Die vorliegende Arbeit vergleicht die Ratings von Agenturen und Credit Default Swaps hinsichtlich der Beurteilung der Kreditausfallrisiken von Schuldnern.
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„Unübersichtlich und brandgefährlich - das ist der Markt für Kreditderivate in den Augen vieler Kritiker.“ lautete ein Zitat der Financial Times Deutschland als ein Fazit der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008.1 Die vorliegende Untersuchung soll u.a. aufklären, inwiefern diese Aussage zutreffend ist. Schließlich wäre die Kreditvergabe der Banken in heutigem Ausmaß ohne die Möglichkeit der Separierung des Kreditrisikos durch Kreditderivate nicht mehr möglich. Der Credit Default Swap (CDS) ist das bedeutendste Kreditderivat und ermöglicht den Transfer des Kreditrisikos vom Kreditgeber auf den Sicherungsgeber. Folglich spiegelt der Markt für CDS die Bereitschaft der Marktteilnehmer wider, dass Kreditrisiko für ein bestimmtes Unternehmen vom Kreditgeber zu übernehmen. Diese sollte u.a. auf der objektiven Einschätzung der Bonität des Kreditnehmers basieren. Eine solche Einschätzung wird im Idealfall durch externe Ratingagenturen gegeben werden. Trotzdem ergeben sich signifikante Unterschiede im Vergleich zwischen den externen Ratings und dem CDSImplied Rating (CDS-IR), welches sich an dem beschriebenen Markt orientiert. Im Folgenden werden die Differenzen der Ratings und vor allem ihre Ursachen analysiert. Dafür wird auf die Vorgehensweise zur Erstellung eines externen Ratings sowie auf die Preisbildung am CDS-Markt eingegangen. Anschließend wird der Einfluss von Länder-, Branchentrends und Krisensituationen auf die Entwicklung der Ratings untersucht, um ihre Aussagekraft als Bonitätseinschätzung bewerten zu können. Da sich der CDS-Markt durch individuelle Marktmeinungen bildet, ist für das CDS-IR zusätzlich das Ausmaß von Behavioral Finance Aspekten zu prüfen.
Abschließend wird anhand der verschiedenen Komponenten festgestellt, ob und in welchem Umfang das CDS-IR als Ersatzinstrument für die Beurteilung von Kreditrisiken durch externe Ratings herangezogen werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Zielsetzung der Untersuchung
- 1.2 Vorgehensweise
- 2. Grundlagen
- 2.1 Bedeutung und Aufgaben des Kreditrisikomanagements
- 2.2 Definition und Systematisierung von Kreditrisiken
- 2.3 Kreditderivate als Instrument zur Absicherung von Kreditrisiken
- 3. Externe Ratings als Standardinstrument zur Bonitätsbeurteilung
- 3.1 Definition und Arten von Ratings
- 3.2 Funktionen und Adressaten
- 3.3 Ratingprozess
- 3.4 Nachteile externer Ratings
- 4. Credit Default Swaps (CDS)
- 4.1 Definition
- 4.2 Determinanten des CDS-Spreads
- 4.3 Bewertung von CDS
- 4.4 CDS-Implied Rating
- 5. Vergleich von CDS-Implied Ratings (CDS-IR) und externen Ratings
- 5.1 Hypothesen-Formulierung
- 5.2 Untersuchungsdesign
- 5.3 Vorgehensweise
- 5.4 Ergebnisse
- 6. Auswertung der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht die Unterschiede zwischen CDS-Implied Ratings (CDS-IR) und externen Ratings als Instrumente zur Bewertung von Kreditrisiken. Ziel ist es zu analysieren, inwieweit das CDS-IR als alternatives oder ergänzendes Instrument zu den traditionellen Ratings verwendet werden kann.
- Bedeutung und Aufgaben des Kreditrisikomanagements
- Externe Ratings: Prozess, Funktionen und Limitationen
- Credit Default Swaps (CDS): Funktionsweise und Bewertung
- Vergleich von CDS-IR und externen Ratings: Volatilität und Korrelation
- Einfluss von Branchentrends und Krisensituationen auf die Ratings
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Arbeit untersucht den Vergleich von CDS-Implied Ratings und externen Ratings zur Kreditrisikobewertung, ausgehend von der Kritik am Kreditderivatemarkt nach der Finanzkrise 2008. Sie analysiert die Differenzen zwischen beiden Ratingmethoden und deren Ursachen, betrachtet den Einfluss von Länder- und Branchentrends sowie das Ausmaß von Behavioral Finance Aspekten am CDS-Markt. Das Ziel ist die Beurteilung des CDS-IR als mögliches Ersatzinstrument für externe Ratings.
2. Grundlagen: Dieses Kapitel legt die notwendigen Grundlagen für die Analyse. Es erläutert die Bedeutung des Kreditrisikomanagements für Banken, definiert und systematisiert Kreditrisiken, und beschreibt Kreditderivate, insbesondere Credit Default Swaps (CDS), als Instrument zur Risikominderung. Die Ausführungen betonen die Notwendigkeit eines liquiden Sekundärmarktes für effektives Risikomanagement.
3. Externe Ratings als Standardinstrument zur Bonitätsbeurteilung: Dieses Kapitel beschreibt die Definition, Arten und Funktionen von Ratings, fokussiert auf externe Ratings und deren Adressaten (Unternehmen, Kreditinstitute, Investoren etc.). Es analysiert den Ratingprozess der führenden Agenturen (S&P, Moody's, Fitch) und beleuchtet detailliert die Nachteile externer Ratings wie Abhängigkeit von Unternehmen, mangelnder Ressourceneinsatz, Insiderwissen und Subjektivität.
