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Seminararbeit, 2001
18 Seiten, Note: 3
Quast, Christina Ruhr Universität Bochum Hauptfach: Journalistik Fakultät für Ostasienwissenschaft Nebenfach: Politik Ostasiens 1. Semester Seminararbeit
Politik Tibets 1950 - 1999
1.Einleitung
dem 8. Jahrhundert zwischen den Königen beider Völkern. Eingemeißelt sind diese Worte in eine Säule vor dem Jokhang in Lhasa. Seit Mitte des 20. Jahrhundert sind sie nicht mehr gültig: Tibet wurde widerrechtlich besetzt und der Volksrepublik China einverleibt.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem seither bestehenden Tibetproblem, zeichnet ganz allgemein die Geschichte Tibets ab 1950 nach und geht besonders auf die Person des Dalai Lama mit seiner Politik und seinen Forderungen gegenüber China ein.
Aus diesem Grund verzichte ich hier weitgehend auf die Darstellung der chinesischen Seite, das Problem der Sinierung sowie genauere Ausführungen zum Leben und Wirken des 10. Panchen Lama. Auch die Zerstörung der tibetischen Kultur und die Beseitigung politischer Widerständler werden nur kurz angerissen, da diese Sachverhalte eigene (traurige) Kapitel füllen und den Rahmen der Arbeit sprengen würden. Das Kapitel „Siebziger Jahre“ ist im logischen Aufbau des Inhaltsverzeichnis nicht aufgeführt, da mir für diese Zeit keine relevanten Fakten zur Verfügung standen.
Die Wahl des Themas läßt sich mit persönlichen Interesse daran, Genaueres über die Situation in Tibet zu erfahren, begründen. Denn gerade in den vergangenen Jahren ist der Buddhismus nach Europa geschwappt und hat der Dalai Lama einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht, bedingt durch hochkarätig besetzte Kinofilme wie „Little Buddha“ und „Sieben Jahre in Tibet“.
Vermittelt wird ein Mythos um das „Dach der Welt“ als ein Land voller Spiritualität, buddhistischer Kultur, mystischer Bräuche und der atemberaubenden Landschaft des Himalaya. Nur selten richtet sich der Blick auf die tatsächliche Situation Tibets innerhalb der Volksrepublik China. Der möchte ich mich mit dieser Arbeit zumindest nähern.
dem Bodhisattva der Barmherzigkeit, angesehen. Verliehen wurde der Titel von den Mongolen und der 3. Dalai Lama trug ihn erstmals zu Lebzeiten. Seine vorherigen Inkarnationen erhielten den Titel erst posthum.
Der Dalai Lama ist gleichzeitig religiöses und politisches Oberhaupt der Tibeter. Auf Grund dessen kommt es kaum zu einer Trennung von Religion und Politik, auf die der Buddhismus großen Einfluß hat.
Der jetzige 14. Dalai Lama wurde 1935 in Amdo geboren und mit zwei Jahren als Reinkarnation (-> Glossar) erkannt. Als Kind kam er 1939 nach Lhasa und wurde ein Jahr später inthronisiert (-> Glossar). Bereits 1950, drei Jahre vor seiner Volljährigkeit, erhielt der Dalai Lama angesichts des chinesischen Angriffs die Vollmacht über seine weltlichen Ämter. 1989 bekam er den Friedensnobelpreis für seinen gewaltlosen Widerstand gegen die chinesische Herrschaft verliehen.
Zwischen 1912 und 1951 existierte das politische Tibet, daß heißt es stellte einen souveränen Staat mit eigenem Territorium und einer funktionierenden Regierung dar. Ebenso verfügte es über eine Flagge und Hymne.
1912 proklamierte (-> Glossar) der 13. Dalai Lama das unabhängige Tibet nachdem man die Mandschus zum Rückzug aus Lhasa gezwungen hatte und in China das Kaisertum durch die republikanische Revolution beendet wurde. Seitdem übte die chinesische Regierung weder Macht noch Einfluß in Tibet aus. Diese Unabhängigkeit wird von der chinesischen Regierung heute allerdings nicht anerkannt, vielmehr meldete China schon bald nach Ende des Kaisertums Souveränitätsansprüche über Tibet an, die es bis zum Einmarsch 1951 aufrecht erhielt 3 . Der Dalai Lama hingegen geht von einem Tibet als unabhängigen Staat mit eigener Verwaltung, eigenem Militär und einigen diplomatischen Beziehungen aus.
Die 1965 errichtete Autonome Region Tibet erstreckt sich über eine Fläche von 1,23 Millionen km 2 und umfaßt nur die zentraltibetischen Provinzen Ü und Tsang sowie einen Teil von Kham. Dieses Territorium entspricht etwa dem des politischen Tibets.
Als ethnographisches 4 Tibet ist das Gebiet zu definieren, in dem der tibetische Buddhismus verbreitet ist. Es stimmt jedoch weder mit den Grenzen von vor noch nach dem chinesischen Einmarsch überein 5 .
Flächenmäßig stellt die Autonome Region Tibet nur die Hälfte des ethnographischen Tibets dar. Denn als „ihr Land“ bezeichnen die Tibeter ein 2,25 Millionen km 2 großes Gebiet innerhalb Chinas, zu dem neben der Autonomen Region Tibet noch das übrige Kham und die Provinz Amdo gehören. Letztere Gebiete fielen schon vor 1951 lediglich in den religiösen Einflußbereich des Dalai Lama 6 aber nicht unter die Verwaltung in Lhasa und unterlagen später auch nicht dem 17-Punkte-Abkommen. Außerhalb Chinas zählen zum ethnographischen Tibet noch Ladakh, Baltistan sowie die von Tibetern und Exiltibetern besiedelten Gebiete in Indien, Bhutan und Nepal 7 .
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