Die Zuwanderung in den Sozialstaat, namentlich in den Deutschen Wohlfahrtsstaat, wird seit jeher und über alle gesellschaftlichen Ebenen hinweg, zum Gegenstand von Debatten genommen. Nur selten werden diese Diskussionen mit entsprechenden Fakten genährt. Aber nicht nur in Deutschland sondern auch in Europa und anderswo wird zu den verschiedensten Anlässen über das Thema Sozialstaat und Migration debattiert. Die Herstellung der Arbeitnehmerfreizügigkeit in der EU ist ein solcher Anlass und bietet Gelegenheit einer Überprüfung der welfare-magnet Hypothese. Befürchtungen in dieser Hinsicht werden gerne mit vorherigen Migrationsströmen sowie Einkommensunter- schieden und Arbeitslosenquoten der jeweiligen Herkunftsländer verknüpft. Aussage- kräftige wissenschaftliche Erhebungen sind hingegen äußerst selten. Das Theorem der welfare-magnet-hypothesis beschäftigt sich partikular mit der Frage ob ein großzügig ausgestalteter Sozialstaat Wanderungsanreize generiert. Auf den Wohlfahrtsstaat Deutschland bezogen kann zumindest tendenziell festgestellt werden, da nur wenig em- pirische Daten vorliegen, dass der Wohlfahrtsstaat keine direkten Wanderungsanreize generiert. Studien in anderen geographischen Kontexten gelangen zu divergierenden Aussagen.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- 1. Einleitung
- 2. Arbeitnehmerfreizügigkeit in der EU
- 3. Die welfare-magnet hypothesis
- 4. Ergebnisse von welfare-magnet Studien
- 4.1 Deutschland
- 4.2 USA
- 4.3 27 OECD-Staaten
- 5. Fazit
- 6. Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Untersuchung befasst sich mit der Frage, inwieweit der Wohlfahrtsstaat Migrationsbewegungen generiert, insbesondere im Kontext der Arbeitnehmerfreizügigkeit in der EU. Es werden ökonomische und sozialstaatliche Aspekte sowie rechtliche Rahmenbedingungen beleuchtet.
- Die Auswirkungen des Wohlfahrtsstaates auf Migrationsströme
- Die welfare-magnet hypothesis und ihre Relevanz im europäischen Kontext
- Die Rolle von rechtlichen Regelungen für den Bezug von Sozialleistungen durch Unionsbürger
- Die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Magneteffekten des Wohlfahrtsstaates in verschiedenen geographischen Kontexten
- Die Relevanz von empirischen Daten und Studien zur Beurteilung der welfare-magnet hypothesis
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Fragestellung der Untersuchung dar und beleuchtet die Relevanz des Themas im Kontext der Arbeitnehmerfreizügigkeit in der EU.
- Arbeitnehmerfreizügigkeit in der EU: Dieses Kapitel beleuchtet die rechtlichen Rahmenbedingungen und den historischen Prozess der Arbeitnehmerfreizügigkeit in der EU.
- Die welfare-magnet hypothesis: Dieses Kapitel definiert die welfare-magnet hypothesis und erläutert die theoretischen Grundlagen.
- Ergebnisse von welfare-magnet Studien: Dieses Kapitel analysiert empirische Studien zu Magneteffekten des Wohlfahrtsstaates in Deutschland, den USA und 27 OECD-Staaten.
Schlüsselwörter
Wohlfahrtsstaat, Magneteffekte, Migration, Arbeitnehmerfreizügigkeit, EU, Sozialleistungen, Ökonomie, empirische Studien, welfare-magnet hypothesis, Sozialstaat, Transferleistungen, Zuwanderung, Unionsbürger, Arbeitslosigkeit, Freizügigkeit.
- Citar trabajo
- BA André Höllmann (Autor), 2011, Sozialstaat und Migration, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/188107