Kinder und Jugendliche, die unwillig sind in die Schule zu gehen und den
Unterricht einfach schwänzen - dieses Phänomen ist wohl so alt wie die Schule
selbst. Doch was sind die Hintergründe für solch ein Verhalten? Liegt es
wirklich daran, dass Schüler einfach nur keine Lust haben? Sind die Ursachen
in der Gestaltung des Unterrichts und damit in der Schule selbst zu suchen?
Oder bringen Schüler ihre Probleme womöglich von zu Hause mit in die
Schule? Und: Wie kann auf Ursachen angemessen eingegangen werden?
Muss Schule neu reformiert werden oder "reicht" die Installation von
Schulsozialarbeit aus? Dass dieser Bereich längst kein "Aschenputtel im
Schulalltag" mehr ist, wie Grossmann seinerzeit titelte, dürfte hinreichend
bekannt sein.
Initiiert durch Erfahrungen während eines halbjährigen Praktikum in einem
Kinder- und Jugendwohnheim, entwickelte sich bei mir ein Erkenntnisinteresse
hinsichtlich des Themas dieser Arbeit: "Schulverweigerung – Möglichkeiten und
Hintergründe pädagogischer Intervention als Schulsozialarbeiter". Inmitten
meiner Recherchen und Literatursammlung nahm ich eine Stelle als
Schulsozialarbeiter in einer Regionalen Schule an, so dass mir das folgende
Schreiben an meiner Diplomarbeit auf dem Hintergrund einer eigenen
selbständigen Tätigkeit in eben jenem Bereich noch einmal eine neue
Dimension eröffnete.
Neben grundlegenden gesellschaftlichen Betrachtungen im nachfolgenden
Kapitel werde ich mich in Kapitel drei und vier mit den beiden Systemen Schule
und Jugendhilfe (Schulsozialarbeit) auseinander setzen. Gerade weil
Schulsozialarbeit an der häufig zitierten Schnittstelle von Schule und
Jugendhilfe liegt, ist es notwendig, wichtige Grundlagen beider Professionen zu
kennen und über Arbeitsweisen, Rechtsfragen und Handlungsstrukturen
umfassend informiert zu sein. In Kapitel fünf wende ich mich dann dem
eigentlichen Thema der Schulverweigerung zu, kläre Begriffe und Häufigkeiten
ab, begebe mich auf eine Suche nach möglichen Ursachen und überprüfe
Entwicklungsrisiken und einen Zusammenhang mit delinquentem Verhalten.
Der sechste Abschnitt enthält dann Chancen und Möglichkeiten der Intervention. Darin eingebunden sind die Bestimmung der drei hauptsächlichen
Handlungsoptionen und deren Gefahren sowie eine ausführliche
Auseinandersetzung mit der Bedeutung kooperativer Beziehungen zwischen
Schule und Jugendhilfe. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Veränderte Lebensbedingungen für Jugendliche heute
- Bildung mehr als Schule
- Jugendliche in Bildungsprozessen
- Das System Schule
- Schulpflicht und Schulzwang
- "Wozu ist Schule da?"
- Exkurs: Noten abschaffen?
- Schule aus unterschiedlicher Perspektive
- Unterricht und Disziplinierungsproblematik
- Öffnung der Schule nach außen
- Schulsozialarbeit
- Zur Geschichte
- Definitionsansatz
- Rechtliche Einordnung
- Organisationsmodelle
- Qualitätsstandards und Qualitätssicherung
- Schulverweigerung
- Begrifflichkeiten, Phänomen
- Ausprägung im Grund- und Sekundarschulbereich
- Ursachensuche
- Innerhalb der Schule
- Umfeld und Rahmenbedingungen
- Ängste
- Lernmotivation: Lust auf Lernen
- Außerhalb der Schule
- In der Familie
- In der Peer-Group
- Innerhalb der Schule
- Zusammenhang zwischen Schulverweigerung und Delinquenz
- Entwicklungsrisiken von Schulverweigerung
- Chancen und Möglichkeiten der Intervention
- Handlungsoptionen
- Prävention
- Intervention
- Rehabilitation
- Kooperation von Schule und Schulsozialarbeit
- Voraussetzungen/Bedingungen
- "Voneinander-wissen"
- Kooperationsbereitschaft
- Kooperationsfördernde und -hemmende Faktoren
- Voraussetzungen/Bedingungen
- Möglichkeiten und Gefahren
- Handlungsoptionen
- Praxisbeispiele
- Pädagogische Konzeptionen
- Erfahrungen
- Projekte
- Alternative Schulformen/Schulstationen
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit dem Phänomen der Schulverweigerung und untersucht die Möglichkeiten und Hintergründe pädagogischer Intervention durch Schulsozialarbeiter. Die Arbeit analysiert die Ursachen für Schulverweigerung, die sich sowohl innerhalb als auch außerhalb der Schule befinden können, und beleuchtet die Rolle der Schulsozialarbeit bei der Prävention, Intervention und Rehabilitation von Schulverweigerern.
- Analyse der Ursachen für Schulverweigerung
- Bedeutung der Schulsozialarbeit bei der Intervention
- Kooperation zwischen Schule und Schulsozialarbeit
- Entwicklungsrisiken von Schulverweigerung
- Praxisbeispiele und alternative Schulformen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Schulverweigerung ein und erläutert die Relevanz des Themas im Kontext der heutigen Gesellschaft. Die Arbeit basiert auf den Erfahrungen des Autors während eines Praktikums in einem Kinder- und Jugendwohnheim und seiner Tätigkeit als Schulsozialarbeiter.
Kapitel zwei beleuchtet die veränderten Lebensbedingungen für Jugendliche in der heutigen Zeit und die Bedeutung von Bildung im Kontext dieser Veränderungen.
Kapitel drei analysiert das System Schule aus verschiedenen Perspektiven und beleuchtet die Herausforderungen, die sich aus der Schulpflicht, dem Unterricht und der Disziplinierungsproblematik ergeben.
Kapitel vier befasst sich mit der Schulsozialarbeit, ihrer Geschichte, Definition, rechtlichen Einordnung und den verschiedenen Organisationsmodellen.
Kapitel fünf widmet sich dem Phänomen der Schulverweigerung, klärt Begrifflichkeiten und Häufigkeiten ab und untersucht die Ursachen, Entwicklungsrisiken und den Zusammenhang mit delinquentem Verhalten.
Kapitel sechs beleuchtet die Chancen und Möglichkeiten der Intervention durch Schulsozialarbeit, die drei Handlungsoptionen Prävention, Intervention und Rehabilitation sowie die Bedeutung der Kooperation zwischen Schule und Jugendhilfe.
Kapitel sieben präsentiert Praxisbeispiele, pädagogische Konzeptionen, Erfahrungen, Projekte und alternative Schulformen, die in der Auseinandersetzung mit Schulverweigerung eine wichtige Rolle spielen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Schulverweigerung, pädagogische Intervention, Schulsozialarbeit, Kooperation, Prävention, Intervention, Rehabilitation, Ursachen, Entwicklungsrisiken, alternative Schulformen, Jugendhilfe, Schule, Bildung, Lebensbedingungen, Unterricht, Disziplinierung, Rechtliche Einordnung, Organisationsmodelle, Qualitätsstandards, Begrifflichkeiten, Phänomen, Zusammenhang, Delinquenz, Chancen, Möglichkeiten, Praxisbeispiele, Konzeptionen, Erfahrungen, Projekte.
- Quote paper
- Tobias Engel (Author), 2004, Schulverweigerung - Möglichkeiten und Hintergründe pädagogischer Intervention als Schulsozialarbeiter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/186053