Noch bis zum Ende des 18. Jahrhunderts deckte man den Großteil des
Energiebedarfes an Wärme mit Brennholz, man nutzte Wasser- und Windkraft
z. B. mit Hilfe von Mühlen. Mit dem Beginn der Industrialisierung im 19.
Jahrhundert begann die Menschheit, die fossilen Energieressourcen der Erde
im verstärktem Maße auszubeuten, was einer der Gründe für die rasante
technische Entwicklung und dem damit verbundenen heutigen Wohlstand ist.
Energie aus fossilen Energieträgern ist relativ preiswert, einfach zu
transportieren, in ausreichendem Maße verfügbar und sehr gut dosierbar.
Heute wird mehr als 90% des Primärenergieverbrauchs durch fossile
Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas gedeckt.
Diese Entwicklung hat aber eine Kehrseite: Bei der Verbrennung fossiler
Energieträger wird in wenigen Jahrzehnten das Kohlendioxid (CO2)
freigesetzt, das in Jahrmillionen durch Pflanzen der Atmosphäre entzogen
wurde. Der rapide Anstieg des CO2-Gehaltes und anderer Gase wie Methan
(CH4) oder Distickoxid bzw. Lachgas (N2O) führt zum Treibhauseffekt und
seinen Folgen: Kurzwellige Sonnenstrahlung vermag relativ ungehindert die
Atmosphäre zu durchdringen. Dadurch erwärmt sie die Oberfläche, die
ihrerseits langwellige Wärmestrahlung abgibt. Die Treibhausgase in der
Atmosphäre reflektieren bzw. absorbieren diese langwellige Strahlung. Steigt
nun der Anteil der Treibhausgase in der Atmosphäre, so wird auch mehr
langwellige Strahlung reflektiert bzw. absorbiert, was zur „Globalen
Erwärmung“ führt: Intensität und Stärke von Unwettern, Stürmen und
Überschwemmungen nehmen zu, Steppen und Wüsten breiten sich aus, die
Polkappen schmelzen, damit steigt der Meeresspiegel und weite
Küstenregionen werden für immer von der Landkarte verschwinden.
Weiterhin entstehen bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe giftige
Schadstoffe, die Mensch und Umwelt belasten. Der „saure Regen“, der
dadurch verursacht wird, führt zum bekannten Waldsterben. Auch der
sogenannte „Sommersmog“ – eine überhöhte Ozonbelastung – wird durch
giftige Abgase verursacht.
Ein Aspekt, der ein Umdenken in dieser und den kommenden Generationen
zwingend erforderlich macht, ist die Endlichkeit der fossilen
Energieressourcen. Erdöl- und Erdgasvorkommen werden wahrscheinlich
noch in diesem Jahrhundert vollständig aufgebraucht, nur Kohle steht noch
länger zur Verfügung. [...]
Page 8
1 EINLEITUNG 8
1 Einleitung
1.1 Energieeinsparung - warum?
Noch bis zum Ende des 18. Jahrhunderts deckte man den Großteil des
Energiebedarfes an Wärme mit Brennholz, man nutzte Wasser- und Windkraft
z. B. mit Hilfe von Mühlen. Mit dem Beginn der Industrialisierung im 19.
Jahrhundert begann die Menschheit, die fossilen Energieressourcen der Erde
im verstärktem Maße auszubeuten, was einer der Gründe für die rasante
technische Entwicklung und dem damit verbundenen heutigen Wohlstand ist.
Energie aus fossilen Energieträgern ist relativ preiswert, einfach zu
transportieren, in ausreichendem Maße verfügbar und sehr gut dosierbar.
Heute wird mehr als 90% des Primärenergieverbrauchs durch fossile
Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas gedeckt.
