Venedig, die italienische Stadt, die weder ganz dem Land, noch ganz dem Meer gehört, zieht seit Ewigkeiten Jeden in ihren Bann. Als Stadt des Karnevals, der Gondolieri, der Kanäle und des Vergnügens inspirierte sie jeden Künstler, der von ihr hörte oder in den Genuss kam, sie sogar selbst sehen zu dürfen. Darüber hinaus gab es nicht wenige Schriftsteller, die sich in diese Stadt verliebten und sie vergötterten. Venedig also als eine Geliebte ansahen…
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der „Stadt als Frau“ , mit dem Phänomen, das uns fast schon selbstverständlich erscheint: Nämlich, dass (die meisten) Städte weiblich sind. Dabei soll zunächst der Begriff ‚Weiblichkeit‘ geklärt werden, um dann in einem weiteren Schritt eine mögliche Erklärung für die Allegorie der Stadt als ein weibliches Wesen zu erläutern.
Desweiteren werden wir nicht nur bei der ‚Weiblichkeit‘ der Städte bleiben, sondern uns auch mit verschiedenen Weiblichkeitsbilder näher befassen. Kann eine Stadt überhaupt ein bestimmtes Frauenbild verkörpern, und wenn ja, inwiefern? Ist es auch möglich, dass eine Stadt – je nach Betrachter – verschiedene Frauenbilder verkörpern kann?
Anschließend wenden wir uns Venedig zu: Venedig als die weibliche Stadt schlecht-hin, weil sie so anders ist, weil sie so einzigartig ist.
Doch Venedig wird nicht nur im Hinblick auch die ‚Weiblichkeit‘ beschrieben, sondern im Hinblick auf die dreifache Weiblichkeit: Venedig die Mutter, Venedig die Geliebte und Venedig die Hure.
Anhand von verschiedenen literarischen Werken, Gedichten, Romanen, etc. unter-schiedlicher Künstler soll ein vielfältiges Bild Venedigs als Verkörperung dreier Frauenbilder entstehen. Dabei soll allerdings besonderes Augenmerk auf Gabriele d’Annunzios „Il fuoco“ geworfen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Begriff, Weiblichkeit
- Die Weiblichkeit der Städte
- Weiblichkeitsbilder in Bezug auf Städte
- Venedig und die „,triadische Weiblichkeit“
- Die Stadt als Mutter
- Die Stadt als Geliebte
- Die Stadt als Hure
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Allegorie der Stadt als weibliches Wesen und beleuchtet die verschiedenen Weiblichkeitsbilder, die mit Städten assoziiert werden. Der Fokus liegt dabei auf Venedig, das als Paradebeispiel für die „weibliche Stadt“ gilt und in seiner vielfältigen Weiblichkeit analysiert wird.
- Der Begriff „Weiblichkeit“ und seine kulturellen Bedingtheiten
- Die Allegorie der Stadt als weibliches Wesen und ihre Bedeutung
- Die Darstellung von Städten als Träger von bestimmten Frauenbildern
- Venedig als „weibliche Stadt“ und die „triadische Weiblichkeit“
- Die Analyse von Venedigs Weiblichkeit anhand literarischer Werke
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und führt in die Untersuchung der „Stadt als Frau“ ein.
- Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Begriff „Weiblichkeit“, untersucht seine geschichtliche Entwicklung und seine kulturelle Bedeutung.
- Das dritte Kapitel analysiert die Allegorie der Stadt als weibliches Wesen anhand der XVII. Triennale in Mailand und beleuchtet die Bedeutung von Imagination und Kulturgeschichte in der Stadtentwicklung.
- Das vierte Kapitel betrachtet verschiedene Weiblichkeitsbilder im Zusammenhang mit Städten und untersucht die Möglichkeit, dass eine Stadt je nach Betrachter unterschiedliche Frauenbilder verkörpern kann.
- Das fünfte Kapitel widmet sich Venedig als Paradebeispiel für die „weibliche Stadt“ und untersucht die „triadische Weiblichkeit“: Venedig als Mutter, Geliebte und Hure. Die Analyse erfolgt anhand von literarischen Werken, wobei der Roman „Il fuoco“ von Gabriele d'Annunzio im Mittelpunkt steht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Begriffen „Weiblichkeit“, „Stadt“, „Allegorie“, „Frauenbild“, „Venedig“ und „triadische Weiblichkeit“. Sie analysiert die Imagination und Repräsentation von Städten als weibliche Wesen, insbesondere anhand des Beispiels Venedig, und untersucht die verschiedenen literarischen Darstellungen der Stadt als Verkörperung unterschiedlicher Frauenbilder.
- Quote paper
- Vincenza Incorvaia (Author), 2010, Die Weiblichkeit der Städte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/187995