Territoriale Repräsentation und Bikameralismus stehen in einem engen Zusammenhang, denn die Idee von territorialer Repräsentation in bikameralen Strukturen ist es, dass in einer von zwei Kammern territoriale also andere Interessen vertreten werden als in der
anderen Kammer. Gerade in föderalen Ländern ist es so üblich, dass die Zweite Kammer die nationalen Interessen der subnationalen Gliedstaaten vertritt. Heutzutage sind ungefähr in einem Drittel aller Staaten der Welt bikamerale Strukturen nachweisbar.
Worum genau geht es bei dem Prinzip der territorialen Repräsentation? Bei der territorialen Repräsentation gibt es die Möglichkeit, dass drei unterschiedliche geographische Interessengruppen vertreten werden: Versammlung, Regierung oder die Menschen (vgl.
Russell 2001a: 108). Aber im Vordergrund bei der territorialen Repräsentation geht es darum, kleinere, weniger bevölkerte Regionen vor der Tyrannei der Mehrheit zu beschützen
(vgl. Russell 2001a: 444). Prinzipiell kann aber nicht garantiert werden, dass bei territorialer Repräsentation die Senatoren auch stets nach regionalen Interessen abstimmen, denn auch hierbei spielen Parteiinteressen immer mehr eine größere Rolle(vgl. ebd.: 445).
Wie steht es um die Rolle der territorialen Repräsentation im US Senat? Viele empirische Arbeiten beschäftigen sich mit dem US Senat, aber es gibt kaum empirische Analysen, die sich mit der Frage nach der territorialen Repräsentation im US Senat auseinandersetzen.
Kann man nun davon ausgehen, dass im US Senat die territoriale Repräsentation keine Rolle spielt oder verhält es sich doch anders?
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob sich im US Senat die Vertretung regionaler Interessen nachweisen lässt. Es wird die These vertreten, dass die Zweite Kammer im US-Regierungssystem die regionalen Interessen vertritt bzw. zur Artikulation und Berücksichtigung von regionalen Interessen beiträgt.
Im ersten Kapitel der Hausarbeit wird theoretisch auf die beiden Begriffe Bikameralismus und Territoriale Repräsentation eingegangen, bevor sich anschließend das zweite Kapitel auf den US Senat bezieht. Danach wird versucht die Frage zu klären, welche Interessen der US Senat tatsächlich vertritt, bevor ein Blick in ausgewählte Beiträge aus der aktuellen empirischen Literatur geworfen wird.
Abschließend wird im Fazit zusammengefasst, was hinsichtlich territorialer Repräsentation im US Senat festgestellt werden konnte.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Aktueller Forschungsstand, Fragestellung und eigene These
- 1.2 Aufbau der Hausarbeit
- 2 Bikameralismus vs. Territoriale Repräsentation
- 2.1 Welche Bedeutung hat der Begriff Bikameralismus?
- 2.2 Welche Rolle spielt Territoriale Repräsentation?
- 3 Der US Senat als Vertretung regionaler Interessen?
- 3.1 Der US Senat
- 3.2 Welche Interessen vertritt der US Senat tatsächlich?
- 3.3 Was meint die aktuelle empirische Literatur dazu?
- 4 Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die territoriale Repräsentation im US-Senat. Ziel ist es zu klären, ob der Senat tatsächlich regionale Interessen vertritt oder ob parteipolitische Interessen dominieren. Die Arbeit analysiert den Zusammenhang zwischen Bikameralismus und territorialer Repräsentation und untersucht die institutionellen Strukturen und das Abstimmungsverhalten der Senatoren.
- Bikameralismus und seine verschiedenen Ausprägungen
- Das Konzept der territorialen Repräsentation und seine Vor- und Nachteile
- Der Aufbau und die Funktionsweise des US-Senats
- Analyse des Abstimmungsverhaltens der Senatoren im Hinblick auf regionale Interessen
- Auswertung relevanter empirischer Literatur zum Thema
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung legt den theoretischen Rahmen fest, indem die Begriffe Bikameralismus und territoriale Repräsentation definiert und die Forschungsfrage formuliert wird. Die These besagt, dass der US-Senat zur Artikulation und Berücksichtigung regionaler Interessen beiträgt.
Kapitel 2: Bikameralismus vs. Territoriale Repräsentation untersucht den Begriff Bikameralismus und seine verschiedenen Formen. Es wird die Rolle der territorialen Repräsentation im Kontext bikameraler Systeme erläutert, wobei die Herausforderungen und die Schwierigkeit, rein regionale Interessen von parteipolitischen zu trennen, hervorgehoben werden.
Kapitel 3: Der US Senat als Vertretung regionaler Interessen? beschreibt den Aufbau des US-Senats, seinen Wahlmodus und seine Funktionen. Es werden verschiedene Faktoren analysiert, die das Abstimmungsverhalten der Senatoren beeinflussen, darunter Parteizugehörigkeit, regionale Interessen und der Einfluss von Interessengruppen. Ausgewählte empirische Studien werden vorgestellt, die verschiedene Perspektiven auf die Rolle des Senats bei der Repräsentation regionaler Interessen beleuchten.
Schlüsselwörter
Bikameralismus, Territoriale Repräsentation, US-Senat, Regionalinteressen, Parteiinteressen, Gesetzgebungsprozess, Wiederwahl, Empirische Forschung, Föderalismus, Checks and Balances, Wahlmodus, Abstimmungsverhalten.
- Arbeit zitieren
- B.A. Politik und Verwaltung, Soziologie Anja Kegel (Autor:in), 2011, Territoriale Repräsentation im US-Senat , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/187294