In dieser Arbeit sollen bestehende Informationslücken der Thematik Going Private geschlossen werden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hierbei auf der kritischen Analyse des geltenden Übernahmekodex und seiner Hauptkritikpunkte. Darauf aufbauend soll überprüft werden, inwieweit die Vorlage zum geplanten Übernahmegesetz diesen Kritikpunkten Rechnung trägt und welche Implikationen sich vor dem Hintergrund der Änderungen für den dt. Kapitalmarkt bzw. Going Private Markt ergeben.
Um diese Ziele zu erreichen, wird zunächst der Begriff Going Private definiert, sowie Hintergründe und Motive für ein Going Private dargestellt. Im Weiteren folgt eine detaillierte Darstellung und Bewertung der verschiedenen Public to Private Techniken bzw. der verschiedenen Umsetzungsformen im Falle einer Übernahme. Darauf aufbauend folgt eine kritische Analyse des aktuell gültigen Übernahmekodex, mit dem Ziel, dessen Hauptmängel zu identifizieren, da hier die Kernursache für die Seltenheit von Public to Private Transaktionen in Deutschland zu sehen ist. Anknüpfend an die gewonnen Erkenntnisse erfolgt eine kritische Auseinandersetzung mit dem geplanten Übernahmegesetz.
Anhand der herausgearbeiteten Kritikpunkte des Übernahmekodex soll überprüft werden, inwieweit die Vorlage zum Übernahmegesetz diese umgesetzt hat. Um diese theoretische Überprüfung bzw. Bewertung des Übernahmegesetzes praktisch zu verifizieren, wird eine Erhebung unter den größten in Deutschland tätigen Investmentbanken sowie Private Equity Gesellschaften durchgeführt. Des Weiteren soll sie darüber Aufschluss geben, ob es aus Praxissicht noch bestehende Kritikpunkte gibt, und wie sich aus subjektiver Sicht, vor dem Hintergrund des geplanten Übernahmegesetzes, der dt. Going Private Markt entwickeln wird.
Der Kern des letzten Abschnittes bildet die Darstellung eines Lokalisierungsmodells zur Skizzierung von möglichen Going Private Kandidaten anhand eines in der Praxis üblichen Screening-Modells. Ausgehend von dem Anforderungsprofil, das Finanzinvestoren an Public to Privates Kandidaten stellen, soll abschließend, auf Basis einer fiktiven Screening-Modell Analyse ein potentieller Public to Private Kandidat skizziert werden. Die Untersuchung schließt mit einem persönlichen Ausblick des Autors in welche Richtung sich der dt. Going Private Markt vor dem Hintergrund der Änderungen des neuen Übernahmegesetzes entwickeln könnte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ausgangssituation und Problemstellung
- Zielsetzung und Gang der Untersuchung
- Thematische Abgrenzung
- Zum Begriff des Going Private
- Historische Entstehung des Begriffes Going Private
- Erklärung des Begriffes Going Private
- Abgrenzung der Begriffe Publikums- und Privatgesellschaft
- Motive, Ertragspotentiale und Nachteile des Börsenrückzugs
- Funktionslosigkeit und Kostenvermeidung des Börsenlisting
- Kontrolle über das Management
- Verdrängung von Minderheitsaktionären (Minority Squeeze Out)
- Vermögens- und Liquiditätszugriff
- Nachteile eines Going Private
- Darstellung und Bewertung der Going Private Techniken
- Das reguläre Delisting - Going Private durch Widerruf der Börsenzulassung
- Das „,kalte" Delisting - Going Private über das UmwG und AktG
- Going Private durch Formwechsel
- Going Private durch Verschmelzung (Going Private Merger)
- Going Private durch Eingliederung
- Asset Deal
- Reverse Stock Split
- Ausblick
- Umsetzungsformen des Going Private innerhalb einer Übernahme
- Abgrenzung der Begriffe MBO/MBI/LBO zum Going Private
- Übernahme durch den Erwerb der Mehrheitsbeteiligung
- Management Buy Out (MBO) und Management Buy In (MBI)
- Leveraged Buy Out - LBO
- Bedeutung von Buy Outs in Deutschland und Europa
- Übernahmekodex vs. Übernahmegesetz
- Der Übernahmekodex
- Anwendungsbereiche und Anerkennungsverfahren
- Sanktionsmöglichkeiten
- Aufbau und Kernelemente des Übernahmekodex
- Das freiwillige öffentliche Übernahmeangebot
- Das Pflichtangebot
- Zusammenfassende Beurteilung des Übernahmekodex
- Analyse des geplanten Übernahmegesetzes
- Die Sicht der Praxis - Umfrageauswertung
- Der Übernahmekodex
- Implikationen für den deutschen Going Private Markt
- Die Going Private Praxis / Status Quo
- Skizzierung von zukünftigen Going Private Kandidaten
- Zusammenfassender Ausblick
- Anlagenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Going Private, einem Prozess, bei dem ein börsennotiertes Unternehmen von der Börse genommen wird. Die Arbeit untersucht die Implikationen des Going Private für den deutschen Kapitalmarkt vor dem Hintergrund des neuen Übernahmegesetzes.
- Die Arbeit analysiert die verschiedenen Techniken des Going Private und deren Anwendung in der Praxis.
- Sie untersucht die Motive für Going Private-Transaktionen und die damit verbundenen Ertragspotentiale und Nachteile.
- Die Arbeit beleuchtet den Einfluss des Übernahmegesetzes auf den Going Private-Markt und die Auswirkungen auf die Aktionäre.
- Sie analysiert die Rolle des Übernahmekodex und die Bedeutung von Buy Outs für den deutschen Kapitalmarkt.
- Die Arbeit skizziert zukünftige Entwicklungen des Going Private-Marktes in Deutschland.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Going Private ein und erläutert die Problemstellung. Sie definiert die Zielsetzung der Arbeit und skizziert den Gang der Untersuchung. Die Kapitel 2 und 3 befassen sich mit dem Begriff des Going Private, seinen historischen Wurzeln und den verschiedenen Motiven, Ertragspotentialen und Nachteilen des Börsenrückzugs. Kapitel 4 analysiert die verschiedenen Techniken des Going Private, wie das reguläre Delisting, das „kalte“ Delisting und den Asset Deal. Kapitel 5 beleuchtet die Umsetzungsformen des Going Private innerhalb einer Übernahme, insbesondere den Management Buy Out (MBO) und den Leveraged Buy Out (LBO). Kapitel 6 vergleicht den Übernahmekodex mit dem neuen Übernahmegesetz und analysiert die Auswirkungen auf den Going Private-Markt. Kapitel 7 skizziert die Implikationen für den deutschen Going Private Markt und beleuchtet die zukünftigen Entwicklungen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Going Private, Übernahmegesetz, Übernahmekodex, Börsenrückzug, Delisting, Management Buy Out (MBO), Leveraged Buy Out (LBO), Kapitalmarkt, Aktionäre, Minderheitsaktionäre, Deutschland.
- Citar trabajo
- Alexander Schlicher (Autor), 2001, Public to Private. Implikationen für den dt. Kapitalmarkt vor dem Hintergrund des neuen Übernahmegesetzes, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185692