Die Presselandschaft Deutschlands mit ihren Vorzügen der verfassungsrechtlich verankerten Pressefreiheit, der überparteilichen Berichterstattung und einer großen Auswahl an regionalen Titeln hat ihren Ursprung in der Zeit unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg. Denn nach dem Zusammenbruch des nationalsozialistischen Regimes im Jahre 1945 strukturierten die alliierten Siegermächte das gesamte Mediensystem im zerstörten Deutschland nach ihren Vorstellungen neu.
Heutzutage werden große Tageszeitungen wie die „Frankfurter Rundschau“ oder die „Welt“ von vielen Lesern gekauft, ohne dass sie über die Entstehung der Zeitung näheres wissen.
Die vorliegende Hausarbeit mit dem Titel „Die Entwicklung der Lizenzpresse und ihre Bedeutung für die heutige Presselandschaft“ beschäftigt sich genau mit der frühen Phase der Neustrukturierung der Presse nach dem Krieg. Hierbei soll ausgehend von einem historischen Abriss und einer Darstellung der pressepolitischen Zielsetzungen der Alliierten die medienpolitische Ausgangslage aufgeführt werden. Darauf folgt eine genaue Erläuterung des Aufbaus des Lizenzpressewesens unter Erwähnung des Programms, der Praxis und des politischen Auftrags der Lizenzpresse. Außerdem wird ihre Etablierung in den westlichen Besatzungszonen beschrieben, worauf abschließend das Ende der Phase durch die Konfrontation zwischen Lizenzpressesystem und Wettbewerbspresse näher untersucht und gedeutet wird. Folglich ist die Arbeit chronologisch aufgebaut, was dadurch zu rechtfertigen ist, dass auf diese die Ereignisketten und Zusammenhänge besser nachvollziehbar erscheinen.
Des weiteren ist anzumerken, dass bei der Ausarbeitung des Themas einmal ein Schwerpunkt auf die Bedeutung der Presse gelegt wurde, obwohl die zu analysierende Phase auch auf den übrigen Sektoren der Medienlandschaft eine entscheidende Rolle besitzt. Andererseits wird, um den Rahmen der Arbeit nicht zu sprengen die Entwicklung der Sowjetunion lediglich in Abgrenzung zu der in den westalliierten Zonen erwähnt.
Bei der Untersuchung des Themas wird sich hauptsächlich auf die einschlägige Literatur von Kurt Koszyk, Harold Hurwitz und Jürgen Benedikt Hüffer berufen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die medienpolitische Ausgangslage nach dem Zweiten Weltkrieg
- Der Historische Abriss
- Die pressepolitischen Zielsetzungen der Alliierten
- Der Aufbau des Lizenzpressewesens
- Das Lizenzierungsprogramm
- Die Praxis der Lizenzierung
- Der politische Auftrag der Presse
- Die Etablierung der Lizenzpresse in den Besatzungszonen
- Lizenzpressesystem versus Wettbewerbspresse
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Entwicklung der Lizenzpresse in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg und deren Bedeutung für die heutige Presselandschaft. Sie untersucht die medienpolitische Ausgangslage nach dem Zusammenbruch des Nazi-Regimes und die Entstehung des Lizenzpressewesens unter den Alliierten. Die Arbeit analysiert das Lizenzierungsprogramm, die Praxis der Lizenzierung und den politischen Auftrag der Lizenzpresse sowie deren Etablierung in den Besatzungszonen. Schließlich wird die Konfrontation zwischen dem Lizenzpressesystem und der Wettbewerbspresse im Hinblick auf das Ende der Phase der Lizenzpresse näher beleuchtet.
- Die medienpolitische Ausgangslage nach dem Zweiten Weltkrieg
- Der Aufbau des Lizenzpressewesens
- Der politische Auftrag der Lizenzpresse
- Die Etablierung der Lizenzpresse in den Besatzungszonen
- Lizenzpressesystem versus Wettbewerbspresse
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die Bedeutung der Lizenzpresse für die heutige Presselandschaft. Sie stellt die Forschungsfrage und skizziert den Aufbau der Arbeit.
Das zweite Kapitel beleuchtet die medienpolitische Ausgangslage nach dem Zweiten Weltkrieg. Es schildert den historischen Abriss und die pressepolitischen Zielsetzungen der Alliierten. Die Alliierten sahen die Presse als wichtiges Instrument für die Re-Education der deutschen Bevölkerung und die Etablierung einer demokratischen Ordnung.
Im dritten Kapitel wird der Aufbau des Lizenzpressewesens detailliert dargestellt. Es wird das Lizenzierungsprogramm erläutert, das die Kontrolle der Presse durch die Alliierten vorsah. Das Kapitel beleuchtet auch die Praxis der Lizenzierung und den politischen Auftrag der Lizenzpresse.
Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit der Etablierung der Lizenzpresse in den Besatzungszonen. Es untersucht die Herausforderungen, die mit der Einführung des neuen Systems verbunden waren, und die unterschiedlichen Vorgehensweisen der Alliierten in den verschiedenen Zonen.
Das fünfte Kapitel analysiert die Konfrontation zwischen dem Lizenzpressesystem und der Wettbewerbspresse. Es geht um die allmähliche Ablösung des kontrollierten Systems durch eine freie Presse und die Herausforderungen des Übergangs.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter des Textes sind Lizenzpresse, Re-Education, Pressefreiheit, Alliierte, Besatzungszeit, Nachkriegszeit, deutsche Presselandschaft, Medienpolitik.
- Citation du texte
- Sarah Nolte (Auteur), 2006, Die Entwicklung der Lizenzpresse und ihre Bedeutung für die heutige Presselandschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/186987