Einlagensicherungssysteme verfolgen die drei wesentlichen Ziele: Schutz der Kleinanleger, Schutz der Bank vor einem Ansturm auf die Schalter (Bank Run) und Systemschutz der Bankenlandschaft. Insbesondere durch Informationsasymmetrien entstehen ökonomische Kosten. Aufbauend auf dem modelltheoretischen Rahmen des Bank Runs wird das Moral-Hazard-Problem zwischen Banken und Anleger aus Sicht der Bankkunden in einer risikounabhängigen Einlagensicherung (Dybvig und Diamond, 1983) und zwischen Banken und Versicherungen mit einem risikoadjustierten Modell (Merton, 1977) diskutiert. Die Unmöglichkeit des Angebotes einer fairen Versicherungsprämie aufgrund adverser Selektion seitens der Banken bildet die Grundlage anschließender Lösungsansätze, bei denen durch Subventionszahlungen des Staates (Chan, Greenbaum und Thakor, 1992) sowie mit Regulierung des Einlagenzinssatzes und dem Angebot differenzierter Anlagen (Niinimäki, 2003) die Banken ihr wahres Geschäftsrisiko offenbaren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Problem des Bank Runs
- Formelle Darstellung
- Auslöser einer Panik
- Einlagensicherung als Schutz
- Anreize durch Einlagensicherung
- Moral Hazard
- Die Ebene der Banken
- Die Ebene der Anleger
- Kosten der Versicherungsprämie
- Adverse Selektion
- Moral Hazard
- Ansätze zur Reduktion der Anreizwirkungen
- Selbstselektion durch Subvention
- Voll- vs. Teilabsicherung
- Regulierung der Einlagenverzinsung
- Angebote differenzierter Anlagen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Einlagensicherungssysteme und analysiert die Herausforderungen, die durch Informationsasymmetrien zwischen Banken und Anlegern entstehen. Im Zentrum der Untersuchung stehen die Ziele des Schutzes von Kleinanlegern, des Schutzes der Bank vor Bank Runs und des Systemschutzes der Bankenlandschaft. Das Papier beleuchtet das Moral-Hazard-Problem und die adversen Selektionseffekte, die mit Einlagensicherungssystemen einhergehen.
- Die drei Ziele von Einlagensicherungssystemen: Schutz der Kleinanleger, Schutz der Bank vor Bank Runs und Systemschutz der Bankenlandschaft
- Die Rolle von Informationsasymmetrien bei der Entstehung ökonomischer Kosten
- Die Analyse des Moral-Hazard-Problems aus Sicht der Bankkunden in verschiedenen Modellen
- Die Herausforderungen der adversen Selektion und die Unmöglichkeit einer fairen Versicherungsprämie
- Lösungsansätze zur Reduktion der Anreizwirkungen von Einlagensicherungssystemen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Einlagensicherungssysteme ein und erläutert die drei wesentlichen Ziele dieser Systeme. Kapitel 2 untersucht das Problem des Bank Runs und die Entstehung von Panik im Bankensystem. Dabei wird die Rolle der Einlagensicherung als Schutzmechanismus hervorgehoben. Kapitel 3 fokussiert auf die Anreize, die durch Einlagensicherungssysteme entstehen, insbesondere das Moral-Hazard-Problem und die Kosten der Versicherungsprämie. Zudem wird die Herausforderung der adversen Selektion diskutiert. Kapitel 4 analysiert verschiedene Ansätze zur Reduktion der Anreizwirkungen von Einlagensicherungssystemen, wie beispielsweise Selbstselektion durch Subventionen, Voll- und Teilabsicherung, Regulierung der Einlagenverzinsung und Angebote differenzierter Anlagen.
Schlüsselwörter
Einlagensicherung, Bank Run, Moral Hazard, Adverse Selektion, Informationsasymmetrie, Schutz der Kleinanleger, Systemschutz, Bankenschutz, Risikobereitschaft, Anreizwirkungen, Versicherungsprämie, Subventionen, Regulierung, Einlagenverzinsung, Differenzierte Anlagen
- Arbeit zitieren
- Dipl.-Volksw. Robert Bernhardt (Autor:in), 2009, Einlagensicherung: Anreizprobleme und Lösungsansätze aus theoretischer Sicht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/188052