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Die Diskussion der Lohnsubventionen am Beispiel der neuen Bundesländer

Title: Die Diskussion der Lohnsubventionen am Beispiel der neuen Bundesländer

Diploma Thesis , 1993 , 98 Pages , Grade: 2.3

Autor:in: Siegbert Messmer (Author)

Economics - Finance
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Summary Excerpt Details

Die Diskussion um die Einführung von Lohnsubventionen zur Herstellung der Wettbewerbsfähigkeit ostdeutscher Unternehmen steht im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit. Dazu werden drei alternative Modellvorschläge, die alle im Jahr 1991 entwickelt wurden, nacheinander dargestellt und diskutiert. Das erste ausgearbeitete Lohnsubventionskonzept, das sozusagen der "Stein des Anstoßes" war, stammte von einer Gruppe amerikanischer Ökonomen der Universität Berkeley. Sie forderten den Einsatz allgemeiner Lohnsubventio¬nen, die degressiv und zeitlich begrenzt sein sollten. Nur so könne die verheerende Kosten-Erlös-Relation ostdeutscher Betriebe, speziell derjenigen im Besitz der Treuhandanstalt, auf ein wettbewerbsfähiges Niveau gebracht werden. Das Berkeley-Modell ist Gegenstand des nächsten Kapitels. Ein aus der Kritik am Berkeley-Modell heraus entstandenes Alternativmodell, das Schwachpunkte des Vorschlags der amerikanischen Ökonomen umgehen sollte, steht im Anschluß daran zur Debatte. Es wurde von Autoren des Frankfurter Instituts für wirtschaftspolitische Forschung entwickelt und ähnelt in gewisser Weise dem Berkeley-Konzept. Der große Unterschied besteht darin, daß es sich hier um die Gewährung selektiver Lohnsubventionen zugunsten von Unternehmen handelt, die in überregionalem Wettbewerb stehen. Die Subventionshöhe solle an der Wertschöpfung des Betriebes bemessen werden. Das 'Frankfurter Modell' wird in Kapitel 3 vorgestellt und die Wertigkeit seiner Argumente in einer ausführlichen Diskussion erörtert. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat noch im Jahr 1991 in Anbetracht der in den beiden vorgenannten Modellen fehlenden oder nicht überzeugenden Anreize zur Umstrukturierung des ostdeutschen Kapitalstocks ein Konzept veröffentlicht, das aus einer Kombination von Lohn- und Kapitalsubventionen bestand. Begünstigte des Programms sollten nach dem Willen der Autoren lediglich die noch in Treuhandbesitz befindlichen Industrieunternehmen sein. Das DIW-Modell wird im Kapitel 4 auf seine Tauglichkeit zur Rettung der prekären gesamtwirtschaftlichen Lage in Ostdeutschland hin untersucht. Im letzten Abschnitt der vorliegenden Arbeit werden die bis dahin gewonnenen Ergebnisse zusammengefaßt und einem Gesamturteil unterzogen. Die daraus eruierte wirtschaftspolitische Implikation schließt die Diskussion um Lohnsubventionen im Falle der neuen Bundesländer ab.

Excerpt


Inhaltsverzeichnis

  • 1 Einführung
    • 1.1 Überblick
    • 1.2 Die Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion als Ursache für die schockartige Veränderung der gesamtwirtschaftlichen Situation in Ostdeutschland
      • 1.2.1 Produktions- und Beschäftigungseinbruch
      • 1.2.2 Entwicklung von Produktivität und Löhnen
      • 1.2.3 Die Preis-Kosten-Schere
    • 1.3 Lohnsubventionen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit ostdeutscher Unternehmen
      • 1.3.1 Typisierung von Lohnsubventionen
      • 1.3.2 Ökonomische Effekte temporärer Lohnsubventionen in funktionierenden Marktwirtschaften
      • 1.3.3 Lohnsubventionen im Falle der neuen Bundesländer
  • 2 Das Berkeley-Modell allgemeiner Lohnsubventionen
    • 2.1 Hintergrund
    • 2.2 Das Self-Eliminating Flexible Employment Bonus Program (kurz SFEBP) und dessen Effekte im Falle Ostdeutschlands
      • 2.2.1 Budget- und Beschäftigungswirkungen
      • 2.2.2 Budgetwirkungen aufgrund der Subventionierung neugeschaffener Arbeitsplätze
      • 2.2.3 Wirkungen des SFEBP auf die Lohnentwicklung
    • 2.3 Diskussion des Berkeley-Modells
      • 2.3.1 Wertsteigerung ostdeutscher Unternehmen
      • 2.3.2 Erhalt und Neuschaffung von Arbeitsplätzen
      • 2.3.3 Budgetneutralität des Programms
      • 2.3.4 Disziplinierung der Tarifparteien
      • 2.3.5 Verringerung politisch unerwünschter Migration
      • 2.3.6 Fehlende Kompensation des Produktionsrückgangs aufgrund des Nachfrageausfalls nach ostdeutschen Erzeugnissen
      • 2.3.7 Pragmatische Schwierigkeiten
    • 2.4 Zusammenfassung
  • 3 Das 'Frankfurter Modell'
    • 3.1 Darstellung
      • 3.1.1 Hintergrund
      • 3.1.2 Ausgestaltung des Modells
    • 3.2 Diskussion
      • 3.2.1 Selektive Förderung in überregionalem Wettbewerb stehender Unternehmen
      • 3.2.2 Geringe Belastung öffentlicher Haushalte
      • 3.2.3 Motivationsfördernde Lohnhöhe
      • 3.2.4 Außerordentlich großer Beschäftigungseffekt
      • 3.2.5 Trennung von Tarif- und Referenzlohn als Voraussetzung zur Vermeidung von Moral-Hazard-Effekten
      • 3.2.6 Weitere kritische Aspekte
    • 3.3 Zusammenfassung
  • 4 Das Modell des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) kombinierter Lohn- und Kapitalsubventionen
    • 4.1 Darstellung des Modells
      • 4.1.1 Grundlagen
      • 4.1.2 Ausgestaltung
    • 4.2 Diskussion
      • 4.2.1 Beschleunigung der Privatisierung
      • 4.2.2 Gewährleistung eines adäquaten Übergangs in Richtung einer relativ kapitalintensiven Produktionsstruktur
      • 4.2.3 Verhinderung übermäßiger Lohnsteigerungen
      • 4.2.4 Verhältnismäßig geringe Kosten des Programms
      • 4.2.5 Transparenz des Subventionskonzepts
      • 4.2.6 Fehlende Kompensation nachfragebedingter Produktions- und Beschäftigungsausfälle
    • 4.3 Zusammenfassung
  • 5 Zusammenfassende Beurteilung und wirtschaftspolitische Implikation

