Die Diplomarbeit richtet sich an das sozialpädagogische Arbeitsfeld des Lernens im außerschulischen Bereich.
Ziel der Arbeit war es zu untersuchen, wie interkulturelles Lernen in internationalen Jugendbegegnungen ermöglicht werden kann und welche Voraussetzungen und Bedingungen dafür erforderlich sind. In diesem Zusammenhang wird in der vorliegenden Diplomarbeit aufgezeigt, an welchen Problemlagen das interkulturelle Lernen ansetzt.
Folgende These bildet den konkreten Ausgangspunkt der Überlegungen:
Zum Initiieren interkultureller Lernprozesse in internationalen Jugendbegegnungen bedarf es bestimmter Voraussetzungen und Bedingungen.
Zwei Subfragestellungen werden in der Diplomarbeit weiterhin bearbeitet:
1. Ist der Erwerb interkultureller Kompetenz als Zielbestimmung interkultureller Lernprozesse sowie als Forderung der internationalen Jugendarbeit innerhalb einer Jugendbegegnung zu relativieren?
2. Welche pädagogischen Aufgaben und Anforderungen ergeben sich aus den Bedingungen zum Einleiten interkultureller Lernprozesse?
Zur Bearbeitung der These und der Fragestellungen wird zu Beginn der Arbeit eine Einführung in die internationale Jugendarbeit und in diesem Kontext zu den Begegnungen vorgenommen. Ausgehend von der begrifflichen Annäherung sowie durch die Erarbeitung von Voraussetzungen zum interkulturellen Lernen werden zudem die Themen der Vorurteile und Stereotypen erörtert. Darüber hinaus ist die interkulturelle Interaktion und Kommunikation als Bedingung für interkulturelles Lernen Inhalt der Arbeit. Abschließend werden die bestehenden Anforderungen an das Fachpersonal internationaler Jugendarbeit diskutiert.
Ein weiteres Ziel der Arbeit war es, eine Möglichkeit zur methodischen Umsetzung interkulturellen Lernens in mehrkulturellen Gruppen zu bieten. Hierzu werden die ermittelten Problemlagen mit der Themenzentrierten Interaktion (TZI) in Verbindung gebracht.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Internationale Jugendarbeit
- 2.1 Bedeutung
- 2.2 Ziele
- 2.3 Förderprogramme
- 2.4 Begegnungsmaßnahmen junger Menschen
- 3. Interkulturelles Lernen
- 3.1 Historische Entwicklung
- 3.2 Interkulturelle Pädagogik - interkulturelles Lernen
- 3.2.1 Interkulturelles Lernen als eine Form des sozialen Lernens
- 3.2.2 Interkulturelle Kompetenz als Zielbestimmung interkulturellen Lernens
- 3.2.3 Stufenmodelle des interkulturellen Lernens
- 3.3 Kulturbegriff
- 3.3.1 Kulturstandards
- 3.3.2 Kultur-internationale Begegnungen
- 3.4 Ethnozentrismus, Kulturrelativismus, Universalismus
- 3.5 Resümee
- 4. Jugend als Lebensphase
- 4.1 Begriffliche Klärung: Adoleszenz, Jugend, Pubertät
- 4.2 Konzept der Identität
- 4.3 Jugendliches Erleben
- 4.4 Entwicklungsaufgaben im Jugendalter
- 4.5 Jugend als Lebensphase – interkulturelles Lernen
- 5. Interkulturelles Lernen in internationalen Jugendbegegnungen
- 5.1 Basis interkulturellen Lernens in Jugendbegegnungen
- 5.2 Eigen- und Fremdbilder
- 5.2.1 Stereotype
- 5.2.2 Zur Bedeutung des Eigenen und Fremden
- 5.3 Vorurteile
- 5.3.1 Funktionen von Vorurteilen
- 5.3.2 Zur Differenzierung von voreingenommenen Einstellungen
- 5.4 Schlussfolgerungen für internationale Jugendbegegnungen
- 6. Interkulturelles Lernen als kommunikativer Prozess
- 6.1 Kommunikation und Interaktion
- 6.1.1 Interkulturelle Kommunikation und Interaktion
- 6.1.2 Probleme interkultureller Kommunikation
- 6.2 Zusammenfassender Überblick
- 6.3 Maßnahmen in der Begegnungspraxis
- 7. Gruppenaspekt der Begegnung
- 7.1 Gruppenstruktur interkultureller Lerngruppen
- 7.2 Themenzentrierte Interaktion als Methode der pädagogischen Gruppenarbeit
- 7.2.1 Dreieck der Themenzentrierten Interaktion
- 7.2.2 Postulate
- 7.2.3 Hilfsregeln der TZI – interkulturelles Lernen in Gruppen
- 7.3 Zusammenfassung – Relativierung der Ergebnisse
- 8. Anforderungsprofil an die Fachkräfte internationaler Jugendarbeit
- 8.1 Interkulturelle Kompetenz in der Sozialen Arbeit
- 8.2 Anforderungen an die Fachkräfte internationaler Jugendbegegnungen
- 9. Zusammenfassung
- 10. Ausblick - Stand der Austauschforschung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit dem interkulturellen Lernen in internationalen Jugendbegegnungen. Ziel ist es, zu untersuchen, wie interkulturelles Lernen in diesen Begegnungen ermöglicht werden kann und welche Voraussetzungen und Bedingungen dafür erforderlich sind. Darüber hinaus werden die Problemlagen beleuchtet, an denen interkulturelles Lernen ansetzt.
