Die Versicherungsgesellschaften in Deutschland haben erkannt, daß neben dem Konkurrenzkampf um Kunden auch der Kampf um Investoren getreten ist. Diese aber wollen den Erfolg ihrer Investition nachgewiesen haben. Darum ist der Bedarf an neuen und effektiven Steuerungskonzepten gewachsen. Hier wird das Shareholder Value Konzept als Maßstab herangezogen, da Erfolgskennzahlen des Rechnungswesens als nicht mehr ausreichend betrachtet werden. An diesen Kennzahlen wird kritisiert, dass sie vor allem den Interessen der Gläubiger dienen und das Management zu einer kurzfristigen und risikoscheuen Unternehmenspolitik „motivieren“.
Wie aber verhält es sich mit den VVaG? Auch sie sind von den Veränderungen betroffen und müssen sich dem Wettbewerb stellen. Wenn nun aber das Shareholder Value Konzept als Mittel zum Bestehen des Wettbewerbs für Aktiengesellschaften anerkannt wird, ist es notwendig, zu überprüfen, ob dieses weit verbreitete Konzept auch auf die VVaG anwendbar ist.
Die Zielsetzung der vorliegenden Arbeit ist die Beantwortung der Frage, ob sich das Konzept der wertorientierten Steuerung mit der Unternehmensform der VVaG verknüpfen läßt. Die Fragestellungen, die im Mittelpunkt der Arbeit stehen werden, lauten:
• Welche Prämissen hat der Shareholder Value Ansatz?
• Wie wird der Shareholder Value ermittelt?
• Lassen sich die Ziele der Versicherungsunternehmen mit dem Shareholder Value Ansatz vereinbaren?
• Ist das Konzept auf den VVaG anwendbar?
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Einführung in die Thematik
- 1.2 Zielsetzung und Vorgehensweise
- 2 Das Konzept des Shareholder Value Ansatzes und seine wichtigsten Ausprägungen
- 2.1 Die Grundlagen und Kennzeichnung des Shareholder Value Ansatzes
- 2.2 Die Schätzung des Shareholder Value
- 2.2.1 Der Residualwert
- 2.2.2 Das Konzept des Discounted Cash Flow als Basismodell des Shareholder Value Ansatzes
- 2.2.2.1 Das Bruttoverfahren
- 2.2.2.1.1 Das Bruttoverfahren nach dem Wacc-Ansatz
- 2.2.2.1.2 Der Total Cash Flow (TCF-Ansatz)
- 2.2.2.1.3 Der Adjusted Present Value (APV-Ansatz)
- 2.2.2.2 Das Nettoverfahren
- 2.3 Die kritische Hinterfragung der Grundannahmen und theoretischen Prinzipien des Shareholder Value Ansatzes
- 2.3.1 Das Principal-Agent-Problem
- 2.3.2 Die Maxime der Marktwertmaximierung
- 2.3.3 Resultierende Konsequenzen
- 2.4 Zusammenfassung
- 3 Die Anwendbarkeit des Shareholder Value Konzepts bei Versicherungsvereinen auf Gegenseitigkeit
- 3.1 Die grundsätzlichen Ziele von Versicherungsunternehmen vor dem Hintergrund des Shareholder Value Ansatzes
- 3.1.1 Das Gewinnziel
- 3.1.2 Die Bedarfsdeckung
- 3.1.3 Das Sicherheitsziel
- 3.1.4 Das Wachstumsziel
- 3.2 Die Anpassungen der Mathematik des Shareholder Value Ansatzes
- 3.2.1 Direkte oder indirekte Ermittlung des Eigenkapitalwertes
- 3.2.2 Die Ermittlung der Cash Flows
- 3.2.3 Die Kapitalkosten einer Versicherungsaktiengesellschaft
- 3.2.4 Die Kapitalkosten nicht-börsennotierter Versicherungen
- 3.2.5 Der Prognosehorizont und die Restwertberechnung
- 3.3 Schlußfolgerungen
- 4 Thesen der Ergebnisse
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Anwendbarkeit des Shareholder Value Konzepts auf Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit. Ziel ist es, die theoretischen Grundlagen des Shareholder Value Ansatzes zu erläutern und dessen Anwendbarkeit auf die spezifischen Rahmenbedingungen von Versicherungsvereinen auf Gegenseitigkeit zu untersuchen. Dabei werden die wichtigsten Ausprägungen des Shareholder Value Ansatzes vorgestellt und kritisch hinterfragt. Die Arbeit analysiert die spezifischen Ziele von Versicherungsunternehmen im Kontext des Shareholder Value Ansatzes und untersucht, wie die Mathematik des Shareholder Value Ansatzes an die Besonderheiten von Versicherungsvereinen auf Gegenseitigkeit angepasst werden kann.
- Die theoretischen Grundlagen des Shareholder Value Ansatzes
- Die wichtigsten Ausprägungen des Shareholder Value Ansatzes
- Die kritische Hinterfragung der Grundannahmen und theoretischen Prinzipien des Shareholder Value Ansatzes
- Die Anwendbarkeit des Shareholder Value Konzepts auf Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit
- Die Anpassungen der Mathematik des Shareholder Value Ansatzes an die Besonderheiten von Versicherungsvereinen auf Gegenseitigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der Diplomarbeit ein und erläutert die Zielsetzung sowie die Vorgehensweise. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Konzept des Shareholder Value Ansatzes und seinen wichtigsten Ausprägungen. Es werden die Grundlagen und Kennzeichnung des Shareholder Value Ansatzes dargestellt, die Schätzung des Shareholder Value erläutert und die kritischen Hinterfragung der Grundannahmen und theoretischen Prinzipien des Shareholder Value Ansatzes diskutiert. Das dritte Kapitel untersucht die Anwendbarkeit des Shareholder Value Konzepts auf Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit. Es werden die grundsätzlichen Ziele von Versicherungsunternehmen vor dem Hintergrund des Shareholder Value Ansatzes analysiert und die Anpassungen der Mathematik des Shareholder Value Ansatzes an die Besonderheiten von Versicherungsvereinen auf Gegenseitigkeit beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Shareholder Value Ansatz, Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit, Gewinnziel, Bedarfsdeckung, Sicherheitsziel, Wachstumsziel, Kapitalkosten, Discounted Cash Flow, Residualwert, Adjusted Present Value, Total Cash Flow, Principal-Agent-Problem, Marktwertmaximierung.
- Quote paper
- Martin Dabel (Author), 1999, Die Anwendbarkeit des Shareholder Value Konzepts auf Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185417