Während in den letzten Jahren mehrere hundert Unternehmen einen Börsengang vollzogen, gab es einige Unternehmer, die in einer Börsennotiz keinen Sinn mehr sahen und die Zulassung ihrer Unternehmen zur Börse zurücknahmen. Sie vollzogen ein Going Private.
In der vorliegenden Arbeit werden zum Einen die Motive dargestellt, welche bei der Entscheidung für ein Going Private wesentlich sind. Um diese Erläuterungen zu veranschaulichen, wurde ein Fragebogen entwickelt und an 34 Unternehmen versandt, bei denen ein Going Private stattgefunden hat. Ergebnis der Untersuchung war die Feststellung, dass der Hauptgrund für einen Rückzug von der Börse in einer eingeschränkten Kapitalbeschaffungsfunktion besteht. Darüber hinaus werden der hohe Arbeitsaufwand und die mit der Börsennotierung verbundenen Kosten als weitere wesentliche Beweggründe genannt.
Zum Anderen beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit den Gestaltungsformen, mit denen ein Going Private umgesetzt werden kann. Begonnen wird dabei mit der einfachsten Form, dem Delisting. Anschließend erfolgt die Beschreibung der anderen Gestaltungsformen in Abhängigkeit von der gesellschaftsrechtlichen Auswirkung auf die Zielgesellschaft.
Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abstract
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Gang der Arbeit
- 1.3 Definition und Abgrenzung wesentlicher Begriffe
- 2. Transaktionsphasen und Beteiligte eines Going Private-Prozesses
- 3. Rückblick – Die historische Entwicklung des Going Private
- 4. Motive eines Going Private
- 4.1 Verlust der Funktionen einer Börsennotierung
- 4.1.1 Kapitalbeschaffungsfunktion
- 4.1.2 Fungibilität und Liquidität der Aktien
- 4.1.3 Bewertungsfunktion
- 4.2 Vorhandensein unausgeschöpfter Wertpotentiale
- 4.2.1 Uneffektive Konzernstrukturen
- 4.2.2 Verlust von Kontrollsystemen
- 4.2.3 Kapitalstruktur
- 4.3 Nachteile gegenüber Unternehmen anderer Rechtsformen
- 4.3.1 Publizitätspflichten und Kosten einer Börsennotierung
- 4.3.2 Sonstige Rechnungslegungspflichten
- 4.3.3 Berücksichtigung von Minderheitsaktionären
- 4.4 Auswertung der Umfrage und Zusammenfassung der Motive
- 5. Gestaltungsformen von Going Private-Transaktionen
- 5.1 Formelles Delisting unter Beibehaltung der Rechtsform
- 5.1.1 Delisting auf Antrag des Emittenten
- 5.1.2 Delisting durch Verlust der Zulassungsvoraussetzungen
- 5.2 Materielles Delisting
- 5.2.1 Vorbereitende Maßnahmen
- 5.2.2 Squeeze Out
- 5.2.3 Formwechsel
- 5.2.4 Eingliederung
- 5.2.5 Verschmelzung
- 5.2.6 Asset Deal mit anschließender Liquidation
- 5.3 Umsetzungsprobleme der einzelnen Gestaltungsformen
- 6. Fazit und zu erwartende Entwicklung des Going Private in Deutschland
- Anlagenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit „Motive und Gestaltungsformen des Going Private in Deutschland“ befasst sich mit dem Phänomen des Rückzugs von Unternehmen von der Börse. Ziel der Arbeit ist es, die wesentlichen Motive für ein Going Private zu analysieren und die verschiedenen Gestaltungsformen, mit denen ein Going Private umgesetzt werden kann, zu beschreiben. Die Arbeit untersucht dabei die historische Entwicklung des Going Private, die verschiedenen Transaktionsphasen und die beteiligten Akteure. Darüber hinaus werden die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Herausforderungen bei der Umsetzung eines Going Private beleuchtet.
- Motive für ein Going Private
- Gestaltungsformen des Going Private
- Rechtliche Rahmenbedingungen des Going Private
- Herausforderungen bei der Umsetzung eines Going Private
- Historische Entwicklung des Going Private
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit führt in die Thematik des Going Private ein und erläutert die Problemstellung. Es werden die wesentlichen Begriffe definiert und abgegrenzt. Das zweite Kapitel beschreibt die verschiedenen Transaktionsphasen und die beteiligten Akteure eines Going Private-Prozesses. Das dritte Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung des Going Private in Deutschland. Das vierte Kapitel analysiert die Motive für ein Going Private. Es werden die verschiedenen Gründe für den Rückzug von der Börse untersucht, wie z.B. die eingeschränkte Kapitalbeschaffungsfunktion, der hohe Arbeitsaufwand und die mit der Börsennotierung verbundenen Kosten. Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit den Gestaltungsformen des Going Private. Es werden die verschiedenen Möglichkeiten beschrieben, wie ein Unternehmen von der Börse genommen werden kann, z.B. durch Delisting, Squeeze Out, Formwechsel oder Verschmelzung. Das sechste Kapitel fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung des Going Private in Deutschland.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Going Private, Delisting, Squeeze Out, Formwechsel, Verschmelzung, Motive, Gestaltungsformen, Transaktionsphasen, Beteiligte, historische Entwicklung, rechtliche Rahmenbedingungen, Herausforderungen, Kapitalbeschaffung, Kosten, Arbeitsaufwand, Börsennotierung, Unternehmen, Deutschland.
- Quote paper
- Antje Hey (Author), 2002, Motive und Gestaltungsformen des Going Private in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185765