In dieser Arbeit wird diskutiert, wie der von Pakoke (1984a) thematisierte Wandel prosozialer Werte sich in Mehrgenerationenhäusern spiegelt, die seit einigen Jahren vom deutschen Bundesministerium als Aktionsprogramm ins Leben gerufen werden. Zur Identifikation zentraler Merkmale jenes Wertewandels von Gegenseitigkeit, Hilfsbereitschaft und Mitmenschlichkeit dient die gegenwärtig gesellschaftliche Entwicklung generationsübergreifend helfender Beziehungen, sowohl informeller als auch formeller Natur. Bedarfslagen und Nöte der Generationen (Kinder, Jugendliche, Erwachsene, alte Menschen), die sich in den letzten Jahrzehnten aus sozialstrukturellen Veränderungen und damit verbundenen differenzierten Wertorientierungen entwickelt haben, stehen dabei im Blickpunkt.
Der den Mehrgenerationenhäusern zugrunde liegende Ideenentwurf sowie ihr Konzept zeigen Möglichkeiten auf, mit jenem gesellschaftlichen Wandel prosozialer Werte zwischen Generationen umzugehen und seinen Verlauf zu beeinflussen. Dabei ist nicht vom Mehrgenerationenhaus als einer festen Wohngemeinschaft die Rede, sondern als einer offenen Begegnungsstätte mit kreativem Treffpunkt zwischen Jung und Alt.
Inhaltsverzeichnis
- Mehrgenerationenhäuser im Zeichen des Wertewandels prosozialen Verhaltens - Eine einführende Betrachtung
- Aufbau der Arbeit
- Mehrgenerationenhäuser im Kontext von Individualisierung und Pluralisierung
- Wertewandel und Unterstützungsleistungen in Mehrgenerationenhäusern
- „Helfende Beziehung“ im Modernisierungsprozess
- Traditionelle und neue Formen des Helfens
- Sozialstrukturelle Bedingungen und Hilfe zur Selbsthilfe
- Zur Genese der Mehrgenerationenhäuser
- Mehrgenerationenhäuser und Lebenskontexte der Generationen
- Beispiel Alleinerziehende und Kinder
- Beispiel alte Menschen
- Positive Erfahrungen ebnen den Weg für neue Werte sozialen Miteinanders
- Schlussbetrachtung: Wie manifestiert sich der Wertewandel hilfreichen Verhaltens in Mehrgenerationenhäusern?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, wie der Wertewandel prosozialen Verhaltens, wie von Pakoke (1984a) beschrieben, sich in Mehrgenerationenhäusern widerspiegelt. Dabei wird der Fokus auf die gesellschaftliche Entwicklung generationsübergreifender Beziehungen und die daraus resultierenden Bedürfnisse und Nöte der verschiedenen Generationen gelegt.
- Der Wandel prosozialer Werte im Kontext der Mehrgenerationenhäuser
- Der Einfluss der Individualisierung und Pluralisierung auf generationsübergreifende Beziehungen
- Die Rolle von Mehrgenerationenhäusern im Modernisierungsprozess
- Die Bedeutung von Hilfeformen und Unterstützungsleistungen in Mehrgenerationenhäusern
- Positive Erfahrungen und die Etablierung neuer Werte sozialen Miteinanders
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 bietet eine einführende Betrachtung zum Thema Mehrgenerationenhäuser und Wertewandel prosozialen Verhaltens. Der Aufbau der Arbeit wird erläutert.
Kapitel 2 setzt sich mit dem Begriff der Individualisierung auseinander und beleuchtet die Platzierung und Funktion von Mehrgenerationenhäusern in diesem Kontext.
Kapitel 3 widmet sich dem Wertewandel helfenden Handelns von der traditionellen ständischen Hausgemeinschaft bis in die Gegenwart. Die Genese von Mehrgenerationenhäusern wird in diesem Zusammenhang betrachtet.
Kapitel 4 analysiert spezifische Lebenskontexte der Nutzer von Mehrgenerationenhäusern, insbesondere die hilfreiche Beziehung zwischen den Generationen.
Schlüsselwörter
Mehrgenerationenhäuser, Wertewandel, prosoziales Verhalten, Individualisierung, Pluralisierung, generationsübergreifende Beziehungen, Hilfeformen, Unterstützungsleistungen, Lebenskontexte, soziale Solidarität, Modernisierung.
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- Henrike Marie Stock (Autor), 2011, Wertewandel und Mehrgenerationenhäuser, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/188357