Im Tourismus kommt dem Sicherheitsaspekt eine zentrale Bedeutung zu. In Anbetracht der Zunahme von terroristischen Anschlägen, Naturkatastrophen, kriegerischen Auseinandersetzungen und gesundheitlichen Risiken gewinnt diese Thematik auch für den Tourismus eine immer stärkere Bedeutung.
Die vorliegende Arbeit befasst sich vor diesem Hintergrund mit dem Einfluss der Risikowahrnehmung und -akzeptanz seitens der Reisenden auf den Reiseentscheidungsprozess bei Auslandsreisen. Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen Kunden von Reiseveranstalter. Mittels einer quantitativen Befragung wird analysiert, wie die individuelle Risikowahrnehmung und -akzeptanz auf das Reiseverhalten wirken. Untersucht werden sollen dementsprechend die verschiedenen Einflussgrößen der Wahrnehmung und Akzeptanz von Risiko, die Einschätzung des internationalen Tourismus vor allem hinsichtlich exemplarisch ausgewählter Risikoarten unserer Zeit, die Bedeutung von Sicherheit im Zielgebiet sowie die Haltung gegenüber und Akzeptanz von Sicherheitsvorkehrungen.
Anhand dieser Untersuchung konnten signifikante Unterschiede im Reiseverhalten zwischen riskoaversen und risikoaffinen Reisenden identifiziert werden. Zudem waren Differenzen bei der Beurteilung von Konsequenzen negativer Ereignisse sowie bezüglich der Wahrnehmung des internationalen Tourismus festzustellen.
Die gewonnenen Resultate der geleisteten empirischen Untersuchung offerieren ferner die Möglichkeit zur Gestaltung zielgruppenorientierter Reiseangebote für Anbieter.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Ausgangslage - Bedeutung von Schutz und Sicherheit im Tourismus
- 1.2 Zielsetzung
- 1.3 Argumentationsgang
- 2 Begrifflichkeiten und terminologische Abgrenzungen
- 2.1 Risiko
- 2.2 Interdisziplinäre Sichtweise
- 2.2.1 Psychologische Sichtweise
- 2.2.2 Entscheidungstheoretische Sichtweise
- 2.3 Abgrenzung des Begriffes Risiko
- 2.3.1 Risiko vs. Unsicherheit
- 2.3.2 Risiko vs. Gefahr
- 2.4 Subjektive vs. objektive Wahrscheinlichkeit
- 2.5 Risikoarten
- 2.5.1 Relevante Risiken der Untersuchung
- 3 Risikowahrnehmung
- 3.1 Einflussfaktoren auf die Risikowahrnehmung
- 3.1.1 Quantitative Risikofaktoren
- 3.1.2 Qualitative Risikofaktoren
- 3.1.3 Sozio-demografische Faktoren
- 3.1.4 Psychografische Faktoren
- 3.1.4.1 (Internationale) Reiseerfahrung und Schadenserfahrung
- 3.1.4.2 Urlaubsmotive
- 3.1.4.2.1 Motivation zur Risikominimierung
- 3.1.4.3 Einstellungen und Präferenzen
- 3.1.4.4 Selbstkonzept bzw. Selbst-Image
- 3.1.4.4.1 Selbstkonzept im Tourismus
- 3.1.4.4.2 Bildung von Destinations-Images
- 3.1.4.4.3 Bewertung der Selbst-Image Product-Image Kongruenz
- 3.1.5 Soziale Faktoren
- 3.1.6 Soziokulturelle Faktoren
- 4 Risikoprozess
- 4.1 Individuelle Risikoakzeptanz
- 4.1.1 Verhalten zur Reduzierung der Risikowahrnehmung
- 5 (Reise-)Entscheidungsprozess
- 5.1 Arten von Kaufentscheidungsprozessen
- 5.1.1 Bedeutung für den Tourismus
- 5.2 Allgemeiner Kaufentscheidungsprozess
- 5.3 Einfluss von Risikowahrnehmung und -akzeptanz auf den Reiseentscheidungsprozess
- 6 Grundlagen der empirischen Untersuchung
- 6.1 Untersuchungsdesign
- 6.2 Ziel der empirischen Untersuchung
- 6.3 Statistische Grundlagen
- 6.3.1 Signifikanzniveau und Irrtumswahrscheinlichkeit
- 6.3.2 Häufigkeiten
- 6.3.3 Korrelation und Kreuztabelle
- 6.3.4 Varianzanalyse
- 6.3.5 Diskriminanzanalyse
- 6.3.6 Faktorenanalyse
- 7 Quantifizierung der Einflussfaktoren auf die Risikoakzeptanz
- 7.1 Indikator zur Bestimmung der einzelnen Gruppen
- 7.2 Überprüfung der Einflussfaktoren
- 8 Charakterisierung der Zielgruppen
- 8.1 Zielgruppen und Zielgruppengröße
- 8.1.1 Die risikoaversen Reisenden ~ 12 %
- 8.1.2 Die tendenziell (/ eher) risikoaversen Reisenden ~ 54 %
- 8.1.3 Die tendenziell (/ eher) risikofreudigen Reisenden ~ 28 %
- 8.1.4 Die risikofreudigen Reisenden ~ 6 %
- 8.2 Durchschnittswerte der empirischen Erhebung
- 8.3 Die risikoaversen Reisenden
- 8.3.1 Reiseerfahrung
- 8.3.2 Risikowahrnehmung
- 8.3.3 Selbst-Image
- 8.3.4 Einstellung zur Urlaubsvorbereitung
- 8.3.4.1 Informationsquellen
- 8.3.5 Reiseorganisation
