Im Folgenden wird der Versuch unternommen zu prüfen, inwiefern die Ausführungen Friedrich Nietzsches zum Ressentiment vereinbar sind mit der These, dass das Ressentiment ein dem Gerechtigkeitssinn innewohnendes Moment in Funktion des Gleichheitsindikators ist. Ausgehend von Nietzsches Ausführungen zum Ressentiment in der Ersten Abhandlung seiner Schrift Zur Genealogie der Moral wird 1. Nietzsches Verständnis vom Ressentiment, sowie 2. die Gleichbehandlung bzw. Ungleichbehandlung als ein Motiv des Ressentiments dargestellt. Im Anschluss daran folgt 3. eine Untersuchung der Typologisierung des von Nietzsche bestimmten Ressentimentträgers.
Die thematische Schwerpunktlegung dieser Arbeit auf eine Verbindung des Ressentiment mit der Ungleichbehandlung unter besonderer Berücksichtigung der einzelnen Charaktermomente des Ressentimentträgers, liegt zu einem Teil darin begründet, dass in der wissenschaftlichen Aufarbeitung des Ressentiment bei Nietzsche dieser Aspekt stets negiert wird, ohne eine stärkere Erläuterung der Ursachen und Folgen des Ressentiment in Verbindung mit den einzelnen Charaktermomenten des Ressentimentträgers. Zum anderen soll mit dieser Arbeit der Versuch unternommen werden, das Ressentiment bei Nietzsche in Bezug auf seine Vereinbarkeit mit der Gerechtigkeit zu erläutern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Ressentiment
- Das Ressentiment und die Ungleichbehandlung.
- Der Ressentimentträger
- Der Sklave
- Der Schwache
- Der Gemeine
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht das Ressentiment bei Friedrich Nietzsche und analysiert dessen Verbindung mit dem Gerechtigkeitssinn und der Ungleichbehandlung. Ziel ist es, Nietzsches Ausführungen zum Ressentiment im Kontext der Gleichheit und Ungleichheit zu betrachten und die Rolle des Ressentiments als einen möglichen Ausdruck des Gleichheitsbedürfnisses zu beleuchten.
- Nietzsches Verständnis vom Ressentiment
- Die Gleichbehandlung bzw. Ungleichbehandlung als Motiv des Ressentiments
- Typologisierung des Ressentimentträgers bei Nietzsche
- Der Zusammenhang zwischen Ressentiment und Gerechtigkeit
- Die Folgen des Ressentiments in Verbindung mit den einzelnen Charaktermomenten des Ressentimentträgers
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt das Thema des Ressentiments bei Nietzsche vor und erläutert die zentrale Rolle des Ressentiments im Kontext des "Sklavenaufstands in der Moral".
- Das Kapitel "Das Ressentiment" definiert das Ressentiment als einen Mechanismus, der aus der Ohnmacht und Unterlegenheit resultiert. Es beschreibt die Umkehrung der Wertungskategorien durch den Geist des Unterlegenen und die spezifische Ausprägung des Ressentiments in der "Sklavenmoral".
- Das Kapitel "Das Ressentiment und die Ungleichbehandlung" beleuchtet die Verbindung zwischen Ressentiment und der Ungleichbehandlung. Es argumentiert, dass das Ressentiment als eine Reaktion auf die fehlende Berücksichtigung der Gleichheit verstanden werden kann und somit ein Ausdruck des Gerechtigkeitssinnes darstellt.
- Das Kapitel "Der Ressentimentträger" analysiert die Typologie des Ressentimentträgers nach Nietzsche. Es beleuchtet die verschiedenen Charaktermerkmale des Sklaven, des Schwachen und des Gemeinen und deren Bedeutung für das Verständnis des Ressentiments.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Begriffen des Ressentiments, der Gleichheit und Ungleichheit, der Sklavenmoral, der Herrenmoral, der Ohnmacht, der Unterlegenheit, der Wertumkehrung, der Rache, der Gerechtigkeit und den verschiedenen Charaktertypen des Ressentimentträgers bei Friedrich Nietzsche.
- Quote paper
- Ernest Mujkic (Author), 2007, Ressentiment bei Nietzsche, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/188278