Friedrich Wilhelm Nietzsche: Intellekt jenseits von Gut und Böse

Eine kurze Biografie


Trabajo Escrito, 2009

21 Páginas, Calificación: 2,7


Extracto


Inhaltsangabe:

1. Einleitung

2. Kind- und Jugendzeit (1844-1869)
2.1 Das Elternhaus
2.2 Der kleine Fritz
2.3 Schule und Studium

3. Erwachsenwerden (1869-1879)
3.1 Basel
3.2 Krieg
3.3 Werke (u.a.)

4. Aufgang der Philosophie (1879-1888)
4.1 Wanderschaft
4.2 Spannungen
4.3 Werke (u.a.)

5. Umnachtung (1889-1900)
5.1 Krankheit
5.2 Ruhm und Tod
5.3 Werke (u.a.)

6. Resümee

7. Quellenangabe

8. Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

Am 25. August 2000, wurde dem 100 jährigem Todestag eines deutschen Philosophen, in Weimar gedacht. Ein Philosoph, dessen Werke die Menschheit in einen Zwiespalt von Verehrung und Ablehnung trieben, und noch heut Bewunderung und Unverständnis auslösen. Durch das Leben von Friedrich Nietzsche, zieht sich ein Band von persönlichen Verlusten, geistiger Produktivität, Einsamkeit und Krankheit.

Seine feinfühlige Natur, äußert das schmerzliche Aufbegehren nach Liebe und Verständnis. Briefe, Gedichte und zahlreiche weitere Werke, verleihen seinem regen Geiste, je nach Lebensumstand und Veränderung seiner Umwelt, Ausdruck.

Diese Hausarbeit wirft einen Blick auf die Kinder- und Jugendjahre Nietzsches, und fasst seinen weiteren Werdegang zusammen.

Es soll angedeutet werden, wie sich Lebensumstände und Ereignisse auf die Psyche eines Menschen auswirken können. Wie sich seelischer Rückzug und Vereinsamung, auf die Ausdrucksweise niederschlagen und Werke die reinen Herzens geschrieben, durch Fehlinterpretationen missverstanden werden können.

Im Fall von Friedrich Nietzsche, handelt es sich um einen familiär geprägten, gottesgläubigen Jungen, der zu einem antichristlichen Erwachsenen wandelt. Je älter er wird, desto resoluter und angriffslustiger verewigt er sich in seinen Schriften, gegen Ideale, Religion und Moral.

Hat sein genialer Intellekt, Nietzsche in die Einsamkeit getrieben in der er letztendlich der geistigen Umnachtung verfallen ist?

Geistige Umnachtung, als letzte Konsequenz eines Rückzugs des menschlichen Geistes, als Schutz vor der beängstigenden, der enttäuschenden Außenwelt.

2. Kindheit und Jugendjahre (1844-1869)

2.1 Das Elternhaus

Als Karl Ludwig Nietzsche, Franziska Oehler zu seiner Frau nimmt, ist sie gerade 17 Jahre alt. Am 10. Oktober 1843, seinem 30. Geburtstag, geben sich beide einander das Ja-Wort und ziehen in den Ort Röcken, in welchem er bereits als Pfarrer tätig ist. Da Karl Ludwig schon seit den Jahren seines Theologie Studiums in Halle, als außerordentlich fromm und bescheiden galt, und auch als Hauslehrer in Altenburg stets mit vorzüglichen Leistungen auffiel, war es ihm eigens vom Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV vergönnt, 1842 eine Pfarrstelle in Röcken bei Lützen anzutreten.

Ludwig ist ein begabter Klavierspieler und pathetischer Priester, mit fanatischem Hang zur Heilkunde der Homöopathie.

Seine Frau Franziska Nietzsche, geb. Oehler, wächst als sechstes von elf Geschwistern in einem ländlichen, christlich-gläubigen Elternhaus auf.

Ihr Vater David Oehler, amtierender Pfarrer im einstündig entfernten Pobles bei Leipzig, ist ein geselliger Geistlicher, der neben seinem Beruf eine eigene kleine Landwirtschaft betreibt. Für seine Kinder spielt er Klavier, und durch seine große Leidenschaft für Bücher, besitzt er eine stattliche Ansammlung von wertvollen Werken, in der hauseigenen Bibliothek.

Im Hause Nietzsche unterstehen alle Familienmitglieder der eigentlichen Hausherrin Erdmuthe Nietzsche, die Mutter Ludwigs, die er zu sich geholt hatte. Sie dirigiert Franziska, welche auch das „Fränzchen“ genannt wird, sowie Rosalie und Mine, Schwester und Stiefschwester Ludwigs, und Tanten von Friedrich, mit denen er in seiner Kindheit das Zuhause teilt. (vgl. Janz 1994, Band 1, S.35ff.)

Die Großeltern sollten für Friedrich Wilhelm Nietzsche, in den späteren Jahren, eine große Rolle in seinem Leben spielen. Stets trat in seinen Werken, sein ausgeprägter Familiensinn zum Vorschein.

