Thema dieser Hausarbeit ist das Traummotiv im Frühwerk Hugo von Hofmannsthals. Das Traummotiv stellt eines seiner drei großen Themen dar: „Leben, Traum und Tod“, so nennt sie ein Gedichttitel aus dem Jahre 1893 (GDI, S. 149). Aufschlussreich wäre es, ein Bild dieser Zeit zu geben. Nach meiner Ansicht trägt sie viele Kennzeichen eines traumhaften Zustands. Aus Gründen des Umfangs dieses Referats führe ich hierzu nur einige Bemerkungen an. Wenn das Wort „Traum“ die Zeit des „Fin de Siecle“ charakterisieren soll, dann kann dies kein beglückender Traum sein. Im Gegenteil lastet dieser Traum schwer. Es ist wie im „dumpfen Traum“ („Der Tor und der Tod“. In: GDI, S. 285). Vergleichbar dem Gedicht „Weltgeheimnis“ (1884) (GDI, S. 20) ging das Wissen vom Wesen der Welt verloren. „Traum“, das ist überhaupt ein Schlagwort dieser Zeit. Sigmund Freud machte es in seinen Abhandlungen über den Traum (1900: „Traumdeutung“, 1901: „Über den Traum“) populär. Besondere Bedeu¬tung für das Motiv des Traums hat die Philosophie Ernst Machs, die den so genannten „Wiener Kreis“ maßgeblich beeinflusst hat. In ihr konstituiert sich das „Ich“ nur aus flüchtigen Sinneneindrücken. Ferner zieht diese Philosophie keine Grenze zwischen Innen und Außen, Ich und Welt, Psychischem und Physischem. Hofmannsthal selbst zeichnet in seinen Essays über zeitgenössische Literatur und Malerei ein genaues Zeitbild in Hinsicht auf die kulturellen Strömungen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Der Traum und die Zeit um 1900.
- Traum und Ästhetentum.
- Der Traum in „Der Tor und der Tod“..
- Das Motiv des Traums in den Gedichten
- Erlebnis (1892)
- Weltgeheimnis (1894)
- „Ein Traum von großer Magie“ (1895)
- Das Verhältnis des Dichters zum Traum.
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert das Traummotiv im Frühwerk Hugo von Hofmannsthals und beleuchtet dessen Bedeutung im Kontext des „Fin de Siècle“. Ziel ist es, die Verbindung zwischen Traum und Ästhetentum sowie die Rolle des Traums in Hofmannsthals frühen Werken aufzuzeigen.
- Das Traummotiv als zentrales Element in Hofmannsthals Frühwerk.
- Die Verbindung zwischen Traum und Ästhetentum im Kontext der Zeit um 1900.
- Die Rolle des Traums in Hofmannsthals Gedichten und Dramen.
- Die Bedeutung des Traums für die Charakterentwicklung und das Lebensgefühl der Figuren.
- Die philosophischen und psychologischen Aspekte des Traummotivs.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung präsentiert das Traummotiv als eines der drei großen Themen in Hofmannsthals Frühwerk: „Leben, Traum und Tod“. Es wird auf die Kennzeichen eines traumhaften Zustands in der Zeit des „Fin de Siècle“ eingegangen, die sich durch einen schwer lastigen, „dumpfen Traum“ charakterisieren lässt. Die Bedeutung des Traums in der Philosophie Ernst Machs und die Relevanz der „Wiener Kreis“-Theorien für das Motiv werden ebenfalls beleuchtet.
Kapitel zwei untersucht die Beziehung zwischen Traum und Ästhetentum in Hofmannsthals Werk. Der Ästhet, so wird argumentiert, ist der Gefahr der Isolierung und des selbstischen Erstarrens erlegen. Der Begriff der „Praeexistenz“, der eine Daseinsweise vor der eigentlichen Existenz bezeichnet, wird eingeführt und als eine Quelle sowohl von Glück als auch von Gefahr beschrieben.
Kapitel drei analysiert das Traummotiv in „Der Tor und der Tod“. Die Figur des Claudio befindet sich im Vorzustand der „Praeexistenz“, der ihn zu Beginn des Dramas beglückte, sich aber in eine Existenz des Scheins und der Starre verwandelt. Der „Tod“, der in das Leben des Subjekts tritt, befreit es aus dieser verloschenen Existenz.
Schlüsselwörter
Traummotiv, Ästhetentum, „Fin de Siècle“, „Wiener Kreis“, Ernst Mach, „Praeexistenz“, „Der Tor und der Tod“, Hugo von Hofmannsthal, Frühwerk, Gedichte, Dramen, Lebensgefühl, Charakterentwicklung.
- Citation du texte
- Magister Artium Bernhard Paha (Auteur), 1990, Das Traummotiv im Frühwerk Hugo von Hofmannsthals, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/187948