Vor über einem Jahr griff die NATO erstmals in ihrer Geschichte einen souveränen Staat an. Mit dem Ziel, eine ‚humanitäre Katastrophe‘ im Kosovo verhindern zu wollen, starteten die alliierten Mächte am 24. März 1999 einen massiven Luftangriff auf Jugoslawien. 78 Tage lang fielen die Bomben auf serbisches Hoheitsgebiet, die albanische Bevölkerung flüchtete und die Medien eröffneten einen Aufklärungs-, Informations- und Propagandafeldzug. Ob Print, Funk, Fernsehen oder Internet - es wurde ein breites Panorama geschaffen, in dem neben Politikern, Journalisten und Sachkundigen auch die Intellektuellen zu Wort und Zitat gebeten wurden. Der österreichische Schriftsteller Peter Handke widersetzte sich als einer der wenigen gegen die Art und Weise der westlichen Berichterstattung. Mit öffentlichen Briefen, der Rückgabe des Büchnerpreises und Reisen nach Serbien, protestierte er gegen die seiner Meinung nach anti-serbische Haltung in den westlichen Medien und löste damit kontroverse Diskussionen aus.
Der Krieg im Kosovo ist ein einmaliges Beispiel in der Politik. Erstmals faßten die NATO-Staaten den Entschluß, ohne Zustimmung der UNO, gegen ein souveränes Land vorzugehen. Wie sie propagierten, war es eine Entscheidung, die zum Ziel hatte, die Menschenrechte zu verteidigen.
Aus verschiedenen Perspektiven soll der Krieg im Kosovo dargestellt werden. Einmal aus der Sicht der Politik, dann aus der Haltung der Medien und der Intellektuellen und aus dem Blickwinkel von Peter Handke.
Inhaltsverzeichnis
- VORBEMERKUNG
- Einleitung
- KOSOVO-HISTORIE, FAKTEN UND MYTHEN
- DER BALKAN.
- Geographie
- Die Herkunft der Serben und Albaner.
- Geschichte..
- Die Schlacht auf dem Amselfeld und ihr Mythos.
- Das Osmanische Reich
- Der serbische Exodus
- Aufstände
- SCHICKSALSJAHRE
- Der erste Weltkrieg.
- Das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen
- Das Problem der Albaner.
- Kolonisierung des Kosovo
- Serbische Intellektuelle.
- Der Zweite Weltkrieg.
- Loyalität der Albaner.
- BUNDESREPUBLIK JUGOSLAWIEN
- Verfassung von 1974..
- Das Ende der Ära Tito
- Slobodan Milošević.
- Kosovo den Serben......
- Der Vertrag von Dayton.
- Der bewaffnete Aufstand.
- Warnflüge der NATO.
- Das Massaker von Raçak und Rambouillet..
- 78 Tage
- Zusammenfassung.
- DER BALKAN.
- PETER HANDKE
- BIOGRAPHIE
- Abschied von Slowenien..
- Kurzer Exkurs zu Wirtschaft und Politik..
- Zurück zu Handke.
- Gerechtigkeit für Serbien..
- Die Grenze..
- Srebrenica...
- Forderung nach Gerechtigkeit.
- Der Angriff auf die Journalisten.
- Die vermuteten Gründe.
- Das System.......
- DIE REAKTION AUF PETER HANDKE
- Interview mit Alain Finkielkraut.
- Die Reaktion der jugoslawischen Seite...
- Peter Handke im Gespräch....
- Die Quintessenz
- Die zwei Sichtweisen..
- Der literarische Versuch....
- BIOGRAPHIE
- PETER HANDKE UND DER KOSOVO-KONFLIKT
- INTERVIEW NACH DER REISE.
- Der Domino-Effekt.....
- Unter Tränen fragen.
- Der Holocaust als Legitimation...
- Das Stück am Ende des Krieges..
- Die Fahrt im Einbaum.
- Die Premiere..
- Ein Dichter und seine Wahrheit.
- Zusammenfassung...
- INTERVIEW NACH DER REISE.
- POLITIK UND MEDIEN IM KOSOVO-KONFLIKT
- FEINDBILDER.
- Die Parallele..
- Operation Hufeisen.
- Das Massaker von Raçak.
- DIE MEDIEN..
