Die deutsche Wirtschaft ist geprägt von der Rezession vergangener Jahre, andauernder Konsumflaute sowie drastischen Umsatzeinbrüchen. Gleichzeitig vollzieht sich in der deutschen Gesellschaft ein grundlegender Strukturwandel: Wir Deutschen werden immer älter und vor allem weniger. Langfristig verlieren traditionelle Zielgruppenausrichtungen (insbesondere die Gruppe der 14 bis 49-Jährigen) an Bedeutung. Anstatt auf den gesellschaftlichen Wandel zu reagieren, neue Absatzmärkte zu erschließen und der anhaltenden wirtschaftlichen Flaute auf diese Weise zu begegnen, warten die meisten Unternehmen auf bessere Zeiten. Zwar ist im Jahr 2004 mit einem positiven Wirtschaftswachstum zu rechnen, die Einbußen der letzten Jahre können allerdings nicht wettgemacht werden. Für einen nachhaltigen Aufschwung der Wirtschaftsleistung wären gesteigerte Konsumausgaben der Bevölkerung nötig, die jedoch bis heute ausbleiben. Die Angst um den Arbeitsplatz und steigende Preise blockieren private Investitionen. Slogans wie „Geiz ist geil“ oder „Kaufen! Marsch, marsch!“ spiegeln die momentane Situation treffend wieder. Die Sparquote ist hoch – mit negativen Auswirkungen vor allem für Unternehmen mit werbeintensiven Produkten und damit für die gesamte Werbewirtschaft: Die Werbeetats bleiben auf niedrigem Niveau.
Die meisten Unternehmen könnten ihren Absatzerfolg sowohl kurz-, als auch langfristig erhöhen, indem sie schon jetzt auf die gesellschaftlichen Änderungen reagieren und neue Märkte erschließen. Erst wenige Firmen berücksichtigen im Zielgruppen-Marketing bereits den demographischen Wandel. Die, die es dennoch wagen, setzen meist auf Seniorenmarketing und versuchen die so genannten „Best-Ager“, die Zielgruppe der über 50-Jährigen, für sich zu gewinnen. Schon heute zählt ein großer Teil der deutschen Bevölkerung zu dieser Zielgruppe. Für die gesamte Wirtschaft wird sie allerdings erst in den nächsten Jahren und Jahrzehnten entscheidend an Bedeutung gewinnen.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Demographischer Umbruch und Konsequenzen
- 2.1 Demographie: Begriff und Geschichte
- 2.2 Bevölkerungsentwicklung in Deutschland
- 2.2.1 Von der Pyramide zum Pilz
- 2.2.2 Migration
- 2.2.3 Deutschland bis zum Jahr 2050
- 2.3 Folgen des demographischen Wandels
- 2.4 Zukunftsfrage Zuwanderung
- 2.4.1 Problemlöser mit Hindernissen
- 2.4.2 Streitpunkt Zuwanderungsgesetz
- 2.4.3 Multikultur, Parallelgesellschaft und Integration
- 2.5 Demographie spricht für Zielgruppe Ausländer
- 3 Zielgruppe Ausländer: Markterfassung
- 3.1 Ethno-Marketing
- 3.1.1 Begriff und Abgrenzung
- 3.1.2 Ethno-Marketing in Deutschland
- 3.1.3 Interkulturelles Marketing in den USA
- 3.2 Ausländische Bevölkerung in Deutschland
- 3.2.1 Datenüberblick
- 3.2.2 Wohnbevölkerung
- 3.2.3 Schulbildung
- 3.2.4 Erwerbstätigkeit und Arbeitsmarkt
- 3.3 Ausländer und Religion
- 3.3.1 Islam: Glaube und Grundsätze
- 3.3.2 Muslime in Deutschland: Anschauung und Situation
- 3.4 Die größte ausländische Gruppe: Deutsch-Türken
- 3.4.1 Traditionelle Familienkultur
- 3.4.2 Generationen- und Wertewandel
- 3.4.3 Zentrale Segmentierung: Lab One-Studie
- 3.4.4 Sprachkompetenz und Integrationstypen: BPA-Studie
- 3.4.5 Finanzielles Potenzial: Einkommen und Konsum
- 3.5 Spätaussiedler/Russlanddeutsche
- 3.1 Ethno-Marketing
- 4 Deutsch-Türken und Medien
- 4.1 Mediale Parallelwelt
- 4.2 Bemühungen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten
- 4.3 Mediennutzung der Deutsch-Türken
- 4.3.1 Hörfunk
- 4.3.2 Zeitungen
- 4.3.3 Internet
- 4.3.4 Fernsehen – Data 4U vs. BPA-Studie
- 5 Fernsehwerbung für Deutsch-Türken
- 5.1 Grundsätze erfolgreicher Werbung für Deutsch-Türken
- 5.1.1 Werbekonsum und Sprachauswahl
- 5.1.2 Erfolg durch Respekt und Glaubwürdigkeit
- 5.1.3 Zielgruppenspezifische Gestaltung
- 5.2 Werbezeitenvermarkter ARBOmedia
- 5.3 Agenturen
- 5.1 Grundsätze erfolgreicher Werbung für Deutsch-Türken
- 6 Fazit
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Analyse von Ausländern, insbesondere Deutsch-Türken, als Werbezielgruppe. Sie untersucht die demographische Entwicklung in Deutschland und die wachsende Bedeutung von Ausländern als Konsumenten. Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen und Chancen des Ethno-Marketings und zeigt am Beispiel von Fernsehwerbung auf, wie ausländische Konsumenten in Deutschland angesprochen werden können.
- Demographische Entwicklung in Deutschland und die Bedeutung von Ausländern als Werbezielgruppe
- Ethno-Marketing und seine Anwendung in Deutschland
- Die Besonderheiten der Deutsch-türkischen Zielgruppe
- Mediennutzung und Werbepräferenzen von Deutsch-Türken
- Grundsätze erfolgreicher Fernsehwerbung für Deutsch-Türken
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Diplomarbeit ein und erläutert die Relevanz der Analyse von Ausländern als Werbezielgruppe. Kapitel 2 beleuchtet den demographischen Wandel in Deutschland und die Folgen der Zuwanderung. Es werden die Herausforderungen und Chancen der Integration von Ausländern in die deutsche Gesellschaft diskutiert. Kapitel 3 befasst sich mit der Markterfassung der Zielgruppe Ausländer. Es werden verschiedene Aspekte des Ethno-Marketings beleuchtet, darunter die Bedeutung von Kultur und Sprache für die Gestaltung von Werbekampagnen. Kapitel 4 analysiert die Mediennutzung von Deutsch-Türken und die Rolle der Medien in der Integration. Es werden die Besonderheiten der medialen Parallelwelt und die Bemühungen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten um die Integration von Ausländern in die deutsche Medienlandschaft untersucht. Kapitel 5 widmet sich der Fernsehwerbung für Deutsch-Türken. Es werden die Grundsätze erfolgreicher Werbung für diese Zielgruppe erläutert und Beispiele für erfolgreiche Werbekampagnen vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Ausländer, Werbezielgruppe, Demographie, Ethno-Marketing, Deutsch-Türken, Fernsehwerbung, Integration, Mediennutzung, Kultur, Sprache, Konsumverhalten.
- Quote paper
- Ingo Paulus (Author), 2004, Ausländer als Werbezielgruppe - Betrachtung unter demographischen Gesichtspunkten, Markterfassung sowie Darstellung am Beispiel von Fernsehwerbung für Deutsch-Türken, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185982