Im vierten Teil des Discours de la Méthode versucht Descartes, das Ich als sicheres Fundament für das Wissen zu beweisen.
Im ersten Teil meines Essays wäge ich ab, was für und was gegen seine Argumentation spricht. Im zweiten Teil beziehe ich Stellung dazu, ob ich Descartes‘ Argumentation zustimme oder nicht.
Descartes gelingt der Versuch, ein sicheres Fundament für das Wissen zu legen:
• „Ich denke, also bin ich“
Wie Descartes ganz richtig erkennt, spricht zum einen dafür, dass man, wenn man auch an Allem zweifelt, nicht daran zweifeln kann, dass man selbst existiert. Denn wer denkt, existiert auch. Also hat schon jeder Wissen, der denkt, weil er weiß, dass er ist: „Alsbald aber fiel mir auf, dass, während ich auf diese Weise zu denken versuchte, alles sei falsch, doch notwendig ich, der es dachte, etwas sei.“
• Die Vernunft als Fundament für das Wissen
Descartes argumentiert, dass Menschen sich in Träumen täuschen, wenn sie denken, dass was sie geträumt haben, sei wahr. Ebenso täuschen sie sich im Wachzustand: „ […] wenn die Sterne oder andere sehr entfernte Körper uns viel kleiner erscheinen, als sie sind.“. Doch selbst wenn der Mensch sich im Traum noch so bildlich etwas vorstellen kann, muss er trotzdem davon ausgehen, dass die Gedanken im Wachzustand immer einleuchtender sind als im Traum. Der Mensch soll sich nicht auf seine Sinne oder Einbildungskraft verlassen, um die Wahrheit und somit Wissen zu finden.
Das Einzige, das uns von der Wahrheit überzeugen kann, ist die Vernunft. Diese sagt uns, dass allen Vorstellungen, die wir haben, eine grundliegende Wahrheit haben müssen. Das heißt allerdings nicht, dass die Vernunft uns sagt, dass alles, was wir sehen oder uns vorstellen, wahr ist. Die Vernunft wird dem Menschen von Gott, der – im Gegensatz zu dem Menschen - vollkommen ist, eingepflanzt. Mit ihr gibt er den Menschen die Grundlage der Wahrheit. Auf der Erkenntnis über das eigenen Ich und auf der Vernunft baut also laut Descartes alles Wissen auf.
Es gelingt Descartes, ein Fundament für das Wissen zu legen
Inhaltsverzeichnis
- Descartes Fundament für das Wissen im vierten Teil des Discours de la Méthode (Übers. Gäbe, Seite 50 bis 67)
- Descartes gelingt der Versuch, ein sicheres Fundament für das Wissen zu legen
- Die Vernunft als Fundament für das Wissen
- Es gelingt Descartes, ein Fundament für das Wissen zu legen
- Descartes gelingt der Versucht nicht, ein sicheres Fundament für das Wissen zu legen
- „Ich denke, also bin ich“ wiederspricht sich selbst
- Substanzdualismus
- Sinne nehmen die Wahrheit durchaus wahr
- Die Existenz Gottes, der uns die Vorstellung von Wahrheit gab, ist nicht sicher
- Eigene Stellungnahme
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay untersucht Descartes' Versuch, im vierten Teil des Discours de la Méthode ein sicheres Fundament für das Wissen zu etablieren. Der Autor analysiert Descartes' Argumentation und stellt die Frage, ob es ihm tatsächlich gelingt, dieses Fundament zu legen.
- Descartes' erster Grundsatz der Philosophie: „Ich denke, also bin ich“
- Die Rolle der Vernunft und der Vorstellung von Wahrheit
- Die Bedeutung des Körpers und der Sinne
- Die Frage der Existenz Gottes
- Der Substanzdualismus und seine Kritik
Zusammenfassung der Kapitel
Descartes gelingt der Versuch, ein sicheres Fundament für das Wissen zu legen
Descartes argumentiert, dass man, selbst wenn man an allem zweifelt, nicht daran zweifeln kann, dass man selbst existiert, denn wer denkt, existiert auch. Er stellt die Vernunft und die Vorstellung von Wahrheit als Grundpfeiler des Wissens dar, die Gott dem Menschen eingepflanzt hat. So kann der Mensch, selbst wenn er sich täuscht, Wissen über Wahres und Falsches erlangen.
Descartes gelingt der Versucht nicht, ein sicheres Fundament für das Wissen zu legen
Der Autor kritisiert Descartes' ersten Grundsatz der Philosophie, der sich selbst widerspricht, da er nur für die erste Person Singular Präsens gültig ist. Er argumentiert, dass Descartes' Substanzdualismus, die Trennung von Körper und Geist, falsch ist, da der Körper für das Denken unerlässlich ist. Des Weiteren weist der Autor darauf hin, dass Descartes den Sinnen zu wenig Wahrheitsfindungskompetenzen zuschreibt und die Existenz Gottes nicht sicher ist.
Schlüsselwörter
Der Essay fokussiert sich auf die Themen Wissen, Vernunft, Zweifel, Substanzdualismus, Sinneswahrnehmung, „Ich denke, also bin ich“, Descartes' Discours de la Méthode, Gott, Wahrheit und Existenz.
- Quote paper
- Pola Sarah (Author), 2009, Descartes Fundament für das Wissen im vierten Teil des "Discours de la Méthode", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/184804