Soziale Zusammenhänge auf die rationalen Wahlentscheidungen der jeweils beteiligten Akteure zurückzuführen, bedeutet einen reizvollen Ansatz für jeden Sozialwissenschaftler ? verspricht dies doch, die inhärente Komplexität ihrer untersuchten Materie durch die vergleichsweise einfache Logik ökonomischer Abwägungsprozesse ersetzen zu können. Eine Welt, in der jeder soziale Vorgang im Endeffekt auf das rationale Nutzenkalkül eines jeden Individuums reduziert werden kann, wird zweifelsohne greif- und erklärbarer. Ausgehend von der Kubakrise 1962 untersucht diese Arbeit die Rationalität getroffener Handlungsentscheidungen nach und analysiert die Bedingungen, die für ein überlegtes Vorgehen in der Politik vonnöten sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rational Choice Theorie als Analysemethode
- Zentrale Prämissen
- Methodologischer Individualismus
- Rationalität der Akteure
- Problembereiche der Rational Choice Theorie
- Problematische Definition von Rationalität
- Zentrale Prämissen
- Rationalitätsüberlegungen während der Kubakrise
- Spieltheorie als logische Analyse von Nutzenkalkulationen
- Die Kubakrise als Vier-Felder-Matrix
- Entscheidungsabläufe als Spielbaum
- Prämissen und Implikationen einer spieltheoretischen Betrachtung der Kubakrise
- Transparenz während der Kubakrise
- Zeit als Substitut fehlender Transparenz
- Ein Staat = ein Individuum?
- Individuelle Entscheidungskompetenz während der Kubakrise
- Der amerikanische Fall: ExCom als Entscheidungsträger
- Rationalität der Handlungsakteure während der Kubakrise
- Verhalten der Sowjetunion während der Kubakrise
- Amerikanisches Verhalten während der Kubakrise
- Spieltheorie als logische Analyse von Nutzenkalkulationen
- Zusammenfassung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Rational Choice Theorie und ihrer Anwendbarkeit auf die Kubakrise von 1962. Ziel ist es, die zentralen Prämissen der Theorie, insbesondere den methodologischen Individualismus und die Annahme rationaler Akteure, anhand dieses historischen Ereignisses zu überprüfen. Die Arbeit untersucht, ob die Theorie in der Lage ist, die Entscheidungen der beteiligten Akteure während der Kubakrise zu erklären und ob sie einen Erkenntnisgewinn für die Sozialwissenschaften allgemein bietet.
- Methodologischer Individualismus und seine Anwendbarkeit auf die Kubakrise
- Rationalität der Akteure und ihre Entscheidungsfindungsprozesse
- Die Rolle von Transparenz und Zeit in der spieltheoretischen Analyse der Kubakrise
- Die Grenzen der Rational Choice Theorie in der Analyse komplexer politischer Ereignisse
- Die Frage nach der Übertragbarkeit der Theorie auf andere Bereiche der Sozialwissenschaften
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Rational Choice Theorie und ihre Anwendung auf die Kubakrise ein. Sie stellt die zentralen Fragestellungen der Arbeit vor und skizziert den Aufbau der folgenden Kapitel.
Kapitel 2 präsentiert die zentralen Prämissen der Rational Choice Theorie, darunter den methodologischen Individualismus und die Annahme rationaler Akteure. Es werden die wichtigsten Elemente der Theorie erläutert und ihre Stärken und Schwächen diskutiert.
Kapitel 3 untersucht die Kubakrise anhand der Rational Choice Theorie. Es werden die Entscheidungen der beteiligten Akteure, insbesondere der USA und der Sowjetunion, im Kontext der Theorie analysiert. Dabei wird die Rolle von Transparenz und Zeit als entscheidende Einflussfaktoren auf rationale Wahlentscheidungen beleuchtet.
Kapitel 4 fasst die wesentlichen Befunde der Arbeit zusammen und diskutiert die Frage, ob die Rational Choice Theorie zu einem Erkenntnisgewinn der Vorgänge während der Kubakrise bzw. innerhalb der Sozialwissenschaften allgemein beitragen kann.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Rational Choice Theorie, die Kubakrise, methodologischer Individualismus, Rationalität, Spieltheorie, Transparenz, Zeit, Nutzenmaximierung, Entscheidungsprozesse, internationale Politik, Geschichte.
- Arbeit zitieren
- Denis Drechsler (Autor:in), 2003, Rational Choice Theorie und die Kubakrise 1962 - Einige Überlegungen zur Rationalität getroffener Handlungsentscheidungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/186066