2.3 Verwendete Daten, Methodik und Ergebnisse
- 3. Empirische Analyse
- 3.1 Verwendete Daten und Methodik
- 3.2 Vorgehensweise
- 3.3 Modell 1: Ein Autoregressiver Prozess
- 3.3.1 Das Modell
- 3.3.2 Regression und Ergebnisse
- 3.4 Modell 2: Eine einfache lineare Regression
- 3.4.1 Das Modell
- 3.4.2 Regression und Ergebnisse
- 3.4.3 Realtime-Daten und Nicht-Realtime-Daten im Vergleich
- 3.4.4 Die Zeiträume 1999-2005 und 2005 - 2010 im Vergleich
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Prognosekraft der industriellen Produktion für Aktienrenditen. Ziel ist es, empirisch zu untersuchen, ob und inwiefern sich die Entwicklung der industriellen Produktion auf die Renditen von Aktien auswirkt. Dabei werden zwei theoretische Ansätze zur Erklärung der Beziehung zwischen Produktion und Aktienrenditen analysiert.
- Der Einfluss der industriellen Produktion auf die Aktienrenditen
- Die Rolle des „consumption smoothing“-Ansatzes von Balvers, Cosimano und McDonald
- Die Bedeutung von Risikoaversion und zukünftiger industrieller Produktion im Modell von Chen
- Empirische Analyse der Prognosekraft der industriellen Produktion
- Bewertung der Ergebnisse und Implikationen für Investoren
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einführung in das Thema und stellt die Zielsetzung der Arbeit dar. Es werden die wichtigsten Forschungsfragen und die verwendeten Methoden erläutert.
Kapitel 2 beschäftigt sich mit den theoretischen Erklärungsansätzen für die Beziehung zwischen industrieller Produktion und Aktienrenditen. Hier werden der „consumption smoothing“-Ansatz von Balvers, Cosimano und McDonald sowie das Modell von Chen vorgestellt, die jeweils unterschiedliche Mechanismen zur Erklärung des Zusammenhangs aufzeigen.
Im dritten Kapitel wird eine empirische Analyse durchgeführt, um die Prognosekraft der industriellen Produktion für Aktienrenditen zu untersuchen. Es werden zwei verschiedene Modelle verwendet und die Ergebnisse werden detailliert dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den folgenden Schlüsselwörtern: Industrielle Produktion, Aktienrenditen, Prognosekraft, „consumption smoothing“, Risikoaversion, empirische Analyse, Regression, Modell, Daten, Methodik.
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- Max Sahle (Autor), 2011, Die Prognosekraft der industriellen Produktion für Aktienrenditen - eine empirische Analyse, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/184187