Man ist vielmehr das Kind seiner vier Großeltern als seiner zwei Eltern. Das liegt daran, daß in der Zeit, wo wir gezeugt wurden, die Eltern meistens sich selbst noch nicht festgestellt hatten. Die Keime des großväterlichen Typus werden in uns reif, in unsern Kindern die Keime unsrer Eltern.“

(F.N. 1886 in Janz 1994, Band 1, S.33)

2.2 Der kleine Fritz

Ein Jahr nach der Hochzeit von Franziska und Ludwig, erblickt am 15. Oktober 1844, der Erstgeborene der Familie Nietzsche, das Licht der Welt. Dieser Tag ist ebenso der Geburtstag des preußischen Königs, welcher von Ludwig stets verehrt wird. In seinem Glück über die Geburt seines Kindes, und in tiefer Verehrung des Königs, nennt er seinen Sohn Friedrich Wilhelm Nietzsche.

Schon als Kleinkind ist dieser besonders angetan vom phantasievollen Klavierspiel des Vaters. Als Einjähriger, sitzt der kleine Fritz, so wurde er genannt, ganz still in seinem Wagen und lauscht fasziniert den Klängen. Er ist ein temperamentvolles Kind, das oft seinen Willen durchsetzen möchte. Ludwig ist ein geduldiger und doch strenger Vater, und trotz der zwei weiteren Kinder Elisabeth und Joseph, gilt Friedrich die besondere Zuneigung.

Vater und Sohn sind eng miteinander verbunden und so leidet das vierjährige Kind ganz besonders, als sein Vater, nach einem Sturz von der Treppe, einen Hirnschaden erleidet und nach etwa einem Jahr, schmerzhaften Leidens, epileptischer Anfälle, Erblindens und der Sprache ohnmächtig, an Gehirnerweichung verstirbt. (vgl. Janz 1994, Band 1, S.42ff.)

Während dieser langen, qualvollen Zeit, wird im Hause Nietzsche stets gebetet und die Hoffnung auf Heilung nicht aufgegeben. Der Glaube an Gott und dessen Gerechtigkeit, ist tief verwurzelt in jegliches Tun und Denken der Familie.

Der vierjährige Friedrich wartet darauf, dass Gott seinem Vater helfen wird. Einem Vater, der das Wort Gottes predigte und immerzu gutmütig und herzlich war.

Bereits in dieser Zeit wird dem Kind bewusst; Gott ist nicht da, um seine Gebete zu erhören. (vgl. Schmidt 2000, S.72)

Nur einige Monate nach dem Tod des Vaters, stirbt Bruder Joseph plötzlich, im Alter von fast zwei Jahren.

Der sensible, noch nicht 6 jährige Friedrich, berichtet von einem Traum, den er eine Nacht vor dem Tod des Bruders träumt und der ihn viele Jahre noch verfolgen wird.

In diesem Traum, sieht er seinen Vater im Sterbekleid aus einem Grab steigen und in eine Kirche gehen. Nach kurzer Zeit kommt der Vater mit einem kleinen Kind im Arm aus der Kirche heraus und verschwindet mit diesem wieder im Grab.

Am nächsten Tag bekommt der kleine Joseph Krämpfe und stirbt innerhalb weniger Stunden. Friedrichs Traum ist Wahrheit geworden. (vgl. Janz 1994, Band 1, S.47)

Nach diesen schrecklichen Vorfällen, entschied Erdmuthe, mit der Familie nach Naumburg an der Saale zu ziehen.

In der Stadt ist Friedrich ein Außenseiter. Als er 1850 auf die Bürgerschule kommt, hatte ihm die Mutter schon Lesen und Schreiben beigebracht. Er findet kaum Anschluss, denn er ist seinen Altersgenossen um einiges voraus. Auch die Tatsache, in einem Haushalt voller Frauen mit pastoraler Attitude aufzuwachsen, macht ihn zu einem gesitteten Jungen, der zudem geistliche Texte und Lieder mit voller Leidenschaft von sich geben kann. Mitmenschen und Mitschüler bewundernd ihn, reagieren jedoch auch etwas befremdlich auf den „kleinen Pastor“.

Schon als Kind sucht er die Einsamkeit in der Natur, um dort ungestört er selbst sein zu dürfen.

Von 1851 bis 1854 wird Friedrich auf ein Privatinstitut geschickt. Dies dient der Vorbereitung für das Domgymnasium, welches er dann, als Zehnjähriger, für weitere vier Jahre besucht.

Während dieser Zeit wird sein Glück bestimmt, von den Ferien bei seinen Großeltern in Pobles. Dort kann er in den Büchern des Großvaters Oehler lesen, mit ihm klassische Musik musizieren und seinen Gefühlen durch dichterische Tätigkeiten freien Lauf lassen.

