“Wir haben abgetrieben”. Diese Aussage ziert 1971 das Titelbild des Magazins der „Stern“, hinterlegt mit Porträts von Frauen wie Romy Schneider, Senta Berger bis hin zu Alice Schwarzer. Ein schockierendes Geständnis im Hinblick auf die Gesetzeslage. So war der Schwangerschaftsabbruch ohne jegliche Fristbegrenzung untersagt und konnte mit bis zu 5 Jahren Zuchthaus bestraft werden. Doch die genannten prominenten Frauen sind nicht alleine.
Der neuen Frauenbewegung schließen sich Frauen aus Deutschland und auch aus Frankreich an. Mit Slogans wie "Mein Bauch gehört mir" oder "Ob wir Kinder wollen oder keine / bestimmen wir alleine" gingen viele tausende Anhängerinnen auf die Straße. Ihr Kampf wurde belohnt. Nachdem eine Neuregelung der Bundesregierung 1974 vom Bundesverfassungsgericht als gesetzeswidrig erachtet wurde, einigte man sich 1976 und reformierte § 218 der StGB. Er wurde um einen Fristenregelung erweitert.
Eine zweite Reform folgte 1992 um einen gemeinsamen Konsens nach der Wiedervereinigung zu finden. Eine weitere Änderung erfolgte 1995.
Am 01.01.2010 trat zusätzlich das, neu von der Bunderegierung erlassene, Schwangerschaftskonfliktgesetz in Kraft. Das Ziel sei „eine verbesserte medizinische und psychosoziale Beratung und Unterstützung Schwangerer im Vorfeld einer möglichen medizinischen Indikation…“.
Damit reagierte man auf den geforderten Informations- und Aufklärungsbedarf Schwangerer.
Trotz alledem ist und bleib das Thema Schwangerschaftsabbruch kontrovers. Selten wurde eine Thematik in Deutschland derart diskutiert. Dem Selbstbestimmungsrecht der Frauen stehen gesellschaftliche Ansprüche und ethisch-religiöse Auffassungen sowie das Lebensrecht des Embryos gegenüber.
Die Frage „ Wann fängt Leben an?“ ist aus medizinischer sowie juristischer Sicht klar definiert.
Doch häufig deckt sich diese medizinische Definition sowie die Gesetzeslage in der Bundesrepublik Deutschland nicht mit den ethisch-religiösen Ansichten vieler Menschen. Dabei spielt deren Religion eine entscheidende Rolle.
Folglich stellt sich die Frage:
Welchen Standpunkt vertreten die fünf Weltreligionen zum Thema Schwangerschaftsabbruch?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Schwangerschaft
- Rechtslage in der Bundesrepublik Deutschland
- Die 5 Weltreligionen
- Christentum
- Katholizismus
- Protestantismus
- Judentum
- Islam
- Buddhismus
- Hinduismus
- Christentum
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht die rechtliche und ethische Dimension des Schwangerschaftsabbruchs im Kontext der fünf Weltreligionen. Sie analysiert die unterschiedlichen Perspektiven und Positionen, die die jeweiligen Religionen zum Thema einnehmen.
- Rechtliche Rahmenbedingungen des Schwangerschaftsabbruchs in Deutschland
- Definition und medizinische Aspekte der Schwangerschaft
- Ethische und religiöse Perspektiven auf den Schwangerschaftsabbruch
- Vergleichende Analyse der Positionen der fünf Weltreligionen
- Diskussion der gesellschaftlichen und moralischen Debatte um den Schwangerschaftsabbruch
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die historische Entwicklung des Schwangerschaftsabbruchs in Deutschland, beginnend mit der strikten Verbotslage bis hin zur aktuellen Rechtslage. Sie stellt die Relevanz der Thematik und den gesellschaftlichen Konflikt dar, der sich um das Thema dreht.
Schwangerschaft
Dieses Kapitel widmet sich der Definition und den medizinischen Aspekten der Schwangerschaft. Es beschreibt die verschiedenen Stadien der Embryonal- und Fetalentwicklung und beleuchtet die ethisch-moralischen Debatten, die sich um den Beginn des menschlichen Lebens drehen.
Rechtslage in der Bundesrepublik Deutschland
Dieses Kapitel analysiert die rechtlichen Rahmenbedingungen des Schwangerschaftsabbruchs in Deutschland. Es stellt die verschiedenen Paragraphen des Strafgesetzbuches (StGB) vor, die sich mit dem Thema befassen, und erläutert die Bedeutung des Beratungsgesprächs, der Fristenregelung und der medizinischen Indikation.
Die 5 Weltreligionen
Dieses Kapitel befasst sich mit den Positionen der fünf großen Weltreligionen zum Schwangerschaftsabbruch. Es analysiert die jeweiligen Dogmen, moralischen Leitlinien und ethischen Prinzipien, die für die jeweilige Religionsgemeinschaft relevant sind.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Arbeit sind: Schwangerschaftsabbruch, §218 StGB, Weltreligionen, Ethik, Moral, Recht, Gesellschaft, Lebensschutz, Selbstbestimmung, Frauenrechte, Familie, Religion, Theologie.
- Citation du texte
- Nicol Rüdiger (Auteur), 2011, §218 a StGB „Straflosigkeit des Schwangerschaftsabbruches“ – im Blickwinkel der Weltreligionen , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/184995