- Kritische Sichten.
- Informationsquellen.
- Der NATO-Pressesprecher.
- DIE INTELLEKTUELLEN
- Die Funktion der Intellektuellen
- Intellektuelle im Krieg...
- Die menschlichen Werte
- FEINDBILDER.
- AUSBLICK
- RESUMÉE
- LITERATURVERZEICHNIS
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der kontroversen Haltung des österreichischen Schriftstellers Peter Handke zum Kosovo-Konflikt. Sie analysiert seine Kritik an der westlichen Berichterstattung und sein Engagement für eine serbische Perspektive. Die Arbeit untersucht die historischen Hintergründe des Konflikts, die Rolle der Medien und der Intellektuellen sowie die Frage nach der Objektivität und Subjektivität in der Literatur.
- Die historischen Wurzeln des Kosovo-Konflikts
- Die Rolle der Medien im Kosovo-Konflikt
- Die Haltung der Intellektuellen zum Kosovo-Konflikt
- Peter Handkes Kritik an der westlichen Berichterstattung
- Die Frage nach der Objektivität und Subjektivität in der Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet einen historischen Überblick über den Kosovo-Konflikt, beginnend mit der geographischen und ethnischen Situation des Balkans. Es beleuchtet die Geschichte der Serben und Albaner, die Entstehung des Mythos der Schlacht auf dem Amselfeld und die Rolle des Osmanischen Reiches. Das Kapitel analysiert die Entwicklung des Kosovo im 20. Jahrhundert, die Kolonisierung durch Serbien und die Rolle serbischer Intellektueller. Es untersucht die Ereignisse des Ersten und Zweiten Weltkriegs und die Loyalität der Albaner gegenüber Jugoslawien. Schließlich wird die Entstehung der Bundesrepublik Jugoslawien, die Verfassung von 1974, das Ende der Ära Tito und die Rolle von Slobodan Milošević beleuchtet. Das Kapitel endet mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse, die zum Kosovo-Konflikt führten.
Das zweite Kapitel widmet sich der Biographie von Peter Handke und seiner Haltung zum Kosovo-Konflikt. Es beleuchtet seine frühen Werke, seine Kritik an der westlichen Politik und seine Reisen nach Serbien. Das Kapitel analysiert Handkes Engagement für eine serbische Perspektive und seine Kritik an der einseitigen Berichterstattung über den Kosovo-Konflikt. Es untersucht seine Werke, die sich mit dem Balkan befassen, wie "Abschied des Träumers vom Neunten Land", "Eine Winterliche Reise zu den Flüssen Donau, Save, Morawa und Drina" und "Gerechtigkeit für Serbien". Das Kapitel beleuchtet Handkes Kritik an der NATO-Intervention und seine Forderung nach Gerechtigkeit für Serbien.
Das dritte Kapitel untersucht Handkes Kritik an der westlichen Berichterstattung über den Kosovo-Konflikt im Detail. Es analysiert seine Interviews, Briefe und Aktionen während des Krieges. Das Kapitel beleuchtet Handkes Kritik an der einseitigen Darstellung des Konflikts in den Medien und seine Forderung nach einer ausgewogeneren Berichterstattung. Es untersucht die Frage nach der Objektivität und Subjektivität in der Literatur und die Rolle des Schriftstellers in der politischen Debatte.
Das vierte Kapitel analysiert die Rolle der Politik und der Medien im Kosovo-Konflikt. Es untersucht die Entstehung von Feindbildern, die Rolle der NATO und die Propaganda der Medien. Das Kapitel beleuchtet die Kritik an der einseitigen Berichterstattung und die Frage nach der Objektivität der Medien. Es untersucht die Rolle der Intellektuellen im Konflikt und die Frage nach ihrer Verantwortung in Zeiten des Krieges.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Kosovo-Konflikt, Peter Handke, Medienkritik, Intellektuelle, Serbien, Albanien, Geschichte, Politik, Literatur, Objektivität, Subjektivität, Krieg, Propaganda, Feindbilder, NATO-Intervention, Menschenrechte.
- Arbeit zitieren
- Claudia Behr (Autor:in), 2000, Peter Handke im Kreuzfeuer - Der Kosovo-Konflikt, die Haltung der Medien und die Intellektuellendebatte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185688