Mitte des 11. Jahrhundert gingen vom apostolischen Stuhl in Rom entscheidende
Reformen aus, die das Verhältnis zwischen Königtum und Papsttum nachhaltig
veränderten. Der Papst in Rom sah sich als Nachfolger des heiligen Petrus nicht mehr
nur als Bischof von Rom, dem zwar eine besondere Stellung innerhalb der Kirche
zugestanden wurde1- dessen Machtkompetenzen aber nicht weit über Rom hinaus
gingen- sondern als jemand, der an der Spitze der gesamten christlichen Kirche stand,
ja sogar das Haupt der gesamten christlichen Welt war.2 Eine besondere Entwicklung
stellt dabei die Änderung in der Beziehung zwischen dem deutschen König und dem
Papst dar, welche schließlich im Investiturstreit endete. Aber wie kam es überhaupt zu
einem solchen Wandel innerhalb des päpstlichen Denkens? Was waren die Motive
und Ziele, aus denen die sogenannten Reformpäpste heraus handelten? Besonders
während des Pontifikats Gregors VII., in der Regierungszeit Heinrichs IV., kam es zu
einer Reihe von Konflikten, die das Verhältnis zwischen Königtum und Papsttum wie
kein anderes Ereignis seiner Zeit belastete und zu bedeutenden Veränderungen im
Machtverhältnis dieser beiden Institutionen führte. Zu Beginn dieser Seminararbeit
soll ein kurzer Einblick in die Anfänge des Reformpapsttums gegeben werden. Das
Hauptaugenmerk liegt auf dem Pontifikat Gregors VII., auf seinen Reformplänen und
dem Konflikt mit dem deutschen König und dem Reichepiskopat, der schließlich zur
Entfremdung zwischen Königtum und Papsttum führte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Reformpapsttum vor Gregor VII.
- Das Pontifikat Gregors VII.
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Reformpapsttum im 11. Jahrhundert, insbesondere während des Pontifikats Gregors VII. Sie untersucht die Anfänge des Reformpapsttums, die Reformpläne Gregors VII. und den Konflikt mit dem deutschen König und dem Reichsepiskopat. Die Arbeit beleuchtet, wie die Reformpäpste die Beziehung zwischen Königtum und Papsttum nachhaltig veränderten und welche Motive und Ziele sie dabei verfolgten.
- Die Entstehung und Entwicklung des Reformpapsttums
- Die Reformpläne und Ziele Gregors VII.
- Der Konflikt zwischen dem Papsttum und dem deutschen Königtum
- Die Auswirkungen des Reformpapsttums auf das Verhältnis zwischen Kirche und Welt
- Die Rolle des deutschen Kaisers Heinrich IV. im Investiturstreit
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den Kontext des Reformpapsttums im 11. Jahrhundert dar. Sie beschreibt die veränderte Rolle des Papstes, der sich nicht mehr nur als Bischof von Rom, sondern als Oberhaupt der gesamten christlichen Kirche sah. Das Hauptthema der Arbeit ist das Pontifikat Gregors VII. und die daraus resultierenden Konflikte mit dem deutschen König und dem Reichsepiskopat.
Das Reformpapsttum vor Gregor VII.
Dieses Kapitel beleuchtet die Anfänge des Reformpapsttums unter Leo IX. (1049-1054) und seinen Nachfolgern. Es beschreibt die Bemühungen um eine Reform der Kirche, insbesondere gegen Simonie und Nikolaitismus. Die Rolle des römischen Kaisers Heinrich III. in der Unterstützung der Reformpäpste wird hervorgehoben, sowie der zunehmende Einfluss des Papsttums auf die europäischen Kirchen.
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- Matthias Jansen (Autor), 2011, Das Reformpapsttum im 11. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung des Pontifikats Gregors VII., Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/188130