Abbildung 1.1-A: Entwicklung des Welt-Primärenergieverbrauchs wichtiger
Energieträger (nach Regenerative Energiesysteme, Tabelle 1.4)
Page 11
1 EINLEITUNG 11
1.2 Energiesparende Wärmeerzeuger
Der energetische Standard der Heizungsanlage hängt stark vom
Wärmeerzeuger ab. Zum einen davon, ob er mit fossilen oder regenerativen
Energieträgern versorgt wird, zum anderen, welchen Jahres-Nutzungsgrad er
erreicht. Der Jahres-Nutzungsgrad ist das Verhältnis der in einem Jahr im
Wärmeerzeuger auf den Wärmeträger übertragenen Wärmemenge zu der im
Brennstoff zugeführten Energie, bezogen auf den Heizwert (vgl. Projektierung
von Warmwasserheizungen, S. 396). Von 1960 bis heute konnten die Norm-
Nutzungsgrade von knapp 70% bis auf 109% bei Gas-Brennwertkesseln
gesteigert werden (siehe Abbildung unten). Durch die zusätzliche Nutzung
von Umweltwärme sind weitere Steigerungen möglich. So beabsichtigt die
Buderus Heiztechnik GmbH für 2002 ein Kombigerät aus einem Gas-
Brennwertkessel und einer Diffusions-Absorptions-Wärmepumpe auf den
Markt zu bringen, das Norm-Nutzungsgrade von 130% und mehr erreichen
kann. Damit wird ein Beitrag zur Einsparung fossiler Energieträger geleistet.
Abbildung 1.2-A: Historische Entwicklung des Norm-Nutzungsgrades (Buderus)
Page 12
2 AUFGABENSTELLUNG 12
2 Aufgabenstellung
Die wichtigste Aufgabe des Wärmeerzeugers im Einfamilienwohnhaus ist -wie der Name schon sagt - die „Erzeugung“ bzw. Bereitstellung der Wärme,
die im Gebäude benötigt wird. An einen modernen Wärmeerzeuger werden
jedoch weit mehr Anforderungen gestellt: Faktoren, wie Funktionssicherheit,
Geräuschemissionen, Wartungs- und Bedienungsfreundlichkeit, Lebensdauer,
Platzbedarf und Design spielen bei der Kaufentscheidung eine wichtige Rolle.
Ferner wird immer mehr Wert auf Umweltfreundlichkeit gelegt, d. h. der
Primärenergieverbrauch sowie die Schadstoffemissionen sollen möglichst
gering sein. Selbst wenn ein Wärmeerzeuger einem Großteil dieser
Anforderungen gerecht wird, steht am Ende immer die wichtige Frage nach
den Kosten bzw. nach der Wirtschaftlichkeit. Der umweltfreundlichste und
optisch ansprechendste Wärmeerzeuger ist am Markt schwer durchzusetzen,
wenn er ein Vielfaches eines herkömmlichen Wärmeerzeugers kostet. Aber
nicht nur die Anschaffungskosten, auch die Folgekosten müssen bei der
Beurteilung der Wirtschaftlichkeit berücksichtigt werden. Die beiden zuletzt
genannten Kriterien bezüglich der Kaufentscheidung - Umweltfreundlichkeit
und Wirtschaftlichkeit - sollen in dieser Diplomarbeit näher untersucht werden.
Die Buderus Heiztechnik GmbH wird 2002 eine Innovation auf den Markt
bringen: Die „Gasbetriebene Wärmepumpe Loganova GWP 102“. Hierbei
handelt es sich um ein Kombigerät aus einer Diffusions-Absorptions-
Wärmepumpe (DAWP) und einem Gas-Brennwertkessel. Dieser neuartige
Wärmeerzeuger soll im Rahmen dieser Diplomarbeit mit folgenden
Wärmeerzeugern verglichen werden:
Page 14
3 UNTERSUCHTE W Ä R M E E R Z E U G E R 14
3 Untersuchte Wärmeerzeuger
Im Folgenden sollen die untersuchten Wärmeerzeuger - vor allem natürlich
die gasbetriebene Wärmepumpe Loganova GWP - beschrieben werden. Die
Beschreibungen beschränken sich auf die Punkte, die für diese Diplomarbeit
relevant sind.
3.1 Gasbetriebene Wärmepumpe Loganova GWP 102
Abbildung 3.1-A: Gasbetriebenen Wärmepumpe Loganova GWP 102 (Buderus)
Page 18
3 UNTERSUCHTE W Ä R M E E R Z E U G E R 18
Die Entwicklung der Prinzips der DAWP geht auf den schweizer Ingenieur Dr.
