In der heutigen Zeit nutzen viele der börsennotierten Unternehmen zu-nehmend die internationalen Kapitalmärkte um Investitionen zu finanzieren und neue Kapitalquellen zu erschließen. Auch die Aussage, dass hocheffiziente Kapitalmärkte den wirtschaftlichen Nutzen mehren und Arbeitsplätze schaffen, findet in großem Maße Befürworter. Sich von der Abhängigkeit eines Kapitalmarktes zu lösen beziehungsweise diese zu verringern, ist ein Hauptgrund für viele große Unternehmen sich an ausländischen Kapitalmärkten zu etablieren.
Im Zuge der fortschreitenden Globalisierung konnten Kenntnisse über internationale Finanzplätze und der dort geltenden Bedingungen erlangt werden, welche notwendigerweise zum Überleben der Gesellschaften da-zugehörten. Das dabei die US – Börsen im Mittelpunkt stehen, lässt sich auch aus dem Eingangs angeführten Zitat erahnen. Aufgrund dessen, dass die US Börsen eine wesentlich höhere Marktkapitalisierung als andere Börsen der Welt vorweisen, gehören diese auch mit der Anzahl der notierten Gesellschaften an die Spitzenposition.
Viele Gesellschaften entschlossen sich an diesem Markt Fuß zu fassen. Als erstes deutsches Unternehmen hatte sich Daimler Benz den Zugang zum größten Kapitalmarkt der Welt eröffnet, deren Aktie wurde im Jahr 1993 zum ersten Mal an der NYSE gehandelt. Innerhalb des 10 Punkte Programms, welches 1998 entworfen wurde, entschloss sich auch Siemens in New York an die Börse zu gehen.
Auf die Frage, welche Motive sich hinter dem Börsengang in den USA verbargen, bekamen wir von dem Projektleiter des New York Listing Programms Herrn Thomas Krug folgende Aussage:
„... Das durchgeführte Listing eröffnet der Siemens AG wesentlich bessere Finanzierungsmöglichkeiten. Durch die Aktie als Akquisitionswährung hat man Vorteile schneller, billiger und reibungsloser zukünftige Unternehmenszusammenschlüsse umzusetzen. Zudem erreicht man einen enorm hohen Bekanntheitsgrad nicht nur in den USA, auch die „World Media Präsenz“ profitiert durch dieses Vorhaben. Da ein in den USA gelistetes Unternehmen eine hohe Sicherheit darstellt (sehr strenge Zulassungsbedingungen), ist schnell verständlich warum das Image einer Unternehmung positiv beeinflusst wird.
Inhaltsverzeichnis
- ABBILDUNGSVERZEICHNIS
- ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
- GLOSSAR
- EINLEITUNG
- DER US-AMERIKANISCHE KAPITALMARKT
- WARUM NYSE?
- ZIELE UND VORTEILE EINES BÖRSENGANGS IN DEN USA
- FINANZIERUNGSPOLITISCHE ZIELE:
- Breitere Aktionärsbasis
- Geringere Volatilität
- Zukünftige Akquisitionsmöglichkeiten
- MARKTPOLITISCHE ZIELE
- Erhöhung der Visibilität von Siemens
- Marktauftritt/Prestige
- PERSONALPOLITISCHE ZIELE
- Mitarbeiterbeteiligungen
- FINANZIERUNGSPOLITISCHE ZIELE:
- NACHTEILE EINES BÖRSENGANGS IN DEN USA
- AMERICAN DEPOSITARY RECEIPT
- ADRS ALLGEMEIN
- SIEMENS ADR
- US-GAAP
- EINFÜHRUNG VON US - GAAP BEI DER SIEMENS AG
- Einführung von US-GAAP
- Gründe für die Einführung von US - GAAP bei Siemens
- Auswirkungen von US - GAAP auf die Unternehmensführung
- VERGLEICH HGB MIT US - GAAP
- Ziele von US - GAAP
- Gesetzliche Grundlagen
- Institutionen
- REGISTRIERUNGS- UND BERICHTSPFLICHTEN
- Registrierung
- Das 20F Formular
- LANGFRISTIGE AUFTRAGSFERTIGUNG
- Grundlagen und Vorgehensweise
- Percentage-of-completion method
- EINFÜHRUNG VON US - GAAP BEI DER SIEMENS AG
- DER WEG FÜR SIEMENS AN DEN US-KAPITALMARKT
- Der Unterschied des Auktionsmarkts NYSE zu Händlermärkten
- Welchen Ansprüchen muss eine Firma gerecht werden um am NYSE listen zu dürfen
- DIE VORBEREITUNG DES LISTING - PROZESSES
- DIE MANAGEMENT STRUKTUR DES LISTING - PROJEKTES
- DIE ROLLE DES BERATERS FÜR DAS LISTING
- DER LISTING PROZESS IM ÜBERBLICK
- ANFORDERUNGEN AN DAS MARKETING UND INVESTOR RELATIONS AM US-KAPITALMARKT
- DIE ZEREMONIE DES LISTINGS UND DER ERSTE TAG DES HANDELS AN DER NYSE
- VERÄNDERUNG DER UNTERNEHMENSKOMMUNIKATION DURCH DAS LISTING
- MARKTWERTERMITTLUNG
- MARKTWERTERMITTLUNG DURCH DISCOUNTED - CASH - FLOW-VERFAHREN
- Entity-Approach (Bruttoverfahren) auf Basis von Free-Cash-Flows
- Bruttoverfahren (Entity-Approach) auf Basis von Total Cash-flows
- Nettoverfahren (Equity Approach)
- Adjusted Present Value-Verfahren
- AM BEISPIEL DER SIEMENS AG
- PRAKTISCHE ANWENDUNG DES BRUTTOVERFAHRENS (ENTITY-APPROACH) AUF BASIS VON FREE - CASH-FLOWS
- Aktueller Marktwert
- Prognose über den zukünftigen Marktwert
- NORMAL CASE
- WORST CASE
- BEST CASE
- MARKTWERTERMITTLUNG DURCH DISCOUNTED - CASH - FLOW-VERFAHREN
- FAZIT
- QUELLENVERZEICHNIS
- ANLAGEN
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Case Study analysiert den Börsengang der Siemens AG an der New York Stock Exchange (NYSE) im Jahr 2001. Sie beleuchtet die strategischen Ziele und Herausforderungen, die mit diesem Schritt verbunden waren, und untersucht die Auswirkungen auf die Unternehmensführung, die Finanzkommunikation und die Marktpositionierung von Siemens.
