Gegenstand dieser Arbeit ist die Analyse von Investitionsmöglichkeiten im europä-ischen Aktienmarkt. Methodische Grundlage bilden die taktische Sektorallokation sowie ein statistischer Effizienztest. Die Arbeit schließt an die von Grinold (1992) durchgeführte Analyse für den U.S.-Aktienmarkt an. In der vorliegenden Arbeit wird, wie auch bei Grinold (1992), auf den von Gibbons/Ross/Shanken (1989) entwickelten Cross Sectional Regression Test (CSRT) zurückgegriffen, um die ex ante Effizienz eines gegebenen Portfolios zu bestimmen. Als Literaturquellen für die Problematik der Benchmarkineffizienz dienen unter anderen die im Rahmen von CAPM-Tests entwickelten Ausführungen von Black (1972), Black/Jensen/Scholes (1972), Fama/MacBeth (1973), Roll (1977) und Shanken (1987).
In den empirischen Analysen wird ein zweistufiger Ansatz des Portfoliomanagements dargestellt, welcher ein klassisches Konzept aus der Portfoliomanagement-Praxis mit theoretischen Überlegungen verknüpft, um die Chance eines Portfoliomanagers zur Erzielung einer Überrendite zu erhöhen. Im ersten Schritt wird ein optimales Portfolio hergeleitet, welches durch das Verfahren der aktiven taktischen Sektorallokation mit unterschiedlichen Prognosestrategien erreicht werden kann. Der zweite Schritt besteht in der Analyse der verwendeten Benchmark. Mit Hilfe eines multivariaten Statistiktests wird die Mittelwert-Varianz-Effizienz ausgewählter europäischer Indizes überprüft. Falls die Analyse die verwendete Benchmark als ineffizient im Sinne des Mittelwert-Varianz-Prinzips identifiziert, besteht für den Portfoliomanager durch diese Kenntnis eine zusätzliche positive Wahrscheinlichkeit hinsichtlich der Überperformance des eigenen Portfolios über die Benchmark.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Theoretische Grundlagen
- Portfoliotheorie
- Kapitalmarkttheorie
- Performance-Messung
- Renditekonzeptionen
- Das Jensen-Alpha
- Das Treynor-Maß
- Sharpe-Ratio
- Information-Ratio
- Modelltests hinsichtlich Mittelwert-Varianz-Effizienz
- Portfoliomanagement
- Passive und aktive Portfoliomanagement-Strategien
- Asset-Allokation
- Taktische Sektorallokation
- Die Theorie der Benchmarkineffizienz
- Sind Benchmarkportfolios effizient?
- Empirische Fallstudie
- Datengrundlage und Vorgehen
- Optimierung mit vollständiger Information
- Optimierung mit Barra Risikoprognosen
- Keine Renditeprognosen (MVP)
- Historische Sektorscores als Renditeprognosen
- Tatsächliche Sektorscores als Renditeprognosen
- Interpretation der Ergebnisse
- Fazit und Ausblick
- Anhang
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Analyse von Investmentchancen im europäischen Aktienmarkt. Ziel ist es, die Kombination von Benchmarkineffizienz und taktischer Sektorallokation empirisch zu untersuchen und deren Potenzial für die Performance-Steigerung von Portfolios zu bewerten. Die Arbeit analysiert die Effizienz von Benchmarkportfolios und untersucht, ob sich durch eine taktische Sektorallokation, die auf Benchmarkineffizienzen aufbaut, eine Outperformance erzielen lässt.
- Benchmarkineffizienz
- Taktische Sektorallokation
- Performance-Messung
- Empirische Analyse von Investmentchancen
- Portfoliooptimierung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit stellt die Problemstellung dar und erläutert die Relevanz der Thematik. Es wird die Frage aufgeworfen, ob sich durch die Kombination von Benchmarkineffizienz und taktischer Sektorallokation eine Outperformance erzielen lässt. Das zweite Kapitel behandelt die theoretischen Grundlagen, die für die Analyse von Investmentchancen im europäischen Aktienmarkt relevant sind. Es werden die Portfoliotheorie, die Kapitalmarkttheorie und verschiedene Performance-Messgrößen vorgestellt. Darüber hinaus werden Modelltests hinsichtlich Mittelwert-Varianz-Effizienz diskutiert. Das dritte Kapitel befasst sich mit dem Portfoliomanagement und stellt verschiedene Strategien vor, darunter passive und aktive Portfoliomanagement-Strategien, Asset-Allokation und taktische Sektorallokation. Die Theorie der Benchmarkineffizienz wird erläutert und die Frage nach der Effizienz von Benchmarkportfolios wird diskutiert. Das vierte Kapitel präsentiert eine empirische Fallstudie, in der die Kombination von Benchmarkineffizienz und taktischer Sektorallokation anhand von realen Daten untersucht wird. Es werden verschiedene Szenarien betrachtet, die sich in der Art der verwendeten Daten und der Optimierungsmethode unterscheiden. Die Ergebnisse der Fallstudie werden im fünften Kapitel interpretiert und diskutiert. Das sechste Kapitel fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschungsarbeiten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Benchmarkineffizienz, taktische Sektorallokation, Portfoliooptimierung, Performance-Messung, europäischer Aktienmarkt, empirische Analyse, Investmentchancen, Asset-Allokation, Kapitalmarkttheorie, Portfoliotheorie.
- Quote paper
- Dunja Nawrath (Author), 2004, Analyse von Investmentchancen im europäischen Aktienmarkt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/186446