„Menschheit und Menschlichkeit sind zwei Begriffe, die eigentlich zusammengehören.“
Fasst man in der Tat die Begriffe der Menschheit und der Menschlichkeit zusammen, so ergibt sich eine folgenreiche Diskussion um die Frage, worin genau der Zweck der Menschenrechte besteht. Denn aus der Begriffszusammenführung ergibt sich für die Definition der Menschenrechte eine zweifache Definitionskategorie. Zum einen sollten die Menschenrechte auf der allgemeinen Ebene Aussagen über das Wesen der Menschheit, d.h. über das dem menschlichen Wesen Eigentümliche beinhalten, und zum anderen wird von den Menschenrechten zugleich auch erwartet, diesen allgemeinen Aussagen, durch die Konkretisierung der für jeden einzelnen Menschen zur eigenständigen Lebensführung notwendigen Bedingungen eine Verbindlichkeitsbasis in und durch den Begriff der Menschlichkeit zu verschaffen, um somit dem besonderen Wert jedes einzelnen Individuums, aber genauso auch dem besonderen Wert aller möglichen Kollektivformen, Rechnung zu tragen.
In diesem Essay wird entlang der These, dass Menschenrechte um universale Geltung zu erlangen einer Grundlagenerweiterung bedürfen, 1. die Frage diskutiert, warum es überhaupt einer Erweiterung bedarf und 2. der Zusammenhang der Menschenrechte und der moralischen Normativität kurz erläutert. Im darauf anschließenden Teil wird 3. anhand eines Vergleiches von einigen Menschenrechtsdeklarationen die Vereinbarkeit der Universalität der Menschenrechte als moralischer Normen mit dem Partikularismus regionaler Konkretisierungen der Menschenrechte und der damit verbundenen Betonung anderer normativen Quellen überprüft.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Notwendigkeit einer Erweiterung der Menschenrechtsgrundlagen
- Moralische Normativität im Zusammenhang mit der Grundlagenvielfalt der Menschenrechte
- Ein Vergleich der Menschenrechtsdeklarationen
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay argumentiert, dass Menschenrechte, um eine universale Geltung zu erlangen, einer Grundlagenerweiterung bedürfen. Es wird die Frage diskutiert, warum diese Erweiterung notwendig ist und der Zusammenhang zwischen Menschenrechten und moralischer Normativität erläutert. Außerdem wird die Vereinbarkeit der Universalität der Menschenrechte als moralische Normen mit dem Partikularismus regionaler Konkretisierungen der Menschenrechte überprüft.
- Notwendigkeit einer Erweiterung der Menschenrechtsgrundlagen
- Zusammenhang zwischen Menschenrechten und moralischer Normativität
- Universalität der Menschenrechte im Kontext regionaler Konkretisierungen
- Relevanz von kollektiven Perspektiven für die Realisierung der Menschenrechte
- Bedeutung der Kontextualisierungsfähigkeit der Menschenrechte
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt den Begriff der Menschlichkeit und die Notwendigkeit einer dualen Definition der Menschenrechte ein, die sowohl das Wesen der Menschheit als auch die Bedingungen für die individuelle Lebensführung umfasst.
- Notwendigkeit einer Erweiterung der Menschenrechtsgrundlagen: Dieses Kapitel argumentiert, dass die starke Verwurzelung der Menschenrechte im Individualismus eine Berücksichtigung des Kollektivs erfordert. Es wird betont, dass die universale Geltung der Menschenrechte sowohl individuelle als auch kollektive anthropologische Vorstellungen berücksichtigen muss.
- Moralische Normativität im Zusammenhang mit der Grundlagenvielfalt der Menschenrechte: Dieses Kapitel untersucht die Bedeutung der moralischen Normativität im Zusammenhang mit der Erweiterung der Grundlagen der Menschenrechte. Es wird argumentiert, dass die Anerkennung verschiedener Grundlagen die Akzeptanz der Menschenrechte steigert.
- Ein Vergleich der Menschenrechtsdeklarationen: Dieses Kapitel untersucht die Vereinbarkeit der Universalität der Menschenrechte als moralische Normen mit dem Partikularismus regionaler Konkretisierungen. Es wird argumentiert, dass die Universalität der Menschenrechte durch die Prüfung aus verschiedenen Perspektiven, wie wirtschaftlicher, kultureller, gesellschaftlicher und religiöser, gestärkt werden kann.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen des Textes sind: Menschenrechte, Universalität, Grundlagenvielfalt, moralische Normativität, Individualismus, Kollektiv, Kontextualisierung, Identitätsquellen, Menschenwürde, Selbstbestimmung.
- Citation du texte
- Ernest Mujkic (Auteur), 2007, Grundlagenvielfalt der Menschenrechte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/188268