- Strategische Ziele des Börsengangs
- Herausforderungen der US-amerikanischen Kapitalmarktlandschaft
- Einführung von US-GAAP und dessen Auswirkungen
- Marktwertermittlung und Bewertung von Siemens
- Kommunikationsstrategien im US-amerikanischen Kapitalmarkt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Börsengangs von Siemens an der NYSE ein und stellt die Relevanz des Themas im Kontext der internationalen Unternehmensentwicklung dar.
Das Kapitel "Der US-amerikanische Kapitalmarkt" beleuchtet die Besonderheiten des US-amerikanischen Kapitalmarktes und die Rolle der NYSE als bedeutender Handelsplatz.
Das Kapitel "Ziele und Vorteile eines Börsengangs in den USA" analysiert die strategischen Ziele, die Siemens mit dem Börsengang verfolgte, und untersucht die Vorteile, die sich aus einer Notierung an der NYSE ergeben.
Das Kapitel "Nachteile eines Börsengangs in den USA" beleuchtet die Herausforderungen und Risiken, die mit einem Börsengang in den USA verbunden sind.
Das Kapitel "American Depositary Receipt" erklärt das Konzept der American Depositary Receipts (ADRs) und erläutert die Bedeutung von ADRs für den Handel mit ausländischen Aktien an der NYSE.
Das Kapitel "US-GAAP" behandelt die US-amerikanischen Rechnungslegungsgrundsätze (US-GAAP) und deren Einführung bei der Siemens AG.
Das Kapitel "Der Weg für Siemens an den US-Kapitalmarkt" beschreibt den Prozess der Vorbereitung und Durchführung des Börsengangs von Siemens an der NYSE.
Das Kapitel "Die Vorbereitung des Listing - Prozesses" analysiert die verschiedenen Phasen der Vorbereitung des Börsengangs, einschließlich der Due Diligence, der Erstellung von Marketingmaterialien und der Kommunikation mit Investoren.
Das Kapitel "Die Management Struktur des Listing - Projektes" beleuchtet die Organisation und die Aufgabenverteilung innerhalb des Listing-Projekts.
Das Kapitel "Die Rolle des Beraters für das Listing" untersucht die Bedeutung und die Aufgaben des Beraters, der Siemens bei der Durchführung des Börsengangs unterstützt.
Das Kapitel "Der Listing Prozess im Überblick" bietet einen umfassenden Überblick über den gesamten Listing-Prozess, von der ersten Idee bis zur erfolgreichen Notierung an der NYSE.
Das Kapitel "Anforderungen an das Marketing und Investor Relations am US-Kapitalmarkt" analysiert die spezifischen Anforderungen an die Marketing- und Investor-Relations-Aktivitäten von Unternehmen, die an der NYSE notiert sind.
Das Kapitel "Die Zeremonie des Listings und der erste Tag des Handels an der NYSE" beschreibt die Zeremonie des Börsengangs und die ersten Handelstage an der NYSE.
Das Kapitel "Veränderung der Unternehmenskommunikation durch das Listing" untersucht die Auswirkungen des Börsengangs auf die Unternehmenskommunikation von Siemens.
Das Kapitel "Marktwärtermittlung" behandelt verschiedene Methoden zur Bewertung von Unternehmen und erläutert die Anwendung dieser Methoden im Kontext des Börsengangs von Siemens.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Börsengang, die New York Stock Exchange (NYSE), die Siemens AG, US-GAAP, American Depositary Receipts (ADRs), die Marktwertermittlung, die Unternehmensführung und die Finanzkommunikation. Der Text analysiert die strategischen Ziele und Herausforderungen, die mit dem Börsengang von Siemens an der NYSE verbunden waren, und untersucht die Auswirkungen auf die Unternehmensführung, die Finanzkommunikation und die Marktpositionierung von Siemens.
- Arbeit zitieren
- Oliver Wolschon (Autor:in), 2001, Der Börsengang der Siemens AG in den USA März 2001, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185629