Selten hat ein Museum so unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten geboten wie das Jüdische Museum Berlin. Jedoch was macht die Faszination dieses Gebäudes aus? Sein Konzept, seine Architektur oder doch sein Inhalt? Wenn letzteres die Anziehungskraft auf Besuchende aus aller Welt ausübt, was beinhaltet dieses Museum? Welches der beiden Gebäude ist eigentlich das Jüdische Museum Berlin – Alt- oder Neubau? Und allem voran: Warum gibt es leere Räume im Museum? Soll die Leere der Räume etwas symbolisieren oder gar dekonstruieren?
Diese und ähnliche Fragen möchte ich im Folgenden erörtern, wobei mein Schwerpunkt in der Erarbeitung der Hohlräume – den sogenannten voids – liegt. Hierbei sollen Leser und Leserinnen nicht nur ein Verständnis für diese architektonische Besonderheit im Jüdischen Museum Berlin bekommen, sondern deren Stellung in der Museumsstruktur verstehen lernen.
Jedoch können die Hohlräume unmöglich unabhängig vom Museum bearbeitet werden, so dass im ersten Kapitel ein kleiner Gesamtüberblick über die Räumlichkeiten des Jüdischen Museums Berlin gegeben wird, bevor das zweite Kapitel sich ausschließlich mit den voids befassen wird. Dabei wird einerseits auf den void als den leeren Raum im Jüdischen Museum Berlin per se eingegangen, als auch andererseits auf eine damit in Relation stehende Museums- und Lernerfahrung, die mittels des voids im Museumsbesuchenden erzeugt werden könnte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rundgang durch das Jüdische Museum Berlin
- Scheinbar getrennte Gebäude: Altbau und Libeskind-Bau
- Drei Achsen: Kontinuität, Emigration und Shoah
- Leerstelle des Gedenkens
- Glassskulpturen in der Dauerstausstellung
- Glassinnenhof
- Voids im Jüdischen Museum Berlin
- Leere Räume
- Leere als Museumserfahrung
- Leere als Lernerfahrung von „Innen“ und „Außen“
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Architektur des Jüdischen Museums Berlin, insbesondere mit den sogenannten Voids, den leeren Räumen im Libeskind-Bau. Die Arbeit untersucht die Rolle dieser Leerräume in der Museumsstruktur und analysiert, wie sie die Museums- und Lernerfahrung beeinflussen können. Die Arbeit untersucht, ob die Voids eine symbolische Bedeutung haben und wie sie sich in den Kontext der Erinnerung an die Shoah einordnen lassen.
- Die architektonische Besonderheit der Voids im Jüdischen Museum Berlin
- Die Rolle der Voids in der Museumsstruktur
- Die Bedeutung der Voids als Museumserfahrung
- Die Leere als Symbol und ihre Verbindung zur Erinnerung an die Shoah
- Die Philosophie der Architektur Daniel Libeskinds
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und erläutert die Bedeutung der Leerräume im Jüdischen Museum Berlin. Sie beschreibt die architektonischen Besonderheiten des Museums und die unterschiedlichen Interpretationen, die es hervorruft. Zudem wird die Forschungsmethodik und der Aufbau der Arbeit vorgestellt.
Rundgang durch das Jüdische Museum Berlin
Dieses Kapitel bietet einen Überblick über das Jüdische Museum Berlin, einschließlich des Altbaus und des Libeskind-Baus. Es beleuchtet die Verbindung zwischen jüdischer Geschichte und Berliner Geschichte und beschreibt die drei Achsen: Kontinuität, Emigration und Shoah, die die Museumslandschaft strukturieren. Darüber hinaus geht es auf die Leerstellen des Gedenkens und die Glassskulpturen in der Dauerstaustellung ein.
Voids im Jüdischen Museum Berlin
Das Kapitel konzentriert sich auf die Voids im Libeskind-Bau und analysiert ihre Funktion als leere Räume. Es beleuchtet die Bedeutung der Voids als Museumserfahrung und die Möglichkeit, durch sie die Wahrnehmung von „Innen“ und „Außen“ zu verändern.
Schlüsselwörter
Jüdisches Museum Berlin, Daniel Libeskind, Voids, Leere Räume, Museumsarchitektur, Shoah, Erinnerung, Architektur, Philosophie, Museumserfahrung, Lernerfahrung, Innen und Außen, Symbol, Geschichte, Stadtgeschichte, Berlin, Judentum, Exil, Kontinuität, Emigration.
- Citation du texte
- Riccarda J. Schneider (Auteur), 2012, Voids - Die Leere im Jüdischen Museum Berlin, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/187733