Sich einem männlichen Verwandten anvertrauen zu dürfen, tut dem Halbwaisen gut und stärkt seinen schon recht selbstbewussten Charakter. Trotzdem ist er ein sehr sensibles Kind. Er klagt über starke Kopfschmerzen, so dass er oft aus dem Unterricht genommen werden muss. Bis zu seinem Ende werden ihn die Kopfschmerzen begleiten. Auf dem Land genießt er die Ruhe und Einsamkeit, bei langen Spaziergängen. (vgl.www.friedrichnietzsche.de)

Er erlernt das Klavierspielen, im Hause seines Freundes Gustav Krug. Hierbei ist er ein ehrgeiziger Schüler, so dass er bereits mit 12 Jahren der Mutter zum Geburtstag eine Sonate verfasst. 1858 schreibt Nietzsche im Alter von 14 Jahren einen Traktat über klassische Musik. In diesem bringt er seine fanatische Leidenschaft für die klassische Musik, seine außergewöhnliche Erkenntniseigenschaft und auch seinen, noch anhaltenden, Gottesglauben zum Ausdruck.

„ Man muß alle Menschen, die sie verachten, als geistlose, den Tieren ähnliche Geschöpfe betrachten. Immer sei diese herrlichste Gabe Gottes meine Begleiterin auf meinem Lebenswege und ich kann mich glücklich preisen, sie lieb gewonnen zu haben. Ewigen Dank sei Gott von uns gesungen, der diesen schönen Genuß uns darbietet.“

(F.N.1858 in Janz 1994, Band 1, S.57)

2.3 Schule und Studium

Pforta ist ein Internat, etwa eine Stunde Fußmarsch von Naumburg entfernt. Der Besuch der königlichen Landesschule, ist nur herausragenden Schülern zugedacht, denn sie gilt als erste Stätte wissenschaftlich fundierter und humanistischer Bildung.

Friedrich erhält eine Freistelle der Stadt Naumburg und wird von 1858 bis 1864 ausgebildet, in alten Sprachen wie Griechisch und Latein, sowie auch die musische Erziehung eine große Rolle spielt.

Nietzsche liest hier Goethe, Kleist und Schiller. Aber besonders angezogen fühlt er sich von Hölderlin, welcher zu jener Zeit eher nicht sehr angesehen ist. Der 17jährige Friedrich jedoch verfasst, entgegen dem Wohlwollen seines Lehrers, einen Aufsatz über seinen „Lieblingsdichter“ und empfiehlt diesen einem Freund zum Lesen.

Die Strenge der erzieherischen Maßnahmen der Schule, das übliche „Sie“, auch unter Schülern, und der enorme Leistungsdruck, lässt es den begabten Jungen schwer fallen neue Freunde zu finden. Das Heimweh des ernsten Schülers ist groß und doch findet er etwas, dass ihm zu Hause fehlt: die Erziehung durch männliche Vertrauenspersonen. Ende des Jahres 1959, stirbt sein geliebter Großvater David Oehler, dessen Tod Friedrich wieder durch einen Traum vorhersieht.

(vgl. Janz 1994, Band 1, S.65ff.)

Das Heimweh überwindet er, indem er 1860, mit seinen Naumburger Freunden Gustav Krug und Wilhelm Pinder, die Vereinigung „Germania“ ins Leben ruft. Sie dient dem Zweck des monatlichen, brieflichen, literarischen Austausches von selbst verfassten Produkten, wie Gedichten oder Abhandlungen. Nietzsches verfolgt damit das Konzept der Vorbeugung, gegen die Abstumpfung des eigenen Geistes.

Der 15jährige Friedrich Nietzsche sucht in dieser Vereinigung intellektuellen Halt von Gleichgesinnten, die ihm jedoch auf Dauer nicht gewachsen sind. Schon drei Jahre später wird die Vereinigung, auf Grund des übersteigerten Selbstbewusstseins Nietzsches, aufgelöst.

Zur selben Zeit findet er auch in Pforta einen Freund, den Pastorensohn Paul Deussen, mit dem er bei langen Spaziergängen leidenschaftlich über die Literatur der griechischen Gelehrten fachsimpelt.

Er ist immer mehr an Kunst und antiken, philosophischen Schriften interessiert und ihn faszinieren mehr und mehr, geschichtliche Werke.

[...]

Final del extracto de 21 páginas

Detalles

Título
Friedrich Wilhelm Nietzsche: Intellekt jenseits von Gut und Böse
Subtítulo
Eine kurze Biografie
Universidad
Brandenburg Technical University Cottbus
Curso
Geschichte der Philosophie
Calificación
2,7
Autor
Año
2009
Páginas
21
No. de catálogo
V187089
ISBN (Ebook)
9783656106494
ISBN (Libro)
9783656107637
Tamaño de fichero
577 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Nietzsche, Geschichte, Biografie, Philosoph, Gesellschaft, Leben
Citar trabajo
Doreen Kutschke (Autor), 2009, Friedrich Wilhelm Nietzsche: Intellekt jenseits von Gut und Böse, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/187089

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