- 8.3.6 Einstellung zu Sicherheit
- 8.3.7 Urlaubsmotive
- 8.3.8 Touristentypen
- 8.3.9 Zusammenfassende Betrachtung
- 8.4 Die tendenziell (eher) risikoaversen Reisenden
- 8.4.1 Reiseerfahrung
- 8.4.2 Risikowahrnehmung
- 8.4.3 Selbst-Image
- 8.4.4 Einstellung zur Urlaubsvorbereitung
- 8.4.4.1 Informationsquellen
- 8.4.5 Reiseorganisation
- 8.4.6 Einstellung zur Sicherheit
- 8.4.7 Urlaubsmotive
- 8.4.8 Touristentypen
- 8.4.9 Zusammenfassende Betrachtung
- 8.5 Die tendenziell (eher) risikofreudigen Reisenden
- 8.5.1 Reiseerfahrung
- 8.5.2 Risikowahrnehmung
- 8.5.3 Selbst-Image
- 8.5.4 Einstellung zu Urlaubsvorbereitung
- 8.5.4.1 Informationsquellen
- 8.5.5 Reiseorganisation
- 8.5.6 Einstellung zu Sicherheit
- 8.5.7 Urlaubsmotive
- 8.5.8 Touristentypen
- 8.5.9 Zusammenfassende Betrachtung
- 8.6 Die risikofreudigen Reisenden
- 8.6.1 Reiseerfahrung
- 8.6.2 Risikowahrnehmung
- 8.6.3 Selbst-Image
- 8.6.4 Einstellung zu Urlaubsvorbereitung
- 8.6.4.1 Informationsquellen
- 8.6.5 Reiseorganisation
- 8.6.6 Einstellung zu Sicherheit
- 8.6.7 Urlaubsmotive
- 8.6.8 Touristentypen
- 8.6.9 Zusammenfassende Betrachtung
- 9 Vergleich der Gruppen
- 9.1 Vergleich der Reiseerfahrung
- 9.1.1 Schadenserfahrung
- 9.2 Vergleich der Risikowahrnehmung
- 9.3 Vergleich des Selbst-Images
- 9.4 Vergleich der Einstellung zur Urlaubsvorbereitung
- 9.4.1 Die Urlaubsvorbereitung
- 9.4.2 Vergleich der Informationsquellen bei Risiken
- 9.5 Vergleich der Reiseorganisation
- 9.6 Vergleich der Einstellung zu Sicherheit
- 9.6.1 Zusammenhang zwischen Präferenz, Sicherheit und Wissen
- 9.7 Vergleich der Urlaubsmotive
- 9.8 Vergleich von Verhaltensmaßnahmen der vier Zielgruppen bei Risiken während der Reiseentscheidung
- 10 Zusammenfassung
- 11 Touristische Relevanz
- 11.1 Handlungsempfehlungen für Reiseveranstalter
- 11.1.1 Empfehlungen für die risikoaversen Reisenden
- 11.1.2 Empfehlungen für die tendenziell (/eher) risikoaversen Reisenden
- 11.1.3 Empfehlungen für die tendenziell (/eher) risikofreudigen Reisenden
- 11.1.4 Empfehlungen für die risikofreudigen Reisenden
- 12 Schlussfolgerung
- 12.1 Limits der Arbeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Hauptziel dieser Arbeit ist die empirische Untersuchung der Risikowahrnehmung und -akzeptanz österreichischer Reisender im Kontext des internationalen Tourismus. Es werden Reisetypen hinsichtlich ihrer Risikowahrnehmung und deren Einfluss auf die Risikoakzeptanz analysiert, der Stellenwert von Sicherheit in der Urlaubsdestination untersucht und Maßnahmen zur Risikovermeidung bzw. -minimierung betrachtet.
- Einfluss der Risikowahrnehmung und -akzeptanz auf Reiseentscheidungen
- Charakterisierung von Reisenden nach Risikoakzeptanz
- Wahrnehmung internationaler Tourismusrisiken (Terrorismus, Epidemien, politische/soziale Unruhen, Naturkatastrophen)
- Gruppenspezifische Verhaltensmaßnahmen bei Risiken
- Handlungsempfehlungen für Reiseveranstalter
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 legt die Ausgangslage anhand von Statistiken zum internationalen Tourismus und den Reisegewohnheiten der Österreicher dar und thematisiert die Bedeutung von Sicherheit. Kapitel 2 definiert den Begriff "Risiko" und grenzt ihn ab. Kapitel 3 beschreibt Einflussfaktoren auf die Risikowahrnehmung. Kapitel 4 erläutert den Risikoprozess von der Wahrnehmung zur Akzeptanz. Kapitel 5 behandelt den Reiseentscheidungsprozess. Kapitel 6 beschreibt die Methodik der empirischen Untersuchung. Die Kapitel 7-9 präsentieren die Ergebnisse der empirischen Untersuchung. Die Kapitel 10 und 11 fassen die Erkenntnisse zusammen und geben Handlungsempfehlungen für Reiseveranstalter.
Schlüsselwörter
Risikowahrnehmung, Risikoakzeptanz, Reiseentscheidungsprozess, internationaler Tourismus, Reiseverhalten, Zielgruppen, Reiseveranstalter, Sicherheit, Terrorismus, Epidemien, Naturkatastrophen, politische/soziale Unruhen.
- Arbeit zitieren
- M.A. Sina Bernhard (Autor:in), 2010, Eine empirische Analyse des Einflusses der Risikowahrnehmung und -akzeptanz auf den Reiseentscheidungsprozess, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/186758