Ich beschäftige mich in diesem Essay mit Heinrich Böll. Er war eine der bekanntesten und Persönlichkeiten im Deutschland der Siebziger Jahre und eine der von der Öffentlichkeit am ambivalentesten gesehene.
Böll trat offen für die Werte ein, die seiner Meinung nach eine funktionierende Demokratie ausmachten. Fraglich ist, ob ihn dies zu einem Intellektuellen macht und wie seine Rolle in der Terrorismusdebatte der Siebzigerjahre vor dem Hintergrund der besonderen Geschichte der Intellektuellen zu bewerten ist.
Zu Beginn wird der Begriff des Intellektuellen historisch hergeleitet und definiert. Im Anschluss wird die Rolle der Intellektuellen in Deutschland näher beleuchtet.
Dann ist wichtig zu erkennen, ob die Demokratisierung in Deutschland bis in die siebziger Jahre, besonders aufgrund der den Staat erschütternden Anschläge der RAF, erfolgreich verlaufen ist oder nicht. Anschließend werden die Kriterien des Sympathisantenvorwurfs nach Fritz Sack dargelegt. Danach wird geklärt, ob Heinrich Böll überhaupt ein Intellektueller war. Zum Abschluss wird die Wirkung Bölls bezüglich der Entwicklung der Intellektuellen in Deutschland geschildert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition Intellektueller
- Die Rolle der Intellektuellen in Deutschland
- Kann man in Bezug auf die RAF in der Bundesrepublik Deutschland von einer gelungenen Demokratisierung sprechen?
- Kriterien des Sympathisantenvorwurfs
- War Heinrich Böll ein Intellektueller?
- Die Wirkung Heinrich Bölls bezüglich der Entwicklung der Intellektuellen in Deutschland
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht die Rolle Heinrich Bölls in der bundesdeutschen Terrorismusdebatte der 1970er Jahre vor dem Hintergrund der Geschichte der Intellektuellen in Deutschland. Es wird analysiert, inwiefern Bölls Engagement ihn zu einem Intellektuellen im Sinne der Definition macht und wie seine Wirkung auf die Entwicklung der Intellektuellen in Deutschland zu bewerten ist.
- Definition des Begriffs „Intellektueller“
- Die Rolle der Intellektuellen in der deutschen Geschichte
- Bewertung der Demokratisierung in der Bundesrepublik im Kontext des RAF-Terrorismus
- Analyse der Kriterien des Sympathisantenvorwurfs
- Heinrich Bölls Rolle in der Terrorismusdebatte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Forschungsfrage nach Bölls Rolle als Intellektueller in der Terrorismusdebatte. Das Kapitel zur Definition des Intellektuellen beleuchtet den Begriff historisch und anhand von sieben Kriterien. Die Rolle der Intellektuellen in Deutschland wird anhand von Heine, Habermas und Lepsius diskutiert. Die Frage nach einer gelungenen Demokratisierung im Kontext des RAF-Terrorismus wird angesprochen. Die Kriterien des Sympathisantenvorwurfs werden vorgestellt. Der Essay endet mit der Frage, ob Heinrich Böll als Intellektueller einzustufen ist, ohne jedoch die explizite Antwort zu liefern.
Schlüsselwörter
Heinrich Böll, Intellektuelle, Terrorismusdebatte, RAF, Demokratisierung, Bundesrepublik Deutschland, Sympathisantenvorwurf, Jürgen Habermas, M. Rainer Lepsius, Heinrich Heine, Affäre Dreyfus.
- Quote paper
- Fabian Hartl (Author), 2010, Wie ist die Rolle Heinrich Bölls in der Terrorismusdebatte der Siebziger Jahre vor dem Hintergrund der Geschichte der Intellektuellen in Deutschland zu bewerten?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/187678