- Interkulturelles Lernen in internationalen Jugendbegegnungen
- Voraussetzungen und Bedingungen für interkulturelles Lernen
- Problemlagen, an denen interkulturelles Lernen ansetzt
- Interkulturelle Kompetenz als Zielbestimmung
- Pädagogische Aufgaben und Anforderungen für die Förderung interkulturellen Lernens
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema internationale Jugendbegegnungen und ihre Bedeutung im Kontext des interkulturellen Lernens ein. Das zweite Kapitel erläutert die internationale Jugendarbeit, ihre Bedeutung, Ziele, Förderprogramme und Begegnungsmaßnahmen junger Menschen. Kapitel drei beschäftigt sich mit dem interkulturellen Lernen, seiner historischen Entwicklung, den Konzepten der interkulturellen Pädagogik und interkulturellen Kompetenz sowie den Stufenmodellen des interkulturellen Lernens. Weiterhin werden der Kulturbegriff, Kulturstandards und interkulturelle Begegnungen sowie Ethnozentrismus, Kulturrelativismus und Universalismus diskutiert. Das vierte Kapitel widmet sich der Jugend als Lebensphase, der begrifflichen Klärung von Adoleszenz, Jugend und Pubertät, dem Konzept der Identität, dem jugendlichen Erleben, den Entwicklungsaufgaben im Jugendalter und der Rolle des interkulturellen Lernens in dieser Phase. Kapitel fünf fokussiert auf das interkulturelle Lernen in internationalen Jugendbegegnungen, die Basis des interkulturellen Lernens, Eigen- und Fremdbilder, Stereotype, die Bedeutung des Eigenen und Fremden, Vorurteile, ihre Funktionen und die Differenzierung von voreingenommenen Einstellungen. Schlussfolgerungen für internationale Jugendbegegnungen werden gezogen. Kapitel sechs untersucht das interkulturelle Lernen als kommunikativen Prozess, Kommunikation und Interaktion, interkulturelle Kommunikation und Interaktion, Probleme der interkulturellen Kommunikation und Maßnahmen in der Begegnungspraxis. Das siebte Kapitel beleuchtet den Gruppenaspekt der Begegnung, die Gruppenstruktur interkultureller Lerngruppen, die Themenzentrierte Interaktion als Methode der pädagogischen Gruppenarbeit, das Dreieck der Themenzentrierten Interaktion, ihre Postulate und Hilfsregeln, und die Relativierung der Ergebnisse. Kapitel acht betrachtet das Anforderungsprofil an die Fachkräfte internationaler Jugendarbeit, die interkulturelle Kompetenz in der Sozialen Arbeit und die spezifischen Anforderungen an Fachkräfte in internationalen Jugendbegegnungen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Interkulturelles Lernen, internationale Jugendbegegnungen, interkulturelle Kompetenz, Jugend, Begegnung, Kommunikation, Interaktion, Gruppenarbeit, pädagogische Arbeit, Sozialpädagogik, Vorurteile, Stereotype.
- Citation du texte
- Antje Richter (Auteur), 2010, Interkulturelles Lernen in internationalen Jugendbegegnungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/188200