Untersucht man die zunehmende wirtschaftliche Verflechtung der Unternehmensaktivitäten einmal genauer, so zeigt sich die Notwendigkeit, die rechtsspezifischen Rahmenbedingungen unzähliger nationaler Empfehlungen für die Jahresabschlusserstellung in eine einheitliche oder zumindest international vergleichbare Form bringen zu wollen. Die Ausarbeitung von Rechnungslegungsnormen mit dem Ziel der internationalen Harmonisierung begann bereits in den sechziger Jahren und kam seither praktisch kaum mehr zum Stillstand.
Dieser Entwicklung hat der deutsche Gesetzgeber vor allem durch die Verabschiedung zweier Gesetze Rechnung getragen. Zum einen mit dem KonTraG (Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich) und zum anderen mit dem KapAEG (Kapitalaufnahmeerleichterungsgesetz). Mit dem KonTraG wurde der Grundstein für das DRSC (Deutsches Rechnungslegungs Standards Committee) gelegt und das KapAEG ermöglicht es, dass bestimmte Unternehmen einen befreienden Konzernabschluss nach international anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen aufstellen können.
Zudem werden mit der Verordnung des Europäischen Parlaments vom 27. Mai 2002 die IFRS (International Financial Reporting Standards)1 ab 1. 1. 2005 für konsolidierte Abschlüsse von kapitalmarktorientierten Gesellschaften Pflicht2. Ferner hat die EU (Europäische Union) ein Mitgliedsstaatenwahlrecht für die Anwendung der IFRS eingeräumt. Jeder Staat kann gemäß Artikel 5 dieser Verordnung die IFRS auch für die weiteren Konzern- als auch Einzelabschlüsse gestatten oder vorschreiben. Auch wenn Deutschland vorerst nicht von diesem Wahlrecht Gebrauch machen sollte, so ist doch auf lange Sicht mit einer einheitlichen internationalen Regelung zu rechnen.
Des Weiteren werden Unternehmen verstärkt objektive und umfangreiche Berichte, wie sie die IFRS verlangen, über das Risikomanagement sowie über die Vermögens- und Ertragslage den Banken vorlegen müssen3. Durch eine größere Offenheit den Kreditgebern gegenüber vermeiden sie die Gefahr einer teureren Kreditfinanzierung. Deshalb und aufgrund einer möglichen kompletten Vereinheitlichung der internationalen Rechnungslegung, werden früher oder später alle Unternehmen, auch die kleinen und mittelständischen Firmen wie z. B. RAND WorldwideTM, die ihren Kapitalbedarf über Banken oder andere institutionelle Investoren decken, von der Bilanzierung nach IFRS berührt sein.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- Internationalisierung der Rechnungslegung
- Aufgabenstellung
- Zielsetzung
- Struktur der Arbeit
- RAND Worldwide™
- Vorbemerkungen
- 2. Grundlagen der IFRS
- Entstehung und Entwicklung
- Die wichtigsten Organe
- Die Entwicklung von Standards
- Historische Entwicklung
- Kampf um internationale Anerkennung
- Ziel und Aufbau der Rechnungslegung
- Framework
- Ziel der Rechnungslegung
- Adressaten des Jahresabschlusses
- Interpretationen
- Aufbau
- Ergebnis
- Grundsätze der Rechnungslegung
- Grundlagen
- Qualitative Anforderungen
- Verständlichkeit
- Relevanz
- Verlässlichkeit
- Vergleichbarkeit
- Einschränkungen
- Ziel der Grundsätze
- Entstehung und Entwicklung
- 3. Bestandteile eines befreienden Jahresabschlusses
- Bilanz
- Ansatzvorschriften allgemeiner Posten
- Ausweisvorschriften allgemeiner Posten
- Bewertungsvorschriften allgemeiner Posten
- Bewertungsvorschriften spezieller Posten
- Sachanlagen
- Immaterielle Vermögenswerte
- Firmenwert
- Vorräte
