Die Film- und Fernsehwirtschaft als ein Teil der Medienbranche in der Bundesrepublik Deutschland gehört seit den Achtzigerjahren zu den Wirtschaftsbereichen mitden höchsten Wachstumsraten im Bereich der Beschäftigten und des Umsatzes. Der gesellschaftliche Wandel in Deutschland mit der Einführung des Privatfernsehens,der hohen Verbreitung von Fernsehern und die damit einhergehende Nachfragesteigerung von Fernsehstationen haben dieses Wachstum beflügelt.
Städte wie Köln, München und Berlin sind nach der Einführung des Privatfernsehens zu Medienstädten der Film- und Fernsehwirtschaft gewachsen. Diese Entwicklungentstand zum Teil aus historisch bedingten Gründen und durch Ansiedlungsinitiativender Kommunen. Diese Städte profitieren durch Arbeitsplatzzuwächse, Steuereinnahmen und das positive Image der Medienbranche von dieser Entwicklung.
In letzter Zeit wollen insbesondere Städte mit Strukturproblemen, wie z.B. Dortmund oder Wiesbaden, an der positiven Entwicklung der Film- und Fernsehwirtschaft teilhaben, um die Zahl der Arbeitsplätze und die Steuereinnahmen zu erhöhen. Vor allem der für die Zukunft mit der Einführung des interaktiven Fernsehens zu erwartende Innovationssprung im Fernsehbereich wird die Film- und Fernsehwirtschaft weiter wachsen lassen. Bereits heute verfügen diese Standorte über einige wenige Unternehmen der Film- und Fernsehwirtschaft und können aus diesem Grund als Medienstädte der „zweiten Reihe“ bezeichnet werden.
Um in Zukunft eine solche Bedeutung wie die großen Medienstädte zu erlangen, müssen diese Städte bestimmten Standortanforderungen gerecht werden. Im Medienbereich spielen zur Erbringung der Dienstleistung Film- oder Fernsehprodukt die Wechselbeziehungen zwischen den Anbietern verschiedener Produktionsstufen eine große Rolle. Neben der räumlichen Nähe zu Dienstleistern in der Vor- oder Nachbearbeitung des eigenen Produktes wird auch die Nähe zu auftraggebenden TV-Sendern gesucht. Man spricht hierbei von so genannten Fühlungsvorteilen, die inden regionalen Arbeitsmilieus der Film- und Fernsehwirtschaft eine große Bedeutunghaben.
Wollen Städte mit Nachholpotenzial in der Film- und Fernsehwirtschaft nun den Abstand zu den großen Medienstädten verringern, müssen neben den klassischen unternehmerischen Standortbedingungen wie z.B. Flächenverfügbarkeit oder Ver-kehrsanbindung auch die Rahmenbedingungen für ein regionales Arbeitsmilieu geschaffen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Einleitung
- 1 Problemstellung und Zielsetzung
- 1.1 Aufbau und Methodik der Arbeit
- 1.2 Abgrenzung der Thematik
- 2 Die Film- und Fernsehwirtschaft in Deutschland
- 2.1 Das Fernsehen in Deutschland
- 2.1.1 Konzentrationstendenzen in der Film- und Fernsehwirtschaft
- 2.2 Herstellung eines Film- und Fernsehproduktes
- 3 Entwicklung der Film- und Fernsehwirtschaft
- 3.1 Wachstumsbranche Film- und Fernsehwirtschaft
- 3.1.1 Räumliche Konzentration und Entwicklung der Beschäftigtenzahlen
- 3.1.2 Wirtschaftliche Entwicklung der Branche und der Unternehmen
- 3.1.3 Beschäftigte, Betriebsgrößen und Ausbildung in der Film- und Fernsehwirtschaft
- 3.1.4 Fazit
- 3.2 Förderung der Film- und Fernsehwirtschaft
- 3.2.1 Die Förderung in Deutschland
- 3.2.2 Die europäische Förderung
- 3.2.3 Die Förderung in Frankreich
- 3.2.4 Bewertung der Förderprogramme
- 4 Nachfragebedingungen in der Film- und Fernsehwirtschaft
- 4.1 Entwicklung des Fernsehkonsums
- 4.2 Der TV-Werbemarkt und die Auswirkungen auf den Programmbeschaffungsmarkt
- 4.3 Nachfrage nach Film- und Fernsehprodukten
- 4.4 Nachfrage nach Freizeiteinrichtungen
- 4.4.1 Studiotour Babelsberg
- 4.4.2 Bavaria Filmtour
- 4.4.3 TV-World Hamburg – ZDF-Medienpark Mainz
- 4.5 Nachfrage nach Events
- 4.6 Fazit
- 5 Neue Trends in der Film- und Fernsehwirtschaft
- 5.1 Business-TV
- 5.2 Interaktives Fernsehen
- 5.3 Fazit
- 6 Entwicklung von Medienstädten in Deutschland
- 6.1 Der Begriff Medienstadt
- 6.2 Medienstadt Köln
- 6.2.1 Ein Überblick
- 6.2.2 MediaPark Köln
- 6.2.3 Standort Ossendorf/Coloneum