Hans Stierling zurück. Die Technologie des thermodynamischen Prozesses ist
seit Jahrzehnten bekannt und wurde bereits millionenfach in Kühlschränken
(gasbetriebene Camping- / Hotelkühlschränke) eingesetzt. Im Jahre 1996 hat
die Buderus Heiztechnik GmbH das Patent der DAWP erworben und seitdem
kontinuierlich weiterentwickelt.
3.1.2 Gas-Brennwertgerät
Zur Deckung der Spitzenlast ist in der gasbetriebenen Wärmepumpe
Loganova GWP ein Gas-Brennwertgerät integriert, das auf der Technik des
Logamax plus der Buderus Heiztechnik GmbH beruht. Das Gerät schaltet sich
bei hoher Heizungsanforderung bzw. bei Brauchwasseranforderung dazu. Die
Warmwasserbereitung übernimmt der Gas-Brennwertkessel monovalent. Die
DAWP verfügt nur über eine Heizleistung von 3,6 kW, womit sich nur ein
ungenügender Komfort für die Warmwasserbereitung realisieren lässt.
Außerdem hat sich gezeigt hat, dass die Leistungsziffer der DAWP dabei
relativ schlecht wird. Daraus ergibt sich jedoch auch ein Vorteil: Während der
Warmwasserbereitung muss der Heizungsbetrieb nicht vollständig
unterbrochen werden, er kann parallel zur Warmwasserbereitung von der
DAWP weitergeführt werden. Es ist somit mit geringen bis gar keinen
Komforteinbußen zu rechnen.
Ein ausführliche Beschreibung der Funktionsweise des Gas-Brennwertgerätes
findet man in Kapitel 3.3.
Page 19
3 UNTERSUCHTE W Ä R M E E R Z E U G E R 19
3.1.3 Kombigerät Loganova GWP
Die nachfolgenden Ausführungen beruhen auf Angaben der Buderus
Heiztechnik GmbH.
3.1.3.1 Aufbau und Funktionsweise
Die gasbetriebene Wärmepumpe Loganova GWP wird in zwei Gerätegrößen
lieferbar sein: Mit einer maximalen Heizleistung von 11 und 19 kW. Die DAWP
besitzt in beiden Fällen eine Heizleistung von 3,6 kW. Die DAWP und der
Gas-Brennwertkessel sind hydraulisch parallel geschalten. Sowohl die DAWP
als auch der Gas-Brennwertkessel besitzen einen eigenen Brenner mit
Glühzünder und Flammenüberwachung, eine eigene leistungsabhängig
geregelte Umwälzpumpe, die gegeneinander durch Rückschlagklappen
hydraulisch abgesichert sind, und einen eigenen Kondensatablauf. Da die
DAWP zur Aufrechterhaltung des Kreisprozesses eine konstante
Wärmezufuhr benötigt, ist der Brenner der DAWP einstufig. Hingegen kann
der Brenner des Gas-Brennwertgerätes bis auf 48% in der Geräteausführung
mit 11 kW bzw. bis auf 50% in der Ausführung mit 19 kW modulieren. Die
Verbrennungsluft gelangt über den Ringspalt im konzentrischen Luft-Abgas-System in das Gerät. In der Zufuhr des zündfähigen Brennstoff-Luftgemisches
vor den beiden Brennstäben ist jeweils eine Rückschlagklappe angebracht,
um ein gegenseitiges Beeinflussen der beiden Brenner zu verhindern. Das
Abgas wird über je einen Kondensat-Wärmetauscher geleitet, in dem die
latente Wärme des Abgases dem Heizungsrücklauf zugeführt wird
(Brennwertnutzung). In der Regel wird das Gerät raumluftunabhängig
betrieben. Dann wird die Verbrennungsluft über den Ringspalt des
konzentrischen Luft-Abgas-Systems angesaugt, während das Abgas im
innenliegenden Rohr strömt. Das restliche Gehäuse ist nahezu luftdicht
ausgeführt.