- Langfristige Aufträge
- Rückstellungen
- Leasing
- Konzernbilanz
- Gewinn- und Verlustrechnung
- Eigenkapitalveränderungsrechnung
- Kapitalflussrechnung
- Kritische Betrachtung eines IFRS- Abschlusses
- Bilanz
- 4. Erstmalige Anwendung der IFRS
- Verschiedene Aufstellungsmöglichkeiten
- Aktuelle Rechtslage
- IFRS- Einführung für Konzernabschlüsse
- IFRS- Einführung für Einzelabschlüsse
- EU-Bilanzrichtlinien
- Einführungsplanung bei RAND Worldwide™
- Regelungen für den erstmaligen IFRS- Abschluss
- Zeitrahmen der Umstellung
- Umstellung ohne Befreiungsvorschriften
- Umstellung mit Befreiungsvorschriften
- Wertaufhellungen und Angaben
- Organisatorischer Ablauf
- Probleme bei der Umstellung
- Regelungen für den erstmaligen IFRS- Abschluss
- 5. Fazit
- Anhang
- Literaturverzeichnis
- Verzeichnis zitierter Internet-Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der erstmaligen Anwendung der International Financial Reporting Standards (IFRS) im Unternehmen RAND Worldwide™. Ziel ist es, die Herausforderungen und Chancen der Umstellung von den deutschen Handelsgesetzbuch (HGB) auf die IFRS zu analysieren und einen praxisorientierten Leitfaden für die Einführungsplanung zu entwickeln.
- Die Entwicklung und die wichtigsten Prinzipien der IFRS
- Die Unterschiede zwischen IFRS und HGB
- Die Herausforderungen der erstmaligen Anwendung der IFRS
- Die organisatorischen und technischen Aspekte der Umstellung
- Die Auswirkungen der IFRS auf die Rechnungslegung und die Finanzberichterstattung von RAND Worldwide™
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der Internationalisierung der Rechnungslegung ein und erläutert die Aufgabenstellung und Zielsetzung der Arbeit. Es werden die wichtigsten Akteure und die historische Entwicklung der IFRS vorgestellt. Das zweite Kapitel befasst sich mit den Grundlagen der IFRS, einschließlich der Entstehung, Entwicklung und der wichtigsten Prinzipien. Es werden die Ziele und Adressaten der Rechnungslegung nach IFRS sowie die wichtigsten Unterschiede zu den deutschen Rechnungslegungsstandards (HGB) dargestellt. Das dritte Kapitel analysiert die Bestandteile eines befreienden Jahresabschlusses nach IFRS, insbesondere die Bilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung, die Eigenkapitalveränderungsrechnung und die Kapitalflussrechnung. Es werden die wichtigsten Ansatz-, Ausweis- und Bewertungsvorschriften erläutert. Das vierte Kapitel befasst sich mit der erstmaligen Anwendung der IFRS, einschließlich der verschiedenen Aufstellungsmöglichkeiten, der aktuellen Rechtslage und der Einführungsplanung bei RAND Worldwide™. Es werden die organisatorischen und technischen Aspekte der Umstellung sowie die wichtigsten Herausforderungen und Chancen beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die International Financial Reporting Standards (IFRS), die Rechnungslegung, die erstmaligen Anwendung der IFRS, die Umstellung von HGB auf IFRS, die Herausforderungen der IFRS-Einführung, die Einführungsplanung, die organisatorischen und technischen Aspekte der Umstellung, die Auswirkungen der IFRS auf die Rechnungslegung und die Finanzberichterstattung, sowie die Unterschiede zwischen IFRS und HGB.
- Citar trabajo
- Alexander Raab (Autor), 2003, Die Einführung der International Financial Reporting Standards (IFRS) in die deutsche Bilanzierung und die Auswirkung für RAND Worldwide, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185836