Die komparatistische Arbeit bewegt sich im Rahmen der Gender-Diskussion und stellt die Frage ins Zentrum, inwieweit Geschlechterrollen von ihrem spezifischen kulturellen Umfeld konstruiert werden. Während in De La Motte Fouqués "Undine" das "Weibliche" sich innerhalb einer Opposition von Natur und Kultur äußert, die am Ende im romantischen Sinne aufgelöst wird, kann sich die Frau "Lulu" in Frank Wedekinds gleichnamigen Drama nur innerhalb eines kulturellen Rahmens äußern, der immer schon von herrschenden patriarchalischen Strukturen dominiert wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kurze Zusammenfassung der Werke
- Fouqués Undine
- Wedekinds Lulu
- Analyse von Undine in Hinblick auf die Darstellung des Geschlechterverhältnisses und die Opposition von Natur und Kultur
- Thematisierung der Opposition Natur/Kultur in Undine
- Undine zwischen Natur und Gesellschaft
- Undine im Verhältnis zu den anderen Charakteren
- Das Geschlechterverhältnis und die Bestimmung von Kultur und Natur in der Doppeltragödie Lulu
- Bestimmung der Lulu
- Natur/Kultur in Lulu
- Zusammenfassung der untersuchten Beziehungen und Oppositionen
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Darstellung von Natur und Kultur sowie des Geschlechterverhältnisses in den Werken „Undine“ von Friedrich de la Motte Fouqué und „Lulu“ von Frank Wedekind. Sie untersucht die Opposition von Natur und Kultur in beiden Werken und zeigt auf, wie diese Opposition mit der Darstellung des Geschlechterverhältnisses verbunden ist. Darüber hinaus werden die spezifischen Charakterisierungen der Figuren Undine und Lulu im Kontext der jeweiligen historischen und kulturellen Epochen beleuchtet.
- Die Konstruktion von Natur und Kultur als gegensätzliche Konzepte
- Die Rolle der Frau im Kontext der Natur/Kultur-Opposition
- Die Darstellung des Geschlechterverhältnisses in „Undine“ und „Lulu“
- Die spezifischen Charakterisierungen von Undine und Lulu
- Die Verbindung von Natur und Kultur mit der weiblichen Identität
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und beleuchtet die historische Entwicklung der Vorstellung von Natur und Frau in der Literatur. Die beiden folgenden Kapitel bieten eine kurze Zusammenfassung der Werke „Undine“ und „Lulu“.
Kapitel 3 analysiert Fouqués „Undine“ im Hinblick auf die Darstellung des Geschlechterverhältnisses und die Opposition von Natur und Kultur. Die Analyse zeigt, wie die Figur der Undine zwischen den Polen von Natur und Gesellschaft gefangen ist und wie diese Opposition die Beziehung zwischen Undine und Huldbrandt beeinflusst.
Kapitel 4 befasst sich mit der Doppeltragödie „Lulu“ von Frank Wedekind und untersucht, wie die Geschlechterdifferenz und die Natur/Kultur-Opposition in diesem Werk dargestellt werden. Es wird gezeigt, wie Lulu innerhalb der Kultur als ein männliches Erzeugnis der Natur gleichgesetzt wird und wie ihr Dasein durch die von Männern definierten Rollen geprägt wird.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Konzepten von Natur und Kultur, die Darstellung von Geschlecht und die Figuren von Undine und Lulu. Im Mittelpunkt stehen die Opposition von Natur und Kultur, die Verbindung dieser Opposition mit der weiblichen Identität, sowie die Darstellung von Geschlechterrollen in den beiden literarischen Werken. Die Schlüsselbegriffe der Arbeit sind daher Natur, Kultur, Geschlecht, Frau, Mann, Opposition, Identität, Undine, Lulu, Fouqué, Wedekind, Kunstmärchen, Doppeltragödie.
- Quote paper
- Florian Bauer (Author), 2011, Geschlechterkonstruktionen in Fouqués 'Undine' und Wedekinds 'Lulu' im Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/187968