4. Credit Default Swaps (CDS): Das Kapitel definiert Credit Default Swaps (CDS) als wichtigstes Kreditderivat, das den Transfer von Kreditrisiken ermöglicht. Es erklärt die Funktionsweise, Determinanten des CDS-Spreads (Bonität, Zinsen, Aktienkursvolatilität), die Bewertung von CDS mithilfe von Intensitätsmodellen und die Berechnung des CDS-Implied Ratings (CDS-IR). Der Fokus liegt auf der Cash-Flow-Analyse und den Determinanten des CDS-Spreads.
5. Vergleich von CDS-Implied Ratings (CDS-IR) und externen Ratings: Dieses Kapitel beschreibt das Untersuchungsdesign, die Hypothesenbildung, die Datengewinnung und -aufbereitung. Es präsentiert die Ergebnisse des Vergleichs zwischen CDS-IR und externen Ratings, analysiert die Volatilität, Korrelation und den Einfluss von Branchen- und Ländertrends sowie von Krisensituationen. Die Analyse zielt darauf ab, die Aussagekraft des CDS-IR als Bonitätseinschätzung und Frühindikator zu bewerten.
6. Auswertung der Ergebnisse: Dieses Kapitel bewertet die Ergebnisse unter Berücksichtigung der getroffenen Annahmen und Einschränkungen. Es analysiert die Unterschiede zwischen CDS-IR und externen Ratings im Detail, diskutiert die Auswirkungen von Volatilität, Branchentrends und Krisensituationen, und untersucht den Einfluss von Behavioral Finance Aspekten auf den CDS-Markt.
Schlüsselwörter
Kreditrisikomanagement, CDS-Implied Rating (CDS-IR), Externe Ratings, Credit Default Swaps (CDS), Behavioral Finance, Bonitätsbeurteilung, Branchen- und Ländertrends, Finanzkrise 2008, Risikobewertung.
Häufig gestellte Fragen zur Bachelorarbeit: Vergleich von CDS-Implied Ratings und externen Ratings
Was ist das Thema der Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit untersucht den Vergleich zwischen CDS-Implied Ratings (CDS-IR) und externen Ratings als Instrumente zur Bewertung von Kreditrisiken. Sie analysiert die Unterschiede zwischen beiden Methoden und deren Ursachen, berücksichtigt den Einfluss von Länder- und Branchentrends sowie Behavioral Finance Aspekte am CDS-Markt und bewertet das CDS-IR als mögliches Ersatzinstrument für externe Ratings.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunktthemen: Bedeutung und Aufgaben des Kreditrisikomanagements, externe Ratings (Prozess, Funktionen und Limitationen), Credit Default Swaps (CDS) Funktionsweise und Bewertung, Vergleich von CDS-IR und externen Ratings (Volatilität und Korrelation), sowie den Einfluss von Branchentrends und Krisensituationen auf die Ratings.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung (Zielsetzung und Vorgehensweise), Grundlagen (Kreditrisikomanagement, Kreditrisiken, Kreditderivate), Externe Ratings (Definition, Arten, Prozess, Nachteile), Credit Default Swaps (Definition, CDS-Spread, Bewertung, CDS-Implied Rating), Vergleich von CDS-IR und externen Ratings (Hypothesen, Untersuchungsdesign, Ergebnisse) und Auswertung der Ergebnisse (Diskussion der Ergebnisse, Berücksichtigung von Annahmen und Einschränkungen).
Welche Methoden werden verwendet?
Die Arbeit verwendet einen Vergleich zwischen CDS-Implied Ratings und externen Ratings. Es werden Daten analysiert um die Volatilität, Korrelation und den Einfluss von Branchen- und Ländertrends sowie von Krisensituationen auf die Ratings zu untersuchen. Die Analyse zielt darauf ab, die Aussagekraft des CDS-IR als Bonitätseinschätzung und Frühindikator zu bewerten.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Ergebnisse des Vergleichs zwischen CDS-IR und externen Ratings werden im fünften Kapitel präsentiert und im sechsten Kapitel detailliert ausgewertet. Die Auswertung berücksichtigt die getroffenen Annahmen und Einschränkungen und analysiert Unterschiede zwischen CDS-IR und externen Ratings hinsichtlich Volatilität, Branchentrends, Krisensituationen und Behavioral Finance Aspekten.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Schlussfolgerungen der Arbeit betreffen die Aussagekraft des CDS-IR als Bonitätseinschätzung und Frühindikator im Vergleich zu traditionellen externen Ratings. Es wird diskutiert, inwieweit das CDS-IR als alternatives oder ergänzendes Instrument zu den traditionellen Ratings verwendet werden kann und welche Limitationen zu beachten sind.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Die Arbeit lässt sich mit folgenden Schlüsselwörtern beschreiben: Kreditrisikomanagement, CDS-Implied Rating (CDS-IR), Externe Ratings, Credit Default Swaps (CDS), Behavioral Finance, Bonitätsbeurteilung, Branchen- und Ländertrends, Finanzkrise 2008, Risikobewertung.
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- Jenny Stephan (Autor), 2010, CDS-Implied vs. Agency Ratings, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/186769