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Diese Diplomarbeit untersucht die Auswirkungen von Lohnsubventionen in den neuen Bundesländern nach der deutschen Wiedervereinigung. Ziel ist es, verschiedene Modelle von Lohnsubventionen zu analysieren und deren ökonomische Effekte zu bewerten.

  • Analyse verschiedener Modelle zur Lohnsubventionierung in Ostdeutschland
  • Bewertung der ökonomischen Auswirkungen der jeweiligen Modelle
  • Untersuchung der Auswirkungen auf Beschäftigung und Produktivität
  • Beurteilung der Budgetwirkungen der Subventionsprogramme
  • Wirtschaftspolitische Implikationen der Ergebnisse

Zusammenfassung der Kapitel

1 Einführung: Dieses Kapitel liefert einen Überblick über die wirtschaftliche Situation in Ostdeutschland nach der Währungsunion und begründet die Notwendigkeit von Lohnsubventionen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit ostdeutscher Unternehmen. Es werden verschiedene Arten von Lohnsubventionen typisiert und deren ökonomische Effekte in funktionierenden Marktwirtschaften diskutiert, bevor der Fokus auf die spezifische Situation der neuen Bundesländer gelegt wird. Der einleitende Teil legt den Grundstein für die detaillierte Analyse der verschiedenen Modelle in den folgenden Kapiteln.

2 Das Berkeley-Modell allgemeiner Lohnsubventionen: Das Kapitel beschreibt detailliert das Berkeley-Modell (SFEBP), ein Programm allgemeiner Lohnsubventionen, und analysiert dessen potenzielle Auswirkungen auf die ostdeutsche Wirtschaft. Es werden sowohl positive Aspekte wie die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Steigerung der Wertschöpfung ostdeutscher Unternehmen beleuchtet, als auch kritische Punkte wie die Budgetneutralität des Programms, die Disziplinierung der Tarifparteien und die fehlende Kompensation des Produktionsrückgangs aufgrund von Nachfrageausfällen diskutiert. Die umfassende Analyse der verschiedenen Wirkungsmechanismen bietet eine ganzheitliche Perspektive auf die Vor- und Nachteile des Modells.

3 Das 'Frankfurter Modell': Dieses Kapitel präsentiert ein alternatives Modell zur Lohnsubventionierung, das sich durch eine selektive Förderung von Unternehmen im überregionalen Wettbewerb auszeichnet. Die Diskussion konzentriert sich auf die Vorteile des Modells, wie die geringe Belastung öffentlicher Haushalte, eine motivative Lohnhöhe und den großen Beschäftigungseffekt. Gleichzeitig werden kritische Aspekte, wie die Vermeidung von Moral-Hazard-Effekten durch die Trennung von Tarif- und Referenzlohn, eingehend analysiert. Die Zusammenfassung des Kapitels fasst die Stärken und Schwächen des Frankfurter Modells zusammen und bietet einen Vergleich zum Berkeley-Modell.

4 Das Modell des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) kombinierter Lohn- und Kapitalsubventionen: Das Kapitel stellt das DIW-Modell vor, welches eine Kombination aus Lohn- und Kapitalsubventionen beinhaltet. Die Diskussion umfasst die potenziellen positiven Effekte auf die Beschleunigung der Privatisierung, den Übergang zu einer kapitalintensiveren Produktionsstruktur und die Verhinderung übermäßiger Lohnsteigerungen. Kritische Punkte wie die fehlende Kompensation nachfragebedingter Produktions- und Beschäftigungsausfälle werden ebenfalls thematisiert. Die Zusammenfassung des Kapitels bewertet das DIW-Modell im Kontext der anderen präsentierten Modelle.