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3 UNTERSUCHTE W Ä R M E E R Z E U G E R 22
3.1.3.2 Planung
Die Loganova GWP wurde für den Einsatz im Ein- und Zweifamilienhaus
konzipiert. Hydraulisch eingebunden in das Heizsystem wird sie prinzipiell
genauso wie ein herkömmlicher Gas-Brennwertkessel:
Abbildung 3.1-F: Hydraulikschema mit zwei Heizkreisen (Buderus)
Page 27
3 UNTERSUCHTE W Ä R M E E R Z E U G E R 27
3.1.3.3 Feldtest
In der Praxis erprobt wird die gasbetriebene Wärmepumpe Loganova GWP
102 seit August 1999 mit 85 Geräten in einem zweijährigen Feldversuch in
Deutschland und den Niederlanden. Bei den Testaktivitäten arbeitet die
Buderus Heiztechnik GmbH mit der Ruhrgas AG als deutscher und Gasunie
als niederländischer Koordinator sowie zahlreichen weiteren regionalen
Gasversorgungsunternehmen zusammen.
Abbildung 3.1-J: Aufteilung der deutschen Feldtestanlagen nach Dämmstandards
(nach Angaben von Buderus)
Die obige Abbildung zeigt, dass die Loganova GWP sowohl in Ultra-Niedrigenergiehäusern mit einer Heizlast von weniger als 5 kW als auch in
Altbauten mit einer Heizlast von über 15 kW getestet wurde. Das komplette
Spektrum im Ein- und Zweifamilienhaussektor wurde damit abgedeckt. Auch
in bezug auf die Auslegungstemperatur sind alle Kombinationen von 40 °C bis
Page 29
3 UNTERSUCHT E W Ä R M E E R Z E U G E R 29
3.2 Öl-Niedertemperatur-Heizkessel
Abbildung 3.2-A: Öl-Niedertemperatur-Heizkessel Logano G115 (Buderus)
Buderus bietet im Kleinkesselbereich zwei Kesseltypen an: Den Gusskessel
Logano G 115, der das gehobene Preissegment abdeckt, und den Stahlkessel
Logano S115 als preisgünstige Alternative. Die nachfolgenden Ausführungen
beziehen sich auf ersteren.
Page 30
3 UNTERSUCHT E W Ä R M E E R Z E U G E R 30
3.2.1 Aufbau und Funktionsweise
Der Kesselblock des Logano G115 besteht aus dem speziell von Buderus
entwickeltem Grauguss G180 M. Es weist besonders gute Eigenschaften bei
der Herstellung auf und ist unempfindlich gegen aggressives Schwitzwasser,
das sich in bestimmten Betriebsfällen bei Niedertemperatur-Heizkesseln
bilden kann. Es sind vier verschiedene Kesselgrößen mit einer Nennleistung
von 17, 21, 28 und 34 kW erhältlich.
Es stehen drei verschiedene Brenner zur Auswahl: Der Gelb- bzw.
Transparentbrenner Logatop TE, der Blaubrenner BE und als High-End-
Produkt der Rezirkulations- bzw. Blaubrenner OE. Alle drei Brenner erreichen
in etwa denselben feuerungstechnischen Wirkungsgrad. Unterschiedlich
hingegen sind die Schadstoffemissionen. Heutzutage werden nur noch sehr
selten Gelbbrenner eingesetzt, da die Emissionswerte sehr hoch sind.
Blaubrenner sind Stand der Technik. Der BE-Brenner weist geringfügig
schlechtere Werte als der OE-Brenner auf, ist allerdings in der Anschaffung
wesentlich günstiger, weshalb er am häufigsten verkauft wird. Im
Nachfolgenden wird daher auf diesen Brennertyp eingegangen.
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3 UNTERSUCHT E W Ä R M E E R Z E U G E R 32
Blaubrenner haben einen etwas erhöhten Gebläseenergieverbrauch und
höhere Schallemissionen, so dass ein Abgasschalldämpfer zu empfehlen ist.
