Dieser Aufsatz diskutiert unterschiedliche wissenschaftliche Positionen zum Thema vom bilingualen Erstsprachenerwerb während des kindlichen Erstsprachenerwerbes des Deutschen, Englischen, Französischen und Italienischen.
Inhaltsverzeichnis
- V. Volterra & T. Taeschner (1978): The acquisition and development of language by bilingual children
- P. Muysken (1989): Code-Switching and Grammatical Theory
- J. M. Meisel (1989): Early Differentiation of Languages in Bilingual Children
- Köppe & Meisel (1995): Code-Switching in Bilingual First Language Acquisition
- J. Paradis & F. Genesee (1996): Syntactic Acquisition In Bilingual Children: Autonomous or Interdependent ?
- M. Deuchar & S. Quay (1998): One vs. two systems in early bilingual syntax: Two versions of the question
- I. Gawlitzik-Maiwald & T. Tracy (1996): Bilingual Bootstrapping
- E. Lanza (1993): Language Mixing and Language Dominance in Bilingual First Language Acquisition
- S. Döpke (1998): Competing language structures: The acquisition of verb placement by bilingual German-English children
- N. Müller (1993): Transfer in bilingual first language acquisition
- F. Grosjean (1999): The bilingual's language modes
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit dem bilingualen Erstsprachenerwerb von Kindern, insbesondere im Hinblick auf die Entwicklungsstufen und Strategien, die beim gleichzeitigen Erwerb zweier Erstsprachen in der frühen Kindheit zum Einsatz kommen. Die Autoren analysieren verschiedene Theorien und Modelle, die den Code-Switching-Prozess im bilingualen Kontext erklären sollen.
- Entwicklungsstufen des bilingualen Erstsprachenerwerbs
- Code-Switching und seine grammatischen Grundlagen
- Unterscheidung zwischen lexikalischen und syntaktischen Systemen
- Einfluss von Sprachdominanz und Transfer auf den Erwerbsprozess
- Die Rolle von Sprachmischung und Sprachwechsel im bilingualen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Das Kapitel von Volterra & Taeschner (1978) untersucht den bilingualen Erstsprachenerwerb von Kindern im Alter von 1 bis 4 Jahren. Die Autoren identifizieren drei Entwicklungsstufen: In der ersten Stufe verfügt das Kind über ein gemeinsames lexikalisches System für beide Sprachen. In der zweiten Stufe entwickelt das Kind zwei separate Lexika, wendet aber noch dieselben syntaktischen Regeln auf beide Sprachen an. In der dritten Stufe verfügt das Kind über zwei unabhängige linguistische Systeme, die sich sowohl in Bezug auf das Lexikon als auch auf die Syntax unterscheiden. Die Autoren stützen ihre Erkenntnisse auf eine Longitudinalstudie über den bilingualen Erstsprachenerwerb von Deutsch und Italienisch.
Muysken (1989) befasst sich mit dem Code-Switching und seiner Bedeutung für die grammatische Theorie. Er stellt die Frage, inwieweit Code-Switching als „Alternation“ oder „Insertion“ betrachtet werden kann und welche Faktoren die Wahl der Sprache im Code-Switching-Prozess beeinflussen. Muysken diskutiert verschiedene Modelle und Beschränkungen, die das Code-Switching innerhalb von Sätzen regulieren sollen.
Meisel (1989) untersucht die frühe Differenzierung von Sprachen bei bilingualen Kindern. Er analysiert die Entwicklung der Sprachfähigkeit in den ersten Lebensjahren und stellt fest, dass Kinder bereits in jungen Jahren in der Lage sind, die beiden Sprachen zu unterscheiden und zu verwenden. Meisel beleuchtet die Rolle von Input und Interaktion für den Erwerbsprozess.
Köppe & Meisel (1995) befassen sich mit dem Code-Switching im bilingualen Erstsprachenerwerb. Sie untersuchen die Frage, ob die syntaktische Entwicklung in beiden Sprachen autonom oder interdependent verläuft. Die Autoren analysieren verschiedene Studien und kommen zu dem Schluss, dass die syntaktische Entwicklung in beiden Sprachen eng miteinander verbunden ist.
Paradis & Genesee (1996) untersuchen die Frage, ob bei bilingualen Kindern ein oder zwei separate Sprachsysteme entstehen. Sie analysieren verschiedene Studien und kommen zu dem Schluss, dass die Entwicklung von zwei separaten Sprachsystemen wahrscheinlicher ist.
Deuchar & Quay (1998) untersuchen die Frage, ob die Syntax in beiden Sprachen unabhängig voneinander erworben wird. Sie analysieren verschiedene Studien und kommen zu dem Schluss, dass die Syntax in beiden Sprachen eng miteinander verbunden ist.
Gawlitzik-Maiwald & Tracy (1996) untersuchen das Konzept des „Bilingual Bootstrapping“. Sie argumentieren, dass Kinder die beiden Sprachen gegenseitig unterstützen können, um den Erwerbsprozess zu beschleunigen.
Lanza (1993) untersucht die Rolle von Sprachmischung und Sprachdominanz im bilingualen Erstsprachenerwerb. Er analysiert verschiedene Studien und kommt zu dem Schluss, dass Sprachmischung ein normaler Bestandteil des bilingualen Erwerbsprozesses ist.
Döpke (1998) untersucht den Erwerb der Verbplatzierung bei bilingualen Deutsch-Englisch-Kindern. Sie analysiert verschiedene Studien und kommt zu dem Schluss, dass die beiden Sprachen in der Entwicklung der Verbplatzierung miteinander interagieren.
Müller (1993) untersucht den Einfluss von Transfer auf den bilingualen Erstsprachenerwerb. Er analysiert verschiedene Studien und kommt zu dem Schluss, dass Transfer eine wichtige Rolle im Erwerbsprozess spielt.
Grosjean (1999) untersucht die verschiedenen Sprachmodi von bilingualen Personen. Er analysiert verschiedene Studien und kommt zu dem Schluss, dass bilinguale Personen je nach Situation unterschiedliche Sprachmodi verwenden.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den bilingualen Erstsprachenerwerb, Code-Switching, Sprachdominanz, Sprachmischung, Sprachtransfer, Entwicklungsstufen, syntaktische Entwicklung, lexikalische Entwicklung, Interdependenz, Autonomie, Bilingual Bootstrapping und Sprachmodi.
- Quote paper
- Magister Markus Mross (Author), 2002, Wissenschaftliche Positionen zum Thema vom bilingualen Erstsprachenerwerb während des kindlichen Erstsprachenerwerbes des Deutschen, Englischen, Französischen und Italienischen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185934