Die vorliegende Hausarbeit setzt sich mit dem Buch "Unser kleines Dorf" von Exenberger, Nussbaumer und Neuner auseinander. In diesem wird das Modell eines "globalen Dorfes" mit 100 Einwohnern betrachtet, welche die gegenwärtige Weltbevölkerung unter ökonomischen wie ökologischen Aspekten repräsentieren sollen.
„In der Tat braucht man heute eine Karte nicht von Territorien, sondern von Transaktionen, um die globale Welt zu begreifen.“ Charles Bright und Michael Geyer haben richtig erkannt, dass, will man die Welt als globales Dorf betrachten und verstehen, ökonomische und ökologische Vorgänge gewichtiger erscheinen als die pure Landmasse. Die Problematik einer Globalgeschichte im zwanzigsten Jahrhundert besteht darin, die Anstrengung zu verstehen, welche aus den Versuchen entsteht, Ordnungsmuster für unsere Welt zu etablieren, die immer noch ein widersprüchliches Ganzes bleibt – technisch und materiell integriert, sozial und kulturell jedoch tief gespalten.
Globalgeschichte lässt sich ohne eine Sensibilisierung für die Positionalität der Perspektiven kaum schreiben, wobei zum Beispiel Frederick Cooper es für wichtig befindet, konkrete Netzwerke in den Blick zu nehmen und sich auch für Regionen und Menschen zu interessieren, die von diesen Netzwerken ausgeschlossen blieben.
Exenberger, Nussbaumer und Neuner unternehmen in ihrem Projekt und dem daraus folgenden Buch „Unser kleines Dorf“ den Versuch, veranschaulichte Erklärungen zu liefern, um „Optionen von Utopien“ zu unterscheiden.
Dafür haben die Autoren die Welt in einem Gedankenexperiment „vereinfacht“, indem globale, unbekannte Realitäten auf ein Dorf, genannt „Globo“ mit 6 Weilern (den Kontinenten, oft aufgeteilt in Nord und Süd) und insgesamt 100 Einwohnern reduziert werden. Hierbei werden vorwiegend Daten aus dem Jahr 2000 genutzt. Im Folgenden werden verschiedene Lebensbereiche in Globo veranschaulicht: Geographie, Wirtschaft, Ökonomie, Bevölkerung, Landwirtschaft, Energie, Ernährung, Arbeit und Konsum der Bewohner. Wie genau Nussbaumer, Exenberger und Neuner es schaffen, die Welt als Dorf darzustellen und warum dies ein sinnvolles und dringend notwendiges Projekt darstellt, ist Gegenstand dieser Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Allgemeine Informationen zum Dorf „Globo“
- Geographie, Wirtschaft und Ökonomie in Globo
- Bevölkerung
- Landwirtschaft und Ernährung
- Energie
- Arbeit und Konsum
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Projekt „Unser kleines Dorf“ von Exenberger, Nussbaumer und Neuner, das die globale Welt in einem Gedankenexperiment auf ein Dorf mit 100 Einwohnern reduziert. Ziel des Projekts ist es, globale Zusammenhänge und Strukturen verständlicher zu machen und ein Bewusstsein für die Herausforderungen und Ungleichheiten der heutigen Welt zu schaffen.
- Veranschaulichung der globalen Welt durch ein Dorfmodell
- Analyse der geografischen, ökonomischen und sozialen Strukturen in „Globo“
- Bewertung der Herausforderungen und Chancen der Globalisierung
- Betrachtung der Auswirkungen des „Anthropozäns“ auf die Welt
- Untersuchung der Möglichkeiten und Grenzen der Nachhaltigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt das Projekt „Unser kleines Dorf“ vor und erläutert die Notwendigkeit einer globalen Perspektive im 21. Jahrhundert. Die globalen Krisen des 21. Jahrhunderts, wie die Folgen der zweiten industriellen Revolution, die Energieversorgungskrise und der Klimawandel, werden als Ausgangspunkt für die Betrachtung des globalen Dorfes „Globo“ genannt.
- Allgemeine Informationen zum Dorf „Globo“: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die grundlegenden Daten und Merkmale des Dorfes „Globo“, wie die Anzahl der Einwohner, die Geographie und die Ressourcenverteilung. Es wird darauf hingewiesen, dass die verwendeten Zahlen oft Schätzungen sind und die Realität nur annähernd abbilden können.
- Geographie, Wirtschaft und Ökonomie in Globo: Dieses Kapitel untersucht die geographischen und ökonomischen Gegebenheiten des Dorfes „Globo“ und zeigt die Veränderungen im Laufe des „Anthropozäns“ auf. Es wird deutlich, dass die Globalisierung zu einer zunehmenden Vernetzung der Wirtschaft geführt hat, was sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt.
- Bevölkerung: In diesem Kapitel werden demografische Daten über die Bewohner von „Globo“ vorgestellt, wie z.B. ihre Verteilung, ihre Bildung und ihre Lebensverhältnisse.
- Landwirtschaft und Ernährung: Dieses Kapitel befasst sich mit der Landwirtschaft in „Globo“ und analysiert die Produktionsweisen und die Versorgung mit Nahrung. Es wird auf die Herausforderungen der globalen Nahrungsmittelproduktion und der Ernährungssicherung eingegangen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Buches sind Globalisierung, Nachhaltigkeit, „Anthropozän“, Dorfmodell, „Unser kleines Dorf“, Ressourcenverteilung, Wirtschaft, Bevölkerung, Landwirtschaft, Energie, Arbeit, Konsum, und die verschiedenen Weiler, die das Dorf „Globo“ bilden.
- Quote paper
- Svenja Strohmeier (Author), 2011, Globalgeschichte im 21. Jahrhundert. Eine Auseinandersetzung mit dem Buch "Unser kleines Dorf" von Exenberger, Nussbaumer und Neuner, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/188451