- 6.2.4 Mediencentrum Hürth
- 6.2.5 Medienstadt Köln in der Bewertung
- 6.3 Medienstadt München
- 6.3.1 Ein Überblick
- 6.3.2 Mediencampus Unterföhring
- 6.3.3 Bavaria-Filmzentrum Geiselgasteig
- 6.3.4 Medienstadt München in der Bewertung
- 6.4 Medienstadt Berlin
- 6.4.1 Ein Überblick
- 6.4.2 Medienstadt Babelsberg
- 6.4.3 MediaCity Adlershof
- 6.4.4 Medienstadt Berlin in der Bewertung
- 6.5 Medienstadt Wiesbaden
- 6.5.1 Ein Überblick
- 6.5.2 Standort Unter den Eichen
- 6.5.3 Medienstadt Wiesbaden in der Bewertung
- 6.6 Medienstadt Dortmund
- 6.6.1 Ein Überblick
- 6.6.2 Stiftsforum Hörde
- 6.6.3 Television Communication Center
- 6.6.4 Medienstadt Dortmund in der Bewertung
- 7 Zur Theorie der unternehmerischen Standortanforderungen
- 7.1 Unternehmerische Standortanforderungen im Überblick
- 7.2 Standortbedingung Produktionscluster und regionales Arbeitsmilieu
- 7.2.1 Produktionscluster
- 7.2.2 Regionale Arbeitsmilieus
- 8 Standortanforderungen der Film- und Fernsehwirtschaft
- 8.1 Standortanforderungen aus der Literatur
- 8.2 Standortanforderungen aus der Erhebung
- 8.2.1 Zur Methodik der Unternehmensbefragung
- 8.2.2 Ergebnisse der Erhebung
- 8.3 Zusammenfassung
- 9 Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Standortbedingungen für Medienstädte der Film- und Fernsehwirtschaft
- 9.1 Aufgabenfeld des Bundes und der Länder
- 9.2 Aufgabenfeld der Kommune
- 9.3 Aufgabenfeld der Studiobetreiber
- 9.4 Zusammenfassung
- 10 Resümee
- 11 Verzeichnisse
- 11.1 Literaturverzeichnis
- 11.2 Internetquellenverzeichnis
- 11.3 Interviewverzeichnis
- 11.4 Abbildungsverzeichnis
- 11.5 Tabellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit „Medienstädte in Deutschland“ befasst sich mit den Standortanforderungen der Film- und Fernsehwirtschaft in Deutschland. Ziel der Arbeit ist es, die Entwicklung der Medienstädte in Deutschland zu analysieren und die Standortanforderungen der Film- und Fernsehwirtschaft zu ermitteln.
- Entwicklung der Film- und Fernsehwirtschaft in Deutschland
- Standortanforderungen der Film- und Fernsehwirtschaft
- Analyse der Medienstädte in Deutschland
- Bewertung der Standortbedingungen für Medienstädte
- Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Standortbedingungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Medienstädte in Deutschland ein und erläutert die Problemstellung, die Zielsetzung und die Methodik der Arbeit. Kapitel 2 gibt einen Überblick über die Film- und Fernsehwirtschaft in Deutschland, einschließlich der Konzentrationstendenzen und der Herstellung eines Film- und Fernsehproduktes. Kapitel 3 beleuchtet die Entwicklung der Film- und Fernsehwirtschaft, insbesondere die räumliche Konzentration, die wirtschaftliche Entwicklung und die Beschäftigtenzahlen. Die Förderung der Film- und Fernsehwirtschaft in Deutschland und Europa wird ebenfalls behandelt. Kapitel 4 analysiert die Nachfragebedingungen in der Film- und Fernsehwirtschaft, einschließlich der Entwicklung des Fernsehkonsums, des TV-Werbemarktes und der Nachfrage nach Film- und Fernsehprodukten. Kapitel 5 befasst sich mit neuen Trends in der Film- und Fernsehwirtschaft, wie Business-TV und interaktives Fernsehen. Kapitel 6 untersucht die Entwicklung von Medienstädten in Deutschland, einschließlich der Medienstädte Köln, München, Berlin, Wiesbaden und Dortmund. Die Standortanforderungen der Film- und Fernsehwirtschaft werden in Kapitel 7 und 8 analysiert. Kapitel 9 enthält Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Standortbedingungen für Medienstädte. Das Resümee fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Film- und Fernsehwirtschaft, Medienstädte, Standortanforderungen, Produktionscluster, regionales Arbeitsmilieu, Förderung, Entwicklung, Konzentration, Nachfrage, Trends, Deutschland, Köln, München, Berlin, Wiesbaden, Dortmund.
- Citation du texte
- Dirk Drenk (Auteur), 2001, Medienstädte in Deutschland - Standortanforderungen für Medienstädte der Film- und Fernsehwirtschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185729