Auf dem Forum Romanum befanden sich in der Antike öffentliche Gebäude, Tempel und Märkte. Besonders in der Kaiserzeit entstanden zu Ehren der Kaiser und der Götter prunkvolle Kultstätten. Leider können von manchen Denkmälern heute nur noch Bruchstücke besichtigt werden. Das Reiterstandbild des Domitian aus dem Jahre 91 n. Chr gehört zu den Monumenten, von denen heute gar nichts mehr erhalten ist. Umso interessanter ist, dass das erste Gedicht von Statius (ca. 40 – 96 nach Chr.) aus dem ersten Buch der Silvae der einzige Beweis für die Existenz des Kunstwerkes zu damaliger Zeit ist. Es handelt sich dabei um ein Gedicht, welches Statius zur Weihung des Standbildes geschrieben hatte. Es wurde auf Veranlassung des Senats und des Volkes zu Ehren des Doppeltriumphes von Domitian über die Chatten und Daker gefertigt und aufgestellt. Im Jahr 96 n. Chr. stürzte man die Statue jedoch bereits wieder nach der Ermordung des Kaisers und seiner Verurteilung zur damnatio memoriae. Aufgrund der Beschreibungen von Statius können jedoch einige Angaben über das Reiterstandbild gemacht werden. Nach Schätzungen von Archäologen sei sie zwischen zwölf und 13 Metern, oder zwischen 17 und 18 Metern groß gewesen. Als Maßstab für die Bedeutung und Wichtigkeit des Werkes gilt auch noch eine andere Statue von Domitian, die in Misenum gefunden wurde. Zwar sind einige Unterschiede vorhanden, aber beide Statuen wurden aus demselben Material, nämlich aus Bronze, gefertigt. Die Ausarbeitung ist äußerst fein und detailliert. Anhand dieser Statue kann erahnt werden, wie erhaben erst das Reiterstandbild des Domitian gewesen sein muss, obwohl das heute noch erhaltene Kunstwerk wesentlich kleiner und weniger anspruchsvoll gefertigt wurde. Zudem ist eine Münze aus dieser Zeit gefunden worden, von der man ausgeht, dass auf ihrer Rückseite das Reiterstandbild des Domitian dargestellt wird. Umso bemerkenswerter scheint es, dass heute von diesem einst so prunkvollen Kunstwerk nur noch ein Gedicht übrig ist, welches dafür jedoch umso genauer die Statue beschreibt und Hintergründe erkennen lässt. In dieser Arbeit sollen insbesondere die Verse 22 bis 45 analysiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Reiterstandbild des Domitian bei Statius, silv. 1,22 – 45
- Einordnung in das Gesamtgedicht
- Gliederung und Inhalt der ausgewählten Verse
- Kommentierung der Verse
- Der Vergleich mit Caesar
- Die Beschreibung des Reiters
- Zeitgeschichtliche Einordnung
- Besonderheiten der Metrik
- Schluss
- Literaturverzeichnis
- Anhang:
- Metrische Analyse
- Übersetzung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Verse 22 bis 45 des ersten Gedichts aus dem ersten Buch der Silvae von Statius, welches der Einweihung des Reiterstandbildes des Domitian gewidmet ist. Ziel ist es, die Beschreibung des Standbildes und die darin enthaltenen zeitgeschichtlichen Bezüge zu untersuchen.
- Die Bedeutung des Standorts des Reiterstandbildes
- Die Beschreibung des Reiters und seine Symbolik
- Der Vergleich mit Caesar und die Betonung der Macht Domitians
- Die Verherrlichung Domitians als göttlicher Herrscher
- Die literarische Gestaltung der Ekphrasis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Reiterstandbild des Domitian im Kontext der römischen Kunst und der Kaiserzeit vor. Sie erläutert die Bedeutung des Standbildes als einziges erhaltenes Zeugnis für die Existenz des Kunstwerks und die Bedeutung der Beschreibungen von Statius für die Rekonstruktion des Denkmals.
Der Abschnitt "Einordnung in das Gesamtgedicht" analysiert die Silvae als Gattung der Epideiktika und die Rolle des ersten Gedichts im ersten Buch. Er beleuchtet den Aufbau des Gedichts und die Bedeutung der ausgewählten Verse im Kontext des Gesamtwerks.
Die "Gliederung und Inhalt der ausgewählten Verse" bietet eine strukturierte Übersicht über die Verse 22 bis 45. Sie identifiziert die beiden Hauptthemen: die Beschreibung des Standorts des Standbildes und die Darstellung Domitians als Reiter.
Die "Kommentierung der Verse" analysiert die Beschreibung des Standorts des Standbildes und die Darstellung Domitians als Reiter im Detail. Sie beleuchtet die Symbolik der Beschreibungen und die zeitgeschichtlichen Bezüge.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Reiterstandbild des Domitian, die Silvae von Statius, die Ekphrasis, die Beschreibung des Standorts, die Darstellung des Reiters, der Vergleich mit Caesar, die Verherrlichung Domitians, die zeitgeschichtliche Einordnung und die literarische Gestaltung.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2009, Das Reiterstandbild des Domitian bei Statius: Statius, silv. 1,22 - 45 , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/184912