Der Bildhauer Fritz Cremer war sicherlich einer der einflussreichsten Künstler der DDR. Bekannt wurde er vor allem durch seine monumentalen Gedenk-Plastiken, wie dem Buchenwald-Denkmal. Aber auch zahlreiche Aktplastiken, vorzugsweise weiblicher Gestalt, zählen zu seinem Œuvre. Die vorliegende Arbeit untersucht Fritz Cremers Aktplastiken beispielhaft unter einem feministisch-kritischen Standpunkt. Die gesellschaftliche Funktion der Kunst Cremers, besonders im Hinblick auf die Konstruktion von Weiblichkeit im sozialistischen Staat, steht im Fokus dieser Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die politische Bedeutung der Kunst in der DDR
- Sozialistischer Realismus und die Formalismus-Debatte
- Entwicklungen in Cremers Kunst ab den fünfziger Jahren
- Die >>sozialistische Eva«<, Archetypus der neuen, alten Weiblichkeit
- Exkurs: Ökonomische Geschlechterrollen
- Die soziale Rolle der Frau
- Genderspezifische Gewaltverhältnisse in der bildenden Kunst
- Vergleich der »Eva« mit anderen Aktplastiken der DDR
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die weiblichen Aktplastiken von Fritz Cremer im Kontext der DDR-Kunst der fünfziger Jahre. Das Ziel ist es, die Entstehung dieser Motive im Kontext des sozialen und politischen Umfeldes zu analysieren und die Frage nach einem idealisierten Frauentypus in Cremers Kunst zu beleuchten.
- Der Einfluss des Sozialistischen Realismus und die Formalismus-Debatte auf die Kunst in der DDR
- Die Rolle der Kunst im staatlichen Erziehungsprogramm der DDR
- Die Darstellung des Weiblichen in Cremers Kunst und die Frage nach einem idealisierten Frauentypus
- Die soziale und politische Rolle der Frau in der DDR
- Die Rezeption von Cremers Werk in der feministisch-kritischen Kunstgeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach einem idealisierten Frauentypus in Fritz Cremers Aktplastiken. Das zweite Kapitel beleuchtet die politische Bedeutung der Kunst in der DDR und die Rolle des Sozialistischen Realismus.
Das dritte Kapitel konzentriert sich auf die Entwicklungen in Cremers Kunst ab den fünfziger Jahren und stellt die "sozialistische Eva" als Archetyp der neuen, alten Weiblichkeit vor. Der Exkurs im vierten Kapitel untersucht die ökonomischen Geschlechterrollen in der DDR und die soziale Rolle der Frau.
Schlüsselwörter
Fritz Cremer, DDR-Kunst, Sozialistischer Realismus, Formalismus-Debatte, Aktplastik, Frauenbild, "sozialistische Eva", Geschlechterrollen, feministische Kunstgeschichte
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- Lisa Minor (Autor), 2011, Fritz Cremer – Eine feministisch-kritische Untersuchung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/188354