In der vorliegenden Hausarbeit über Heinrich von Wittenwilers Werk Der Ring wird die Zuordnung des Textes zu einer Satireform an Hand zweier exemplarischen Szenen untersucht. Gleichzeitig wird mittels dieser Szenen die Frage nach dem Adressaten beantwortet, an den, die im Buch aufgezeigten Lehren, gerichtet sind. In der aktuellen Ringforschung herrscht Uneinigkeit über die Zuweisung des Buches zu einer speziellen satirischen Gattung. Studien zu diesem Thema klassifizieren den Ring entweder als Ständesatire oder als allgemeine Menschensatire.
Die Befürworter der standessatirischen Auffassung des Rings betrachten den Bauern als Vertreter seines eigenen Standes, der sich stereotypisch verhalte. Dem gegenüber kann der Bauer aber auch als eine groteske Verkörperung des Adels interpretiert werden. Die Vertreter der Menschensatire weichen hingegen von der Theorie ab und sehen die Gestalt des Bauern als Repräsentanten des Menschentypus Narr, der über alle Standesgrenzen hinaus Einzug in die Gesellschaft hält. In meiner Hausarbeit komme ich zu dem Schluss, dass es sich nicht um Standes-, sondern um Menschensatire handelt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsüberblick
- Analyse und Interpretation zweier zentraler Szenen aus dem Ring
- Die Turnierszene
- Darstellung der idealen Turniersitten
- Analyse und Interpretation der Turnierszene
- Fazit
- Das Hochzeitsmahl
- Darstellung der idealen Tischsitten
- Analyse und Interpretation der Hochzeitsszene
- Fazit
- Fazit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Zuordnung von Heinrich von Wittenwilers Der Ring zu einer Satireform anhand zweier exemplarischer Szenen: die Turnierszene und das Hochzeitsmahl. Die Arbeit beleuchtet zugleich die Frage nach dem Adressaten dieser Szenen, die im Buch aufgezeigten Lehren.
- Die Einordnung von Der Ring in eine spezifische satirische Gattung (Ständesatire vs. Menschensatire)
- Die Identifizierung des Adressaten, an den die satirischen Kritikpunkte gerichtet sind
- Die Analyse der satirischen Mittel, die in den beiden Szenen verwendet werden
- Die Interpretation der beiden Szenen im Kontext der höfischen Kultur und der idealen Vorstellungen von Turnieren und Hochzeitsmahlzeiten
- Die Erörterung der Frage, ob die Lehren in Der Ring auf eine spezifische gesellschaftliche Gruppe abzielen oder allgemeingültig sind
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und skizziert die Forschungslandschaft zur Einordnung von Der Ring. Es wird erläutert, dass die Frage der Satirezuordnung und der Adressatenfrage eng miteinander verknüpft sind und in der Forschung bisher keine eindeutige Antwort gefunden wurden.
Der Forschungsüberblick beleuchtet die Definition des Satirebegriffs und verortet Der Ring innerhalb der verschiedenen satirischen Gattungen. Es werden die verschiedenen Interpretationen und Argumente für die Einordnung als Ständesatire oder Menschensatire vorgestellt.
Die Analyse und Interpretation der beiden Szenen, die Turnierszene und das Hochzeitsmahl, bildet den Schwerpunkt der Arbeit. Hier werden die idealen Vorstellungen der höfischen Kultur zu diesen Veranstaltungen vorgestellt und mit den im Text dargestellten Verhaltensweisen der Bauern kontrastiert. Die satirischen Mittel, die in den Szenen verwendet werden, werden analysiert und interpretiert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Der Ring, Heinrich von Wittenwiler, Satire, Ständesatire, Menschensatire, Adressatenfrage, Turnierszene, Hochzeitsmahl, höfische Kultur, ideale Vorstellungen, satirische Mittel, Textanalyse, Interpretation.
- Citar trabajo
- Bachelor of Arts Sebastian Arndt (Autor), 2010, Zur Problematik der Adressatenfrage und der Satirezuordnung von Heinrich v. Wittenwilers "Ring", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/188035