„Was soll ich tun“ ist nicht nur die Frage eines ‘Helfers in Handlungsverzug’ sondern die Frage der Praktischen Philosophie schlechthin; Kant wählte sie zu einer zentralen Fragestel-lung seiner Moralphilosophie.
Diese Frage steht in direktem Zusammenhang mit den Sozialwissenschaften, die sich mit ihren empirischen Forschungen um die Möglichkeit der objektiven Beantwortung dieser Frage bemühen.
Daraus ergeben sich verschiedene Probleme sowohl auf der theoretischen als auch auf der praktischen Ebene, die sich ebenfalls auf den einzelnen beziehen lassen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- PHILOSOPHISCHE BETRACHTUNG DER WISSENSCHAFT UND MORAL
- Begriffliche Eingrenzung von 'Wissenschaft'
- Begriffliche Eingrenzung von 'Moral'
- Aufgaben der Moralphilosophie
- Der Widerspruch zwischen Wissenschaft und Moral; Einführung in die Philosophie Kants
- Interpretation zentraler Themen der Moralphilosophie Kants durch Adorno
- Willensfreiheit und Kausalität (Freiheit und Determinismus)
- Praxis und Theorie
- Imperative
- Zusammenfassender Kommentar
- Wissenschaftskritik aus der philosophischen Konsequenz
- Kritik an der wissenschafttheoretischen Sicht der Wirklichkeit
- Problematik der wissenschaftlichen Reduzierung
- Fazit/ Kommentar
- KRITIK DER POSITIVISTISCHEN AUFFASSUNG VON SOZIALPÄDAGOGIK
- Zweck-Mittel-Orientierung der Theorien der Sozialpädagogik
- Darstellung des Zweck-Mittel-Schemas anhand von Beispielen aus der sozialpädagogischen Fachliteratur
- Professionalität
- Beispiel Fachwissen
- Hilfe und HelferInnen
- Kritik der positivistischen Sichtweise von Hilfe
- Zur emotionalen Komponente der Hilfe
- Bemerkungen zur Motivation der SozialpädagogInnen
- Fazit
- Zweckrationale Interpretation von Werten
- Kritik aus wertrationaler Sicht
- Fazit
- WERTRATIONALITÄT ALS GRUNDPRINZIP DES HANDELNS
- 'Kantische Sittlichkeit als pädagogische Handlungsorientierung
- Möglichkeiten und Schwierigkeiten der transzendentalen Sicht von Erziehungszielen
- Fazit
- ZUSAMMENFASSENDE REFLEXION UND INTENTION DER ARBEIT
- SCHLUBBEMERKUNG
- LITERATUR
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Spannungsverhältnis zwischen Wissenschaft und Moral, insbesondere im Kontext der Sozialpädagogik. Ziel ist es, die Frage nach dem 'objektiv richtigen Handeln' zu untersuchen und die Grenzen einer rein zweckrationalen Orientierung in der Pädagogik aufzuzeigen. Dabei wird die Philosophie Kants als Ausgangspunkt genommen, um die Bedeutung von Werten und Moral für das pädagogische Handeln zu beleuchten.
- Kritik der positivistischen Sichtweise in der Sozialpädagogik
- Die Rolle von Werten und Moral im pädagogischen Handeln
- Die Bedeutung der transzendentalen Philosophie Kants für die Pädagogik
- Die Grenzen der wissenschaftlichen Reduzierung in der Sozialpädagogik
- Die Suche nach einer wertrationalen Handlungsorientierung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor: 'Was soll ich tun?' und beleuchtet die Problematik des Spannungsverhältnisses zwischen Wissenschaft und Moral. Es wird die Frage aufgeworfen, ob es objektive Kriterien für die praktische Handlungsorientierung gibt und ob eine transzendentale Deutung der Handlungsprinzipien weiterhin relevant ist.
Das zweite Kapitel analysiert die Begriffe 'Wissenschaft' und 'Moral' und führt in die Philosophie Kants ein. Es werden zentrale Themen der Moralphilosophie Kants, wie Willensfreiheit, Praxis und Theorie, und Imperative, anhand von Interpretationen Adornos beleuchtet. Die Kritik an der wissenschaftlichen Sichtweise der Wirklichkeit und die Problematik der wissenschaftlichen Reduzierung werden ebenfalls diskutiert.
Das dritte Kapitel untersucht die Zweck-Mittel-Orientierung der Theorien der Sozialpädagogik und kritisiert die positivistische Sichtweise von Hilfe und Werten. Es werden Beispiele aus der sozialpädagogischen Fachliteratur analysiert und die Grenzen einer rein zweckrationalen Interpretation von Werten aufgezeigt.
Das vierte Kapitel stellt die Wertrationalität als Grundprinzip des Handelns vor und beleuchtet die 'Kantische Sittlichkeit' als pädagogische Handlungsorientierung. Es werden Möglichkeiten und Schwierigkeiten der transzendentalen Sicht von Erziehungszielen diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Philosophie Kants, die Moralphilosophie, die Sozialpädagogik, die Kritik der positivistischen Sichtweise, die Wertrationalität, die transzendentale Philosophie, die Handlungsorientierung, die wissenschaftliche Reduzierung, die Grenzen der Wissenschaft, die Bedeutung von Werten und Moral im pädagogischen Handeln.
- Arbeit zitieren
- Sylvia Zander (Autor:in), 1998, Wissenschaft und Moral. Bemerkungen zur Motivation von Sozialpädagoginnen., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185247