Der Begriff „Zivilgesellschaft“ erfährt in den letzten Jahren eine vielfache und oft nicht eindeutige Verwendung, so zB. im Zusammenhang mit dem Transformationsprozeß in mittel- und osteuropäischen Staaten oder auch betreffend der Konsequenzen des Rückbaus des Sozialstaates in Österreich. Um mehr Klarheit über die Bedeutung des Begriffs zu bekommen ist die Feststellung und Analyse seiner Funktionen hilfreich. Diese sind jedoch nicht ausschließlich und untrennbar mit „Zivilgesellschaft“ verschmolzen, sondern oftmals auch Gegenstand von Demokratietheorien, aktuellen wie historischen. Die vorliegende Arbeit dient dem Zweck, zivilgesellschaftliche Funktionen in Demokratietheorien zu finden, sie zu analysieren und abschließend ihre Wichtigkeit im Demokratisierungsprozeß nachzuweisen. Den Untersuchungsgegenstand bilden dabei sieben Demokratietheorien, die seit dem 17. Jhdt. formuliert wurden, wobei der Schwerpunkt auf der partizipatorischen Demokratietheorie liegt. Trotzdem die Theorien in der Regel normativ sind ist praktische Relevanz gegeben, weil deren wesentliche Forderungen an „Zivilgesellschaft“ im Laufe der Jahrhunderte von dieser eingelöst wurden und werden. Zur Erfüllung der Aufgabenstellung wurde methodisch mittels Literaturrecherche und –analyse vorgegangen. Bei der verwendeten Literatur wurde in den Schwerpunktbereichen mit Primär- ansonsten mit Sekundärliteratur und Fachlexika gearbeitet.
Die zentrale Fragestellung lautet:
Welche Funktionen von Zivilgesellschaft werden von welchen Demokratietheorien gefordert/beschrieben ?
Die zu prüfende Hypothese lautet:
Wenn die partizipatorische Demokratietheorie mehr zivilgesellschaftliche Funktionen als alle anderen Demokratietheorien umfaßt, dann hat sie das höchste Demokratisierungspotential.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsdefinitionen
- Demokratie
- Zivilgesellschaft
- Zivilgesellschaftlich relevante Demokratietheorien
- Klassische Demokratietheorien
- Charles de Montesquieu
- John Locke
- Alexis de Tocqueville
- Jean Jacques Rousseau
- Karl Marx
- Moderne Demokratietheorien
- Pluralistische Demokratietheorie
- Partizipatorische Demokratietheorie
- Allgemeine Charakteristika
- Benjamin Barber
- Jürgen Habermas
- Klassische Demokratietheorien
- Systematisierung zivilgesellschaftlicher Funktionen
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit setzt sich zum Ziel, zivilgesellschaftliche Funktionen in Demokratietheorien zu identifizieren, zu analysieren und ihre Bedeutung im Demokratisierungsprozess aufzuzeigen. Dabei werden sieben Demokratietheorien aus dem 17. Jahrhundert untersucht, mit einem Schwerpunkt auf der partizipatorischen Demokratietheorie. Trotz des normativen Charakters der Theorien ist ihre praktische Relevanz gegeben, da ihre zentralen Forderungen an die Zivilgesellschaft im Laufe der Zeit erfüllt wurden und werden.
- Die Bedeutung von Zivilgesellschaft in verschiedenen Demokratietheorien
- Die Analyse zivilgesellschaftlicher Funktionen im Kontext von Demokratietheorien
- Die Rolle der Zivilgesellschaft im Demokratisierungsprozess
- Der Vergleich verschiedener Demokratietheorien hinsichtlich ihres Potenzials zur Förderung von Zivilgesellschaft
- Die praktische Relevanz der untersuchten Theorien in der heutigen Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
Die Einleitung stellt die Relevanz des Begriffs „Zivilgesellschaft“ im Kontext aktueller gesellschaftlicher und politischer Entwicklungen heraus. Sie erläutert die Zielsetzung der Arbeit und die methodischen Vorgehensweisen.
- Kapitel 2: Begriffsdefinitionen
Dieses Kapitel analysiert die Bedeutung von „Demokratie“ und „Zivilgesellschaft“. Es beleuchtet die Schwierigkeiten bei der Definition dieser Begriffe aufgrund ihrer unterschiedlichen empirischen Ausformungen und stellt typische Elemente dieser beiden Konzepte dar.
- Kapitel 3: Zivilgesellschaftlich relevante Demokratietheorien
Dieses Kapitel untersucht verschiedene Demokratietheorien aus klassischer und moderner Sicht, um deren Bezug zur Zivilgesellschaft zu analysieren. Es beleuchtet die Ansätze von Montesquieu, Locke, Tocqueville, Rousseau, Marx, sowie die pluralistische und partizipatorische Demokratietheorie.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die zentrale Rolle der Zivilgesellschaft in verschiedenen Demokratietheorien. Sie untersucht klassische und moderne Demokratietheorien, um die Bedeutung von Zivilgesellschaft im Demokratisierungsprozess aufzuzeigen. Die Arbeit befasst sich mit Begriffen wie Demokratie, Zivilgesellschaft, partizipatorische Demokratie, Pluralismus, Freiheit, Gleichheit, und die Funktionen der Zivilgesellschaft in verschiedenen politischen Systemen.
- Citation du texte
- Erich Gamsjäger (Auteur), 2001, Zivilgesellschaft und Demokratietheorie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185913