Diese beiden Nachteile werden aber durch die Vorteile wieder aufgewogen:
Der Luftüberschuss kann minimiert werden, dadurch wird der
feuerungstechnische Wirkungsgrad verbessert. Die Stickoxid- (NO X ) und
Kohlenmonoxidemissionen (CO) sind äußerst gering. Beim Brenner mit 17 kW
entstehen beispielsweise nur 95 mg/kWh Stickoxide und 15 mg/kWh
Kohlenmonoxide (Angaben von Buderus). Dies wirkt sich positiv auf die
Umweltfreundlichkeit aus.
3.2.2 Planung
Öl-Niedertemperatur-Heizkessel sind im Wesentlichen für alle
Anwendungsfälle im Einfamilienhaus geeignet. Es können sowohl Heizkörper
als auch Fußboden- oder Wandheizsysteme zum Einsatz kommen. Moderne
Niedertemperatur-Heizkessel können kontinuierlich mit Rücklauftemperaturen,
die unter dem Taupunkt der Abgase liegen, betrieben werden. Es kann zu
einer Kondensation des in den Abgasen enthaltenen Wasserdampfes
kommen. Die Nutzung der Kondensationswärme wie bei der Brennwerttechnik
ist allerdings nicht beabsichtigt.
Page 33
3 UNTERSUCHTE W Ä R M E E R Z E U G E R 33
3.3 Gas-Brennwertkessel
Im Unterschied zu Heizwertkesseln nutzen Brennwertkessel zusätzlich die im
Abgas enthaltene Kondensations- bzw. latente Wärme. Bei Erdgas beträgt der
Anteil an Kondensationswärme etwa 11% bezogen auf den Heizwert, bei
Heizöl nur etwa 6%. Bei Niedertemperatur-Heizkesseln, d. h.
Heizwertkesseln, bleibt dieser Wärmeinhalt ungenutzt. Da bei
Brennwertkesseln außerdem die Abgastemperatur niedriger als bei
Heizwertkesseln ist, kann zusätzlich die im Abgas enthaltene sensible Wärme
genutzt werden. Summa summarum lassen sich Norm-Nutzungsgrade bis
109% erreichen, während bei Niedertemperatur-Heizkesseln nur maximal
96% erreicht werden.
Entscheidenden Einfluss auf den Nutzungsgrad hat jedoch die Auslegung des
Heizsystems. Erst wenn die Rücklauftemperatur der Heizungsanlage den
Taupunkt des Abgases unterschreitet, fällt Kondensat an, und erst dann kann
der latente Wärmeinhalt des Abgases genutzt werden. Bei Erdgas liegt der
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3 UNTERSUCHTE W Ä R M E E R Z E U G E R 34
Taupunkt des Abgases etwa bei 57 °C, bei Heizöl etwa bei 48 °C. Je niedriger
also die Rücklauftemperatur, desto höher der Kesselwirkungsgrad.
Zusätzlich positiv auf den Nutzungsgrad wirkt sich eine modulierende
Betriebsweise des Gas-Gebläsebrenners aus. Im Teillastbereich ist die Fläche
des Abgaswärmetauschers im Verhältnis zum Abgasmassenstrom relativ
groß, so dass ein größerer Anteil an latenter und sensibler Wärme genutzt
werden kann. Wichtig dabei ist jedoch, dass dabei der
Verbrennungsluftüberschuss konstant gehalten wird, d. h. das
Brennergebläse muss ebenfalls modulieren. Geschieht dies nicht, sinkt
sowohl der Wirkungsgrad aufgrund des erhöhten Abgasmassenstroms (es
muss mehr Luft als Ballast miterwärmt werden) als auch aufgrund des
Absinkens des CO 2 -Gehalts sowie der relativen und absoluten Luftfeuchte,
weshalb der Taupunkt sinkt. Die heute auf dem Markt gängigen Geräte
erfüllen diese Anforderungen.
Im Einfamilienhausbereich haben sich in den vergangenen Jahren
wandhängende Gas-Brennwertkessel etabliert. Diese sind bis zu einem
Leistungsbereich von 60 kW erhältlich und können somit das komplette
Spektrum im Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhaussektor bedienen.
Von Buderus werden zwei Bautypen angeboten: Für das gehobene
Preissegment der Logamax plus GB 112 und der Logamax plus GB 122 als
preisgünstige Alternative. In dieser Diplomarbeit wird auf ersteren Typ
eingegangen.
3.3.1 Aufbau und Funktionsweise
Es sind Geräte mit 11 kW (Modulation bis 48%), 19 kW (bis 50%), 24 kW (bis
30%), 29 kW (bis 30%), 43 kW (bis 30%) und 60 kW Heizleistung (bis 39%)
lieferbar. Sie erreichen Norm-Nutzungsgrade bis 109%.
Page 36
3 UNTERSUCHTE W Ä R M E E R Z E U G E R 36
Feuchtegehalt im Abgas, wodurch eine maximale Brennwertnutzung
gewährleistet wird.
3.3.2 Planung
Wandhängende Gas-Brennwertgeräte eignen sich im wesentlichen für jeden
denkbaren Fall im Einfamilienhausbereich. Allerdings wirkt sich positiv auf den
erreichbaren Jahres-Nutzungsgrad aus, wenn die Rücklauftemperatur
möglichst gering ist. Zwar können bedenkenlos Heizkörper als Heizflächen
benutzt werden, jedoch sollte dabei darauf geachtet werden, dass diese auf
niedrige Systemtemperaturen ausgelegt werden. So sollte man von einer
"herkömmlichen" Auslegung von 70 °C Vor- und 55 °C Rücklauftemperatur
absehen und eher zu ein System mit beispielsweise 55 °C Vor- und 45 °C
Rücklauftemperatur tendieren. Die Heizkörper werden dann allerdings etwas
größer. Flächenheizsysteme wie z. B. Fußboden- oder Wandheizungen sind
besser für die Brennwerttechnik geeignet.
Es muss abgeklärt werden, ob das anfallende saure Kondensat direkt in das
Abwasserkanalsystem eingeleitet werden darf oder ob es zuvor neutralisiert
werden muss. Dies ist abhängig von den örtlichen Bestimmungen. Da auch
noch in der nachgeschalteten Abgasanlage Kondensat anfallen kann, muss
diese feuchteunempfindlich ausgeführt werden.
Bei Heizungsmodernisierungen im Altbaubereich wird in der Regel nur die
Heizzentrale erneuert, während das Leitungsnetz und die Heizflächen bleiben.
In den meisten Fällen findet man überdimensionierte Gussheizkörper und ein
70/55 oder sogar ein 90/70 °C System vor. Wie bereits erwähnt spielt die
Rücklauftemperatur für die Brennwertnutzung eine entscheidende Rolle.
Rücklauftemperaturen von 55 oder sogar 70 °C ergeben nur eine geringe
Brennwertnutzung. Es muss jedoch berücksichtigt werden, dass die besagten
Rücklauftemperaturen nur im Auslegungsfall - in München also nach DIN
Page 38
3 UNTERSUCHTE W Ä R M E E R Z E U G E R 38
3.4 Holzpellets-Kessel
3.4.1 Holzpellets
Holzpellets sind zylindrische Stäbchen aus gepresstem Holzabfall, d. h. sie
werden aus unbehandelten Spänen hergestellt. Holzeigene Bindestoffe
machen das Pellet formstabil und beständig. Bindemittel oder Zusatzstoffe
dürfen bei der Herstellung nicht zugegeben werden. Ausgeschlossen sind
ebenfalls Hölzer, die mit Fremdstoffen belastet sind. Seit 1996 sind sie in
Deutschland als Brennstoff in Kleinfeuerungsanlagen zugelassen. Holzpellets
sind nach DIN 51731 "Prüfung fester Brennstoffe - Presslinge aus
naturbelassenem Holz - Anforderungen und Prüfung" genormt. Dichte,
Heizwert, Aschegehalt und Größe sind in dieser Norm festgelegt. Deshalb ist
die Verfeuerung vollautomatisch und bei geringsten Emissionen möglich.
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3 UNTERSUCHTE W Ä R M E E R Z E U G E R 40
Einfamilienhäuser bei einem Jahresbedarf von rund vier Tonnen Holzpellets
beheizt werden.
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