Das Entstehen von freien Marktpreisen setzt das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage voraus, dabei wird der Einzelne nach Adam Smith ....von einer unsichtbaren Hand geleitet, um einen Zweck zu fördern, den er in keiner Weise beabsichtigt hat.1 Preise auf Märkten, besonders aber auf spekulativen Märkten, weisen eine Abhängigkeit zu Informationen auf. Indem Informationen die Preisbildung beeinflussen spiegeln sie sich in Aktienkursen wider. Die Frage nach der Effizienz von Informationen führte in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts zur Theorie der effizienten Märkte (Efficient Market Hypothesis) auch als EMH bezeichnet, das zentrale Paradigma für die Theorie der Aktienmärkte. Die Theorie der effizienten Märkte beruht auf der Voraussetzung, dass Börsen von rational handelnden
Investoren im Sinne des „homo oeconomicus“ bestimmt werden. Etwas rigoroser wurde dieser Ansatz dann von Eugene Fama und seinen Mitarbeitern behandelt: Sie entwickelten ein informationstheoretisches Gebäude, das den Zufallscharakter von Finanzmarktpreisen darauf zurückführt, dass neue Information von den Marktteilnehmern sofort verarbeitet wird und sich entsprechend rasch in den Preisen niederschlägt. Weil dadurch neue preisrelevante Information am Markt nur mehr zufällig auftreten kann - so lautet die sehr vereinfachte Argumentation -, verändern sich auch die Preise in mehr oder weniger zufälliger Manier.2 Erste Zweifel an dieser Theorie tauchten Mitte der siebziger Jahre auf, da verschiedene Effekte nachgewiesen werden konnten, die mit dem traditionellen Konzept nicht im Einklang stehen. Im Mittelpunkt der Betrachtung vorliegender Arbeit steht die Theorie der effizienten Märkte und die Hinterfragung des Konzeptes anhand einer Auswahl vorwiegend empirisch beobachtbarer Phänomene und Effekte, welche in der Finanzliteratur auch als Anomalien und empirische Einwände bezeichnet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Random Walk-Hypothese
- Die Theorie der effizienten Märkte (Efficient Market Hypothesis)
- Schwache Informationseffizienz
- Halbstrenge Informationseffizienz
- Strenge Informationseffizienz
- Anomalien auf Aktienmärkten und empirische Einwände
- Bubbles und Crashs
- Die „,Excess Volatility"-Debatte
- Mean Reversion
- Fallstudie Co-Movements: LTCM
- Saisonale Anomalien
- Month-of-the-Year (Januar Effekt)
- Day-of-the-Week Effekt
- Relative Aktienmarktineffizienzen
- Der Small Firm Effekt (Size Effekt)
- Die Price-Ratio Hypothese (Price/Earnings Effekt)
- Zusammenhang zwischen Small Firm Effekt und Price/Earnings Effekt
- Schlussbemerkung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Theorie der effizienten Märkte (Efficient Market Hypothesis, EMH) und untersucht, inwieweit diese Theorie durch empirische Beobachtungen und Anomalien auf Aktienmärkten in Frage gestellt wird. Die Arbeit analysiert die Random Walk-Hypothese als Grundlage der EMH und beleuchtet verschiedene empirische Einwände, die gegen die Effizienz von Aktienmärkten sprechen.
- Die Random Walk-Hypothese und ihre Bedeutung für die Theorie der effizienten Märkte
- Die drei Formen der Informationseffizienz (schwache, halbstrenge, strenge)
- Empirische Anomalien auf Aktienmärkten, die die Effizienzhypothese in Frage stellen
- Die Rolle von Bubbles und Crashs in der Aktienmarktentwicklung
- Die Bedeutung von saisonalen Effekten und anderen Ineffizienzen für die Aktienmarktperformance
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Informationseffizienz auf Aktienmärkten ein und stellt die Relevanz der Theorie der effizienten Märkte (EMH) dar. Sie beleuchtet die historische Entwicklung der EMH und die zentralen Annahmen, die ihr zugrunde liegen.
Das zweite Kapitel widmet sich der Random Walk-Hypothese, die als Grundlage für die EMH gilt. Es wird die Brownsche Bewegung als Analogie für den Zufallsprozess auf Aktienmärkten erläutert und die wichtigsten Annahmen der Random Walk-Hypothese dargestellt. Die Beziehung zwischen der Random Walk-Hypothese und der Theorie der effizienten Märkte wird beleuchtet.
Das dritte Kapitel behandelt die Theorie der effizienten Märkte in ihren drei Formen: schwache, halbstrenge und strenge Informationseffizienz. Die einzelnen Formen werden definiert und ihre Implikationen für die Aktienmarktentwicklung erläutert. Es wird untersucht, welche Arten von Informationen in den verschiedenen Formen der EMH berücksichtigt werden.
Das vierte Kapitel befasst sich mit empirischen Anomalien auf Aktienmärkten, die die Effizienzhypothese in Frage stellen. Es werden verschiedene Phänomene wie Bubbles und Crashs, die „,Excess Volatility"-Debatte, Mean Reversion, saisonale Anomalien und relative Aktienmarktineffizienzen analysiert. Die empirischen Befunde werden im Kontext der EMH diskutiert und ihre Bedeutung für die Praxis der Aktienmarktforschung und -analyse bewertet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Informationseffizienz, die Random Walk-Hypothese, die Theorie der effizienten Märkte (EMH), Anomalien auf Aktienmärkten, Bubbles und Crashs, Excess Volatility, Mean Reversion, saisonale Anomalien, Small Firm Effekt, Price/Earnings Effekt, Aktienmarktineffizienzen.
- Citar trabajo
- Alexander Kampel MBA (Autor), 2004, Informationseffizienz auf Aktienmärkten, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185996