Schlüsselwörter

Lohnsubventionen, neue Bundesländer, Ostdeutschland, Wirtschaftsunion, Wettbewerbsfähigkeit, Beschäftigung, Produktivität, Berkeley-Modell, Frankfurter Modell, DIW-Modell, Wirtschaftspolitik, Tarifparteien, Moral Hazard.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Lohnsubventionen in Ostdeutschland nach der Wiedervereinigung

Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?

Die Diplomarbeit analysiert die Auswirkungen verschiedener Modelle von Lohnsubventionen in den neuen Bundesländern nach der deutschen Wiedervereinigung. Sie untersucht deren ökonomische Effekte auf Beschäftigung, Produktivität und die öffentlichen Haushalte.

Welche Modelle von Lohnsubventionen werden untersucht?

Die Arbeit befasst sich mit drei Hauptmodellen: dem Berkeley-Modell (SFEBP – Self-Eliminating Flexible Employment Bonus Program), dem „Frankfurter Modell“ und dem Modell des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Das DIW-Modell kombiniert Lohn- und Kapitalsubventionen, während die anderen beiden sich auf Lohnsubventionen konzentrieren. Das Berkeley-Modell ist ein Programm allgemeiner Lohnsubventionen, während das Frankfurter Modell eine selektive Förderung von Unternehmen im überregionalen Wettbewerb vorsieht.

Was sind die Ziele der Arbeit?

Die Arbeit analysiert die verschiedenen Modelle, bewertet deren ökonomische Auswirkungen, untersucht die Effekte auf Beschäftigung und Produktivität und beurteilt die Budgetwirkungen der Subventionsprogramme. Letztlich werden auch wirtschaftspolitische Implikationen der Ergebnisse diskutiert.

Welche Aspekte des Berkeley-Modells werden behandelt?

Die Analyse des Berkeley-Modells umfasst positive Aspekte wie Arbeitsplatzschaffung und Wertsteigerung ostdeutscher Unternehmen. Kritische Punkte wie die Budgetneutralität, die Disziplinierung der Tarifparteien und die fehlende Kompensation von Nachfrageausfällen werden ebenfalls ausführlich diskutiert.

Welche Vor- und Nachteile hat das Frankfurter Modell?

Das Frankfurter Modell zeichnet sich durch eine geringe Belastung der öffentlichen Haushalte, eine motivative Lohnhöhe und einen großen Beschäftigungseffekt aus. Kritische Aspekte sind die Vermeidung von Moral-Hazard-Effekten durch Trennung von Tarif- und Referenzlohn und weitere, im Detail beschriebene Aspekte.

Wie funktioniert das DIW-Modell und was sind seine Stärken und Schwächen?

Das DIW-Modell kombiniert Lohn- und Kapitalsubventionen. Positive Effekte werden in der Beschleunigung der Privatisierung, dem Übergang zu einer kapitalintensiveren Produktionsstruktur und der Verhinderung übermäßiger Lohnsteigerungen gesehen. Ein kritischer Punkt ist die fehlende Kompensation nachfragebedingter Produktions- und Beschäftigungsausfälle.

Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?

Die Arbeit bietet eine zusammenfassende Beurteilung der drei Modelle und deren wirtschaftspolitische Implikationen. Sie vergleicht die Modelle hinsichtlich ihrer Effektivität und ihrer Auswirkungen auf die ostdeutsche Wirtschaft nach der Wiedervereinigung.

Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?

Schlüsselwörter sind: Lohnsubventionen, neue Bundesländer, Ostdeutschland, Wirtschaftsunion, Wettbewerbsfähigkeit, Beschäftigung, Produktivität, Berkeley-Modell, Frankfurter Modell, DIW-Modell, Wirtschaftspolitik, Tarifparteien, Moral Hazard.

Wie ist die Arbeit strukturiert?

Die Arbeit ist in fünf Kapitel gegliedert: Kapitel 1 bietet eine Einführung und einen Überblick über die wirtschaftliche Situation in Ostdeutschland nach der Währungsunion. Kapitel 2 bis 4 analysieren jeweils eines der drei Modelle. Kapitel 5 fasst die Ergebnisse zusammen und zieht wirtschaftspolitische Schlussfolgerungen.

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Details

Title
Die Diskussion der Lohnsubventionen am Beispiel der neuen Bundesländer
College
LMU Munich
Grade
2.3
Author
Siegbert Messmer (Author)
Publication Year
1993
Pages
98
Catalog Number
V185126
ISBN (eBook)
9783656994381
ISBN (Book)
9783867460316
Language
German
Tags
diskussion lohnsubventionen beispiel bundesländer
Product Safety
GRIN Publishing GmbH
Quote paper
Siegbert Messmer (Author), 1993, Die Diskussion der Lohnsubventionen am Beispiel der neuen